In "Harter Brocken" am Samstagabend ist von Mettes Fröhlichkeit nicht viel zu sehen. Das hat seine Gründe, wie uns Darstellerin Anna Fischer verrät.
Am Samstagabend läuft der sechste Teil der Krimireihe "Harter Brocken" ("Waffendeal", 20.15 Uhr) im Ersten. Dieses Mal bekommen es Dorfsheriff Koops seine Freunde Mette und Heiner mit einer Biker-Gang zu tun, die den Förster als unliebsamen Zeugen umgelegt hat und einen Waffendeal plant. Als wäre das nicht schon kompliziert genug, gerät Heiner ganz besonders unter Stress, denn er wird bald Vater und tut alles, damit sich seine Freundin Mette nicht zu sehr aufregt.
Wieder mit dabei war neben Aljoscha Stadelmann und Moritz Führmann auch Anna Fischer. Die 34-Jährige sprach mit uns über ihre Figur Mette, die Zukunft bei "Harter Brocken" und den Dreh unter Coronabedingungen.
TVMovie Online: Im Donnerstags-Krimi „Harter Brocken“ spielen Sie die lebensfrohe Polizistin Mette Vogt. Wie viel haben Sie beide gemein?
Anna Fischer: Ich finde, dass Mette durch die Schwangerschaft eher launisch wirkt. Ihr Umstand macht es ihr nicht gerade leicht. Daher würde ich fast behaupten, so viel gute Laune ist bei Mette gerade nicht drin. Zumal Heiner jeden ihrer Schritte haargenau beobachtet und sie behandelt, als hätte sie eine schwere Krankheit. Ich dagegen bin generell eine, die das Leben eher leicht nimmt. Ich mache das Beste aus dem, was mir geboten wird oder sorge selbst dafür, dass es spannend bleibt. Ich genieße jeden Augenblick und versuche mir den Tag durch ein Lächeln zu versüßen. Ich lebe im Hier und Jetzt, zumal durch Corona mir noch klarer geworden ist, keine Pläne zu machen und alles auf mich zukommen zu lassen. Aber klar, manchmal hab auch ich ein schlechten Tag ...
Mette traut sich nicht, Heiner zu sagen, dass er überreagiert und sich zu viele Sorgen wegen der Schwangerschaft macht. Warum hat sie so sehr Angst davor?
Mette ist harmoniebedürftig. Sie will in erster Linie keinen Streit mit Heiner. Sie liebt Heiner, will ihn nicht verletzen, denn eigentlich ist es ja ganz süß, wie sehr er um sie bemüht ist und nur das Beste für sie will. Eine Schwangerschaft ist für beide komplett eine neue Herausforderung, es will keiner einen Fehler machen.
In der aktuellen Folge überwacht Mette akribisch ihren Blutdruck. Wie sehr achten Sie privat auf Ihre Gesundheit?
Ich achte sehr auf meine Gesundheit. Nicht akribisch, aber es ist mir wichtig ein gutes Körpergefühl zu haben. Wenn es die Zeit zulässt, geh ich boxen und joggen. Ich koche jeden Tag und bin so oft es geht in der Natur. Ich liebe es zu wandern.
Sind in Zukunft weitere Filme der Reihe geplant? Wird Mette auch nach der Geburt noch im Einsatz bei „Harter Brocken“ zu sehen sein? Inwiefern wird ein Kind sie und ihren Partner verändern? Was würden Sie sich für Mette in Zukunft wünschen?
Nach meinem Wissen sind nächste Filme in der Reihe geplant. Es wäre doch schade, wenn Mette nicht mehr als Polizistin zugange wäre, nur weil sie jetzt ein Kind hat. Was wäre das für ein veraltetes Frauenbild, wenn Mette das, was sie so gern macht, nicht mehr ausüben könnte. Berufstätige Mütter sind aus unserer Gesellschaft nicht wegzudenken - genauso wie berufstätige Väter. Unser Ziel sollte sein, dass beide die gleichen Chancen haben und die Verantwortung nicht in erster Linie bei den Müttern gesehen wird. Heiner und Mette haben sich und können sich gut gegenseitig unterstützen. Ich denke, ein Kind schweißt die beiden noch mehr zusammen, vereint und zeigt in welcher Vielfalt jeder lieben kann.
Nach meinem Wissen sind nächste Filme in der Reihe geplant. Es waere doch schade, wenn Mette nicht mehr als Polizistin zugange wäre, nur weil sie jetzt ein Kind hat. Was wäre das für ein veraltetes Frauenbild, wenn Mette das, was sie so gern macht, nicht mehr ausüben könnte.
Ich wäre auch gern so eine gute Schützin wie Mette und bin etwas neidisch, dass sie so einen einzigartigen Heiner an ihrer Seite hat.
Beim Verfolgen des Films ist man bis zur letzten Sekunde gefesselt, woran liegt das Ihrer Meinung nach?
Der „Harte Brocken“ macht es sich immer wieder zur Aufgabe, eine packende Geschichte zu erzählen. Koops, Heiner und Mette geraten in die ungewöhnlichsten Situationen, aus denen es scheinbar erstmal kein Entkommen gibt. Doch ihre Erfahrungen und ihr Bauchgefühl lassen sie jede Gefahr wittern und bewältigen. Es sind tolle Scripte, wir haben super Regisseure und eine Produktion, die Verantwortung übernimmt. Alles zusammen lässt uns solch spannende Folgen erst möglich machen und Ich bin stolz ein Teil davon zu sein.
Wie war es für Sie, unter Corona-Bedingungen im Harz zu drehen? Welche Momente waren vielleicht ganz besonders skurril oder berührend oder bleiben Ihnen einfach im Gedächtnis?
Wir waren alle zusammen und wurden regelmäßig getestet. Jeder hatte die AHA Regeln zu befolgen. Skurril war es, wenn die Produzentin rief und uns versammelte - ich dachte jedes Mal 'Oh Gott, nun hat jemand von uns Corona'. Aber sie wollte uns nur auf dem Laufenden halten, was die neuen Coronaregeln im Umkreis anging. Ich war jedes Mal erleichtert.
Wie haben Sie das Corona-Jahr bislang erlebt? Mit welchen Schwierigkeiten waren Sie konfrontiert, was hat Sie aber auch zum Lächeln gebracht?
Die größte Schwierigkeit in der Coronazeit ist für mich die Reisesituation. Nicht frei und sorgenlos verreisen zu können, macht mich traurig. Ansonsten hab ich mich allmählich daran gewöhnt, die Maske aufzusetzen und Abstand einzuhalten. Nur langsam werde ich Lockdown-müde. Ich als Singlehaushalt überlege mir dreimal, wen ich treffe und treffen kann. Es ist belastend.
Sie spielen seit 2018 in „Die Heiland“ mit. Im Herbst soll die dritte Staffel erscheinen. Was erwartet uns?
"Heiland" geht in die dritte Staffel, richtig. Uns erwarten spannende neue Wege die Romy Heiland einschlägt, neue Figuren, die eingeführt werden und tolle Geschichten. Wir dürfen neugierig bleiben.
Ihre Figur Ada verkündet darin ihren Abschied, da Jurakunde nichts für sie ist. Warum kehren Sie "Heiland" den Rücken?
Ich werde die Serie verlassen und neue Wege gehen. Es ist Zeit für ein neues Kapitel. Aber ich hab mich sehr wohlgefühlt in der Familie "Heiland", die ich nie vergessen werde.
Vielen Dank für das Gespräch!
von Luca Leverenz