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„Die Therapie“: Trystan Pütter über Unterschied zwischen Fitzek-Roman und Serie

"Die Therapie" startet heute bei Amazon Prime Video. Wir hatten vorab die Chance, mit Hauptdarsteller Trystan Pütter zu sprechen. 

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Dr. Martin Roth sitzt mit konzentriertem Blick an einem Tisch. Er hat die Hände gefaltet und einen Anzug an.
Trystan Pütter in seiner Rolle als Dr. Martin Roth. Eine Figur, die in Fitzeks Romanvorlage zu "Die Therapie" gar nicht vorkommt. Foto: © Prime Video, Britta Krehl

Josy (Helena Zengel, 15), die dreizehnjährige Tochter des bekannten Psychiaters Viktor Larenz (Stephan Kampwirth, 56), verschwindet unter mysterösen Umständen. Ihr Schicksal bleibt ungeklärt. Zwei Jahre später: Der trauernde Viktor hat sich in ein abgelegenes Ferienhaus zurückgezogen. Dört spürt ihn eine fremde, junge Frau namens Anna (Emma Bading, 25) auf. Sie wird von Wahnvorstellungen gequält. Darin erscheint ihr ein kleines Mädchen, dessen Geschichte stark an Josys erinnert. Viktor beginnt mit der Therapie, die mehr und mehr zu einem dramatischen Katz-und-Maus-Spiel wird.

Das ist der Plot der neuen Prime Video-Serie "Die Therapie", eine Verfilmung des Debütromans von Sebastian Fitzek in sechs Folgen. Schauspiel-Star Tyrstan Pütter (42, "Ku'damm 56", "Tatort") spielt dabei die Rolle des Dr. Martin Roth. Eingefleischten Fitzek-Fans sollte schnell auffallen: Die Figur kommt im Roman gar nicht vor. Wir haben mit Trystan Pütter über seine Vorbereitungen auf die Rolle, die Serie und - ja-  auch über Libellen gesprochen.

Wie haben Sie von ihrem Rollenangebot erfahren und was ging Ihnen in dem Moment als Erstes durch den Kopf?

Trystan Pütter: "Na ja, das ist eigentlich immer so der klassische Weg. Man bekommt einen Anruf von der Agentur und wird eingeladen zum Casting, dann wird einem das Drehbuch und die Informationen zu dem Projekt geschickt. Ich habe das Drehbuch gelesen und fand es sehr interessant, spannend und schräg. Ich bin dann zum Casting und später durch mehrere Ausscheidungsrunden gegangen. Irgendwann kam das Angebot. Da war ich sehr froh, die Rolle zu übernehmen."

Inwiefern hatten Sie sich vorher mit Fitzek und seinen Büchern auseinandergesetzt?

Trystan Pütter: "Tatsächlich bin ich erst durch „Die Therapie“ zu Fitzek gekommen. Ich habe ihn natürlich vorher schon auf sämtlichen Bestsellerlisten in Flughäfen und Bahnhöfen gesehen, aber gelesen hatte ich noch keines seiner Bücher. Mittlerweile habe ich natürlich schon mehr von ihm gelesen."

Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?

Trystan Pütter: "Der Dr. Roth ist ein ziemlich spezieller Typ. Ich mache mir immer sehr viele Gedanken zu den einzelnen Beziehungen der Figuren untereinander. Die Beziehung zu seiner Tochter ist zentral als Motivation für sein Handeln. Er versucht die Beziehung zu ihr zu retten und das, was er verpasst hat, wiedergutzumachen. Unterschiedliche Beziehungen interessieren mich generell. Zwar nicht so, dass ich mir jetzt als Vorbereitung Videos von Ärzten ansehe oder auf Visite gehen, jedenfalls nicht in diesem Fall. Aber ich beschäftige mich sowieso gerne mit Psychologie und versuche mir die Konstellationen, die Verhältnisse anzuschauen."

Dr. Martin Roth ist eine gefühlskalte, einsame, anfangs arrogante Person – fiel es Ihnen schwer, sich auf diesen Charakter einzulassen?

Trystan Pütter: "Also ich würde den Roth gar nicht als gefühlskalt beschreiben, sondern er funktioniert emotional einfach anders. Ich glaube, dass er sehr starke Emotionen hat, aber eben nicht die konventionellen, die in unsere Gesellschaft passen. Er eckt an, wirkt arrogant, versteht aber eigentlich nur nicht, weshalb Leute nicht einfach ihren Job auf eine gute und erfolgreiche Art und Weise machen und weshalb sie nicht ausgetauscht werden, wenn sie das nicht tun. Asperger-Syndrom wäre ein bisschen zu weit gegriffen, aber ich habe mich an der Frage orientiert, wie man einen Charakter erzählt, der anders funktioniert und keine herkömmliche Psychologie hat."

Ohne Frage ist Dr. Roth sehr authentisch und originell, manchmal auch humorvoll, zum Beispiel als er seiner Sekretärin eine Blume schenkt und darauf hinweist, dass er noch eine Karte hineingesteckt hat, auf der aber nur steht: „Danke. Roth“ Haben Sie die Karte selbst geschrieben?

