Am 26. August startet deutschlandweit „Candyman“. In unserer Kritik erfahrt er, wie gut das Remake des Horrorklassikers geworden ist.
Geschrieben von: Lia-Jade Aschpurwis
„Candyman“: Die Handlung
Der in dem Chicagoer Viertel Cabrini Green lebende Anthony McCoy (Yahya Abdul-Mateen II) hat große Mühe damit, seine Künstlerkarriere voran zu treiben. Zwar gibt auch seine Freundin Brianna Cartwright (Teyonah Parris) ihr Bestes, Anthony in ihrem Job als Galeriedirektorin zu unterstützen, doch der gewünschte Erfolg will einfach nicht kommen.
Als Anthony zufällig auf einen gewissen William Burke (Colman Domingo) trifft, wird er mit der furchterregenden Legende des Candymans konfrontiert. Danach ist nichts mehr so, wie es vorher war.
Anthony wird immer tiefer in die bedrohlichen Umstände der berüchtigten Candyman-Morde hineingezogen. Gleichzeitig treibt ein gefährlicher Killer in Cabrini Green und Umgebung sein Unwesen. Für Anthony deutet alles darauf hin, es mit Candymans Geist selbst zu tun zu haben, der demjenigen im Spiegel erscheint, der seinen Namen fünf Mal hintereinander aufsagt. Doch wer glaubt schon an sowas?
Schon bald verschwimmen für den Künstler immer mehr die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit, was böse Folgen mit sich bringt.
„Candyman“: Kritik
Fiese Jumpscares, Splatter und viel Blut – die Klischee-Erwartungen an viele moderne Horrorfilme. Der Gruselfaktor, mit dem „Candyman“ spielt, befindet sich aber auf einem ganz anderen Level der Spuk-Skala.
Klar, dass man sich auch in diesem Film mal erschreckt, Blut sieht, oder das Gefühl hat, man müsse ganz tief im Kinosessel versinken. Der wirkliche Horror aber kommt ganz unterschwellig an die Oberfläche – und raubt einem den Atem!
Mit dem gekonnten Spielen von Schnitt, Lichteinflüssen und Musik schafft es „Candyman“ eine immer düster werdende Atmosphäre aufzubauen, die zum Ende hin in einer kaum mehr aushaltbaren Spannung gipfelt. Unterstützt durch das großartige Schauspiel aller Beteiligten, fühlt der Zuschauer sich mehr und mehr selbst in Candymans Wahn gezogen. Dazu trägt insbesondere die Performance des Hauptdarstellers Yahya Abdul-Mateen II bei, der im Laufe der Handlung immer mehr den Verstand verliert. Seine Darbietung ist sowohl reißerisch als auch faszinierend.
Die Kamerarbeit sorgt für absolut gelungene Szenenbilder. Ob Scherenschnitte, die Stadt über Kopf, oder verwinkelte Sichtweisen auf das unheimliche Geschehen – „Candyman“ ist überhaupt schon einmal wegen der Kinematographie sehenswert.
Herzklopfen, Angst und achterbahnartige Gefühlswallungen sind garantiert. „Candyman“ gelingt es, die Story und den Schreckensmomente nicht zu übertreiben und bringt das eigentliche Thema geschickt auf den Punkt. Ein würdiges Remake eines Klassikers mit modernen Anstrich.
„Candyman“: Cast & Crew
Erscheinungsdatum: 26. August 2021
FSK: 16
Regisseurin: Nia DaCosta
Kamera: John Guleserian
Musik komponiert von: Philip Glass, Lichens, Robert A.A. Lowe
Autor der Filmgeschichte: Clive Barker, Bernard Rose