14 Jahre lag zwischen den beiden Teilen von "Die Unglaublichen". Kann der Film die Fans des ersten Teils zufriedenstellen?
2004 war ein unglaubliches Jahr. George W. Bush wurde entgegen aller Erwartungen zum zweiten Mal Präsident der Vereinigten Staaten. Die Nationalmannschaft aus Griechenland wurde als Underdog unter der Führung von Otto Rehhagel Fußball-Europameister. Und „Die Unglaublichen“ kam in die deutschen Kinos.
Umso größer war die Überraschung und die Freude, als Pixar eine Fortsetzung um die Superhelden-Familie ankündigte. Dazu kam noch, dass viele Beteiligte von damals wieder mit an Bord sind, so nahm Brad Bird wieder auf dem Regie-Stuhl Platz, während Michael Giacchino die Musik komponierte.
Superhelden wieder legal machen
Dabei fängt der Film direkt nach dem Ende von Teil 1 an. Bei einem Angriff des Superschurken Underminer geht einiges zu Bruch und die Familie um Bob Parr und seine Frau Helen müssen sich vor der Öffentlichkeit verstecken. Doch der Unternehmer Winston Deavor scheint die Lösung zu haben. Als große Fans möchten er und seine Schwester Evelyn die Superhelden wieder beliebter machen und das Verbot gegen die Benutzung von Superkräften aufheben.
Sehr zum Missfallen von Bob soll aber nicht er, sondern Helen die dafür nötige PR-Arbeit leisten. Während der Mann also zu Hause auf die Kinder aufpassen muss, schlägt sich die Frau mit Gangstern, entgleisenden Zügen und dem neuen Superschurken Screenslaver herum.
Bereits im ersten Teil waren die besonderen Familien-Verhältnisse der Parrs ein großer Bestandteil der Geschichte. Dieses Motiv setzt sich auch im zweiten Teil durch. Allerdings werden hier die klassischen Rollenbilder auf den Kopf gestellt – Bob ist ein Macho-Typ, der mit der Erziehung der Kinder erst mal gänzlich überfordert ist. Das führt zu einigen absurd-komischen Momenten, gerade wenn das Baby Jack-Jack mal wieder eine neue Superkraft entwickelt und Bob nicht weiß, wie er damit umgehen soll, macht der Film einen Heidenspaß
Spaßige Action und jazzige Musik
Auf der anderen Seite darf Helen dieses Mal den Action-Part übernehmen. Und wie! Selten hat man auf der Leinwand einen so cleveren Einsatz von übernatürlichen Kräften gesehen. Mit einer ganzen Reihe an neuen Superhelden können Brad Bird und sein Animationsteam völlig verrückte Kämpfe inszenieren, die einen jedes Mal aufs Neue ins Staunen versetzen.
Einen großen Anteil daran hat auch Michael Giacchino. Ähnlich wie das Design des Films erinnert der Soundtrack stark an die 60er-Jahre. Mit jazzigen Schlagzeug und Trompeten setzt sich die Musik in den Gehörgängen fest und unterstreicht die starken Action-Szenen ideal.
So verlässt sich „Die Unglaublichen 2“ eigentlich auf die altbekannte Fortsetzungs-Formel: Höher, schneller, weiter. Darüber hinaus vergessen die Macher aber nicht, was den ersten Teil vor 14 Jahren zu einem Liebling der Pixar-Fans gemacht hat. Dadurch behält der Film das Herz am rechten Fleck und übertrifft damit seinen Vorgänger sogar noch!