Trystan Pütter (augenzwinkernd): "Natürlich. Ich schreibe alle meine Karten selbst."

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Auch ist Roth ein Familienvater, der in dieser Rolle und als Ehemann „versagt“ hat, wie seine Frau es ihm vorwirft. Wie haben Sie als Vater da einen Zugang zu finden können?

Trystan Pütter: "Ich glaube, jeder von uns kennt das, dass man manchmal Erwartungen enttäuscht. Somit muss man einfach nachspüren, wie sich das angefühlt hat, als man irgendwann einmal in Beziehungen gescheitert ist. Dann nehme ich als Schauspieler diese Emotion und versuche sie auf meinen Charakter zu übertragen."

Haben Sie mit Fitzek über die Rolle gesprochen, bzw. hat er Einfluss auf die Dreharbeiten genommen?

Trystan Pütter: "Nein, tatsächlich nicht. Er hat auch unserem Drehbuchautor freie Hand gelassen. Die Roth-Figur kommt ja in der Form gar nicht im Originalroman vor. Ich glaube, er hat Muster geschaut und was ich jetzt bisher von ihm gehört habe, war, dass er sehr zufrieden ist. Er hat aber keinen direkten Einfluss genommen und gesagt: „Das muss anders oder das muss so oder so.““

Spüren Sie als Schauspieler, ob eine Handlung auf einem Roman basiert oder nicht?

Trystan Pütter: "Ein bereits veröffentlichter Roman ist natürlich schon durch einiges hindurchgegangen. Und wenn ein Roman erfolgreich gewesen ist, dann ist es ja meistens zumindest einer, der einen Geschmack trifft. Insofern ist das schon mal eine gute Grundlage. Somit hat man eine solide Basis und mit Fitzek haben wir sogar mehr als das."

Bereits 2018 haben Sie in einer bekannten Romanverfilmung mitgespielt: in der Serie „Das Parfum“. Was fasziniert Sie am Genre des Krimis und des Thrillers?

Trystan Pütter: "Mich interessieren Figuren, die verletzt sind, die vielleicht in gewisser Weise ein Mysterium haben oder eine dunkle Seite. Das finde ich als Schauspieler und auch als Zuschauer immer ziemlich faszinierend, das macht mir große Freude. Und im Krimi, vor allem, wenn man auf der dunklen Seite steht, kann man sich da sehr gut austoben."

„Die Therapie“ wurde von Prime Video produziert. Haben Sie Unterschiede hinsichtlich der Qualität oder der Dynamik innerhalb der Produktion im Vergleich zu öffentlich-rechtlichen Produktionen wahrgenommen?

Trystan Pütter: "Würde ich so nicht sagen. Auch beim Öffentlich-Rechtlichen trifft man auf unterschiedliche Produktionen und auf Redakteure, die sehr stark mitarbeiten oder wiederum sehr viel freie Hand lassen. Genauso ist es eigentlich bei den Streamern. Ich freue mich, dass es ein sehr diverses Feld geworden ist durch die vielen Serien, durch die Streamer. Dadurch kann man vielleicht etwas speziellere Produktionen drehen."

Auf welche zukünftigen Projekte mit Ihnen können Ihre Fans sich freuen?

Trystan Pütter: "Gerade läuft „Das fliegende Klassenzimmer“ im Kino. Darauf bin ich sehr stolz. Hier gab es auch eine geniale Vorlage, einen tollen Roman und es ist auch eine super Verfilmung geworden. Hannah Herzsprung und Tom Schilling als meine erwachsenen Dreh-Partner und eine Menge sehr talentierter Jungschauspieler sind mit von der Partie. Ansonsten drehe ich grade einen Kinofilm, „Feste Freunde“, unter der Regie von David Dietl, mit großartigen Kollegen wie Laura Tonke und Niki Ofczarek. Da ist einiges zu erwarten."

Im „Zeit Magazin" haben Sie ein paar Dinge genannt, die Sie gerne früher gewusst hätten. „Libellen übertreiben hart.“ – Inwiefern?

Trystan Pütter: "Haben Sie sich noch keine genauer angeguckt?"

Das Wesen der Libelle ist also übertrieben?

Trystan Pütter: "Absolut übertrieben. Also allein die Frage zeigt, dass Sie sich noch nicht genug mit Libellen befasst haben (schmunzelt). Die haben vier Flügel, vier Beine, krasse Augen, können in alle Richtungen gucken und stehen in der Luft, sind in einer Sekunde woanders. Die heißen Dragonfly auf Englisch – da kommt noch mal eine andere mystische Dimension dazu."

Herr Pütter, ich danke Ihnen für das Gespräch.

Aktuell wurde noch keine 2. Staffel von "Die Therapie" bestätigt, doch es gibt dennoch Hoffnung auf neue Folgen. Die Chancen auf Staffel 2 stehen aber gar nicht schlecht, denn Staffel 1 von "Die Therapie" startete am 26. Oktober weltweit äußerst erfolgreich auf Amazon Prime. 

Von Justus Spörel

 

 

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