Die Dokumentation „Jagged“ sollte reale Einblicke über das Leben der kanadischen Sängerin Alanis Morissette gewähren. In dem Film spricht sie offen über ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen als Minderjährige - doch jetzt kritisiert sie die Filmemacher hart.
Am späten Dienstagabend feierte die Doku beim 46. Toronto International Film Festival Weltpremiere. Der Film dreht sich um die Anfänge ihrer Karriere, der Entstehung ihres Albums „Jagged Little Bill“, aber auch die hohen Anforderungen an ihre Karriere. Auch die dunklen Kapitel ihrer Vergangenheit werden beleuchtet - unter dem Druck des Erfolgs entwickelte sie als junge Erwachsene eine Essstörung. Zudem werden Ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen in der Doku thematisiert. Kurz vor der Aufführung des Films distanziert sich Morissette jedoch klar von dem Film. „Dies ist nicht die Geschichte, deren Erzählung ich zugestimmt habe“, heißt es in ihrem Statement.
Alanis Morissette spricht offen über ihre schwere Vergangenheit
In Interviews erzählt die Sängerin wie hilflos sie sich damals gefühlt habe. „Ich habe mich dafür geschämt, dass ich zum Opfer gemacht wurde, und es hat mich Jahre an Therapie gekostet, überhaupt zuzugeben, dass ich ein Opfer bin“. Diese Aussagen beziehen sich auf die sexuellen Übergriffe, die Morissette schon in jungen Jahren erfahren musste. „Ich habe mir selbst immer eingeredet. Ich war damit einverstanden. Und dann wurde ich daran erinnert: Hey, du warst 15. Mit 15 stimmst du nicht zu. Jetzt denke ich: Oh ja, das sind alles Pädophile. Das waren Vergewaltigungen.“ Erschütternde Offenbarungen über die Vergangenheit der 46-jährigen!
Alanis Morissette wird an keiner Veranstaltung für den Film teilnehmen
Die Regisseurin Alison Klarmann beschreibt die Doku, als einen Film der „das Leben von Alanis Morissette und die Geschichte ihrer unglaublichen Karriere, die in einem sehr jungen Alter begann und den Weg für so viele andere Künstlerinnen ebnete, feiert“. Morisette ist da anderer Meinung, in ihrer Erklärung schreibt sie, dass sie an keiner Veranstaltung für „Jagged“ teilnehmen wird, „weil dieser Film, ähnlich wie viele andere „Geschichten“ und nicht autorisierte Biografien, die im Laufe der Jahre erschienen sind, Andeutungen und Fakten enthält, die einfach nicht wahr sind“. Was in ihrer Vergangenheit tatsächlich alles vorgefallen ist, weiß wohl nur Alanis Morissette selber.