Nach "Death Stranding" ist "Horizon Zero Dawn" das nächste PS4-Ausnahmespiel, das jetzt auch auf dem PC aufschlägt. Doch wie gut ist die Umsetzung gelungen? Das verraten wir im Test!
Stolze 3,5 Jahre ist es her, dass sich PlayStation 4-Spieler erstmals mit Protagonistin Aloy in ein beeindruckendes Action-Adventure gestürzt haben, das viele von Entwickler Guerilla Games in dieser Opulenz und Perfektion nicht erwartet hätten. Zwar mag die Zeit an einzelnen Aspekten des Spiels etwas genagt haben, doch noch immer ist der Kampf von Aloy gegen die brutalen Maschinenwesen packend inszeniert und begeistert mit einer hervorragend erzählten Geschichte, einer tollen Protagonistin und einer mehr als beeindruckenden Präsentation.
Tatsächlich gehört „Horizon Zero Dawn“ auch mit seiner ausführlichen Singleplayer-Erweiterung „Frozen Wilds“ zu den schönsten Spielen auf Sonys PlayStation 4. Und nun kommen seit dem 07. August 2020 auch PC-Spieler endlich in den Genuss durch die wunderschöne Open-World von "Horizon Zero Dawn" zu streifen. Auf dem PC erscheint das Action-Adventure dann auch in der „Complete Edition“, die neben dem Hauptspiel die besagte Erweiterung „Frozen Wilds“ umfasst sowie weitere inhaltliche Upgrades wie ein New Game Plus-Modus usw.
Horizon Zero Dawn: Complete Edition - Technik Hui, Performance Pfui
Mit „Death Stranding“ wurde erst vor kurzem ein Spiel auf dem PC veröffentlicht, dass auf die "Decima"-Engine zurückgreift, die auch für „Horizon Zero Dawn“ Pate stand. Da „Death Stranding“ sowohl optisch als auch Performance-technisch einen absolut exzellenten Eindruck hinterließ und zu einem der besten PS4-Ports überhaupt gehört, waren viele PC-Spieler gespannt darauf, ob auch Horizon Zero Dawn einen ähnlichen Gesamteindruck hinterlassen würde - inkl. moderater Hardware-Anforderungen. Doch die Antwort darauf fällt leider etwas anders aus, als es sich die meisten „Horizon“-Fans wohl erhofft hätten.
Technisch macht "Horizon Zero Dawn" auf dem PC immer noch einen hervorragenden Eindruck: Die fantastische Spielwelt sieht vor allem dank NVIDIAs moderner RTX-Karten noch detaillierter und beeindruckender aus, besonders, wenn weil man die Sichtweite noch deutlich nach oben schrauben kann. Auch Texturen sowie die Figuren mit ihren vielen kleinen Details sehen großartig aus, obwohl das Spiel schon knapp 4 Jahre auf dem Buckel hat und ursprünglich für die PS4-Architektur entwickelt wurde, die nur einen Bruchteil der Leistung eines modernen Gaming-PCs hat. Doch hier liegt auch das größte Problem begraben: Wer sich erhofft hat, dass „Horizon Zero Dawn“ aufgrund seines Alters eher moderate Hardware-Anforderungen stellt, wird leider eines Besseren belehrt.
Wie bspw. Auch die Kollegen von "Digital Foundry" feststellen, kämpft "Horizon Zero Dawn – Complete Edition" selbst mit einer Referenzkarte wie der Geforce 2080TI um 60 Bilder pro Sekunde bei einer Auflösung von 4K zu gewährleisten. Generell fällt die Performance des Spiels leider erstaunlich durchwachsen aus – vor allem im Hinblick auf den vor kurzem erschienen Port von „Death Stranding“. Doch letzteres hatte auch moderne Features wie Upscaling durch DLSS 2.0 von Nvidia an Bord, was der Performance vor allem auf modernen Grafikkarten der letzten Generation extrem zu Gute kam. Wir empfehlen euch die Grafik-Tipps von Digital Foundry zu beobachten, um auch für euren Gaming-PC die bestmögliche Mischung aus Performance und Grafikpracht zu erreichen. Aktuell arbeiten Guerrila Games in Verbindung mit Virtuos an weiteren Patches für die PC-Fassung, die nicht nur schwerwiegende Bugs und Crashes minimieren sollen, sondern auch die Gesamtperformance des Spiels verbessern.
Zu Beginn des Spiels müssen sich Spieler außerdem auf einen knapp 10-minütigen Shader-Test einstellen bevor sie auch tatsächlich loslegen können. Läuft "Horizon Zero Dawn: Complete Edition" dann auch mal stabil, macht es umso mehr Spaß Aloy im Idealfall mit 60 Bildern pro Sekunde zu steuern und mit ihr auf die Jagd zu gehen. Die höhere Framerate tut vor allem den Actionpassagen des Spiels sichtbar gut, genauso wie die Möglichkeit mit Maus und Tastatur auf Jagd zu gehen.
Horizon: Zero Dawn – Unser Fazit zur PC-Version
Für Sony ist es ein verdammt cleverer Schachzug eines ihrer erfolgreichsten und schönsten Action-Adventures jetzt für PC zu veröffentlichen: Denn nicht nur macht „Horizon Zero Dawn“ auch auf PC einen hervorragenden spielerischen Eindruck, sondern steigert auch die Lust darauf im kommenden Jahr die Fortsetzung von Aloys Abenteuer in "Horizon: Forbidden West" auf der PS5 erleben zu können.
So gut das Spiel technisch und spielerisch jedoch gealtert ist, so enttäuschend ist die derzeitige Performance der PC-Fassung: Im Gegensatz zum exzellenten PC-Port von "Death Stranding" mit der Decima-Engine erweist sich „Horizon“ als großer Hardwarefresser mit einigen schwerwiegenden technischen Bugs und Macken, die jedoch in den ersten Patches bereits angegangen wurden. Hoffentlich können Guerilla Games die Performance des Spiels mit weiteren Anpassungen in den Griff bekommen. Spätestens dann sollten auch alle PC-Spieler zugreifen, die dieses großartige Action-Adventure auf PS4 bisher verpasst haben bzw. sich mit Aloy nochmal in die Spielewelt stürzen wollen.
"Horizon Zero Dawn - Complete Edition" ist seit dem 07. August für PC erhältlich. Hier könnt ihr das PS4-Spiel bei Amazon kaufen!