Ein guter Titel, eine herrlich doofe Idee und eine flotte Laufzeit von 90 Minuten – mehr braucht es nicht für einen Netflix-Weihnachts-Hit. „Hot Frosty“ bietet uns all das – und viele offene Fragen!
In „Jack Frost“ kehrte ein verstorbener Familienvater (Michael Keaton) als Schneemann zurück, um noch einen letzten Winter mit seiner Familie zu verbringen. Das Konzept des zum Leben erweckten Schneemannes gab es natürlich schon vorher, aber Netflix gab der Idee nun einen neuen, noch nie dagewesenen Spin: Was wäre, wenn der lebendige Schneemann Muskeln hätte?!
Das ist das Erfolgsgeheimnis von „Hot Frosty“, einer Netflix-Eigenproduktion, die innerhalb eines Tages an die Spitze der Streaming-Charts schoss. Kein Wunder, verspricht doch der Titel allein kurzweilige Unterhaltung für einen gemütlichen Fernsehabend.
Doch auch wenn einem „Hot Frosty“ erlaubt, das Hirn auszuschalten – es ist sogar empfehlenswert – ist es nicht immer einfach, die lockere Logik des Films einfach hinzunehmen. Das ist nicht als Kritik zu verstehen. Wer einem Film namens „Hot Frosty“ mit den Maßstäben einer wissenschaftlichen Arbeit begegnet, sollte die Schuld schließlich bei sich allein suchen. Dennoch kann es ganz amüsant sein, die wunderbare Welt von „Hot Frosty“ ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen!
Das Geheimnis des magischen Schals
Alles beginnt damit, dass die junge Witwe Kathy einen magischen Schal um den Hals eines muskulösen Schneemanns wickelt. So weit, so logisch, doch direkt drängen sich einige Fragen auf. Kathy bekommt den Schal von einer Freundin geschenkt und es ist wahrscheinlich, dass diese von dessen magischer Wirkung weiß.
Aber was genau ist die magische Wirkung? Kann der Schal nur Schneemänner zum Leben erwecken? Würde der Film „Hot Posty“ heißen, wenn Kathy den Schal um einen Briefkasten gewickelt hätte? Und war der Mann von Kathys Freundin ebenfalls mal ein Schneemann?
Nun kommen wir zum Schneemann selbst, der sich mit seinem sehr menschlichen Aussehen klar von den anderen Schneemännern abhebt. Was wäre passiert, wenn Kathy einen anderen Schneemann mit dem Schal beschenkt hätte? Hätte er auch menschlich ausgesehen oder wäre dieser nicht-so-heiße Frosty zu einem fleischigen Wesen mit Michelin-Mann-Proportionen geworden?
Seltsam geht die Geschichte weiter, sobald der Schneemann in Form eines unbekleideten Muskelmannes lebendig wird!
Welchen Menschen-Crashkurs hat Jack besucht?
Denken wir zurück an „Jack Frost“. Dort musste sich ein Mensch im Körper eines Schneemanns zurechtfinden, die Sprache und die Gebräuche der Menschen waren ihm aber natürlich nicht fremd. Jack, so der neue Name des „Hot Frosty“-Schneemanns, hat jedoch keinerlei Grundlage für irgendetwas, ein lebloser, gut definierter Haufