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Kino

Filmkritik: Drachenzähmen leicht gemacht 3 - Das Ende einer Reise

Mit dem dritten Teil endet die „Drachenzähmen“-Reihe um Hicks und seinen Nachtschatten Ohnezahn. Ob es ein würdiger Abschied geworden ist, erfahrt ihr bei uns.

Drachenzähmen leicht gemacht 3 Ohnezahn Hicks Flug
Ein letztes Mal reitet Hicks mit Ohnezahn ins Abenteuer Foto: Universal Pictures International

Seit 2010 bereits begleitet das Team um den Wikinger Hicks und den Drachen Ohnezahn seine Fans. Der erste Film war mit einem weltweiten Einspielergebnis von fast 500 Millionen Dollar bereits ein voller Erfolg. 2014 kam dann die Fortsetzung, die sowohl qualitativ als auch finanziell den Vorgänger noch mal toppte. Am 07. Februar kommt nun der letzte Film der Trilogie in die deutschen Kinos.

Im Finale stehen alle Zeichen auf Abschied. Denn obwohl Hicks und seine Freunde viele Drachen aus den Händen von fiesen Fängern befreien, ist das Dorf Berk zu klein für all die Tiere. Doch Hicks hat eine Idee. Sein Vater erzählte ihm einst vom einem geheimen Ort, aus dem die Drachen damals in die Welt der Menschen kamen.

Also steht der Plan fest, ganz Berk und seine Drachen sollen in die titelgebende geheime Welt ziehen. Die Reise hat allerdings zwei Hindernisse. Zum einen trifft Ohnezahn auf ein Weibchen seiner Rasse und verhält sich jetzt wie ein verliebter Teenager. Zum anderen ist den Wikingern der Drachentöter Grimmel auf den Fersen. Und der weiß ganz genau, wie er auch die klügste fliegende Echse erlegen kann.

Drachenzähmen leicht gemacht 3 Ohnezahn Tagschatten
Ohnezahn geht auf Tuchfühlung Bild: Universal Pictures International

Vom ersten Film an war das Herzstück der Reihe die Beziehung zwischen Hicks und seinem Drachen Ohnezahn. Diese muss sich nun ihrer stärksten Prüfung unterziehen, denn der Tagschatten, so der Name des Weibchens, findet die Anwesenheit des Menschen gar nicht schön. So entwickelt sich eine spannende Dynamik zwischen den Dreien und Hicks weiß nicht, wie oder ob er ohne seinen Drachen zu Recht kommen könnte. Damit wird eine sehr erwachsene Geschichte über Verlustängste erzählt, aber keine Angst: Ohnezahn ist wie immer ein Garant für Lacher von Jung und Alt.

Leider sind die Nebenfiguren nicht annähernd so gut gelungen. Wie schon in den Vorgängern sind die Wikinger wie Eret, Sohn von Eret, oder Fischbein nicht mehr als bloße Gag-Lieferanten. Das funktioniert mal mehr, mal weniger gut, ist aber gerade bei Figuren wie Hicks Mutter Valka ärgerlich, war sie doch im zweiten Teil eine so spannende wie faszinierende Figur. Lediglich Astrid, Hicks Freundin, schafft es, immer wieder mal etwas aus dem Schatten der Hauptfiguren zu treten, um ihren Freund zu motivieren.

Ähnlich verhält es sich mit Grimmel. Der finster designte Bösewicht ist als eine Art dunkle Version von Hicks angedacht - der Mann, der aus dem jungen Wikinger-Häuptling hätte werden können, hätte er Ohnezahn damals nicht gerettet. Dies wird allerdings lediglich in einem Satz erwähnt, ansonsten bleibt dies bloße Behauptung. Über die meiste Zeit ist Grimmel diese Art Schurke, der den Helden immer einen Schritt voraus ist und seinen Plan bis ins kleinste Detail ausgearbeitet hat. Das reicht allerdings nicht, um ein spannendes Gegengewicht zu den Helden darzustellen.

Drachenzähmen leicht gemacht 3 Grimmel
Grimmel befehligt besonders fiese Drachen Bild: Universal Pictures International

Dafür sieht „Drachenzähmen leicht gemacht 3“ zu jeder Zeit fantastisch aus. Durch den 3D-Effekt sind manche Szenen, gerade zu Beginn, etwas zu dunkel. Aber spätestens wenn die Macher mit verschiedenen Feuer- und Wettereffekten spielen, kommt man nur schwer aus dem Staunen wieder heraus. Doch auch bei den Figuren beeindrucken Animationen, die selbst kleinste Gefühlsregungen in den Gesichtern zeigen.

Über den ganzen Film hinweg schaffen es die Autoren immer wieder, Fans zum Beispiel mit Rückblenden emotional mitzunehmen. Doch wenn im Finale dann alle Erzählstränge zusammenlaufen und der bis hierhin eher unauffällige Soundtrack das bekannteste Stück der Reihe anspielt, droht akuter Taschentuchalarm. Das liegt aber nicht daran, dass der Film besonders traurig ist. Viel mehr ist es ein hoffnugsvolles "Auf Wiedersehen". Dazu entlässt er seine Zuschauer mit einer einfachen, aber gerade deswegen so starken Botschaft.

Drachenzähmen leicht gemacht 3 Ohnezahn Hicks
Eine Freundschaft, die die Welt veränderte Bild: Universal Pictures International

„Drachenzähmen leicht gemacht 3“ vereint alle Stärken, aber auch Schwächen der Reihe in sich. Während die Hauptfiguren mit einer hoch emotionalen Geschichte punkten können, bleiben die Nebenfiguren meist genauso blass wie der durchschnittliche Bösewicht. Dafür ist das letzte Abenteuer von Hicks und Ohnezahn bereits früh im Kinojahr 2019 ein heißer Anwärter auf den Titel „Schönster Film des Jahres“. Somit ist es ein idealer, wenn auch schwermütiger Abschied von dem Wikinger und seinem Drachen.

 


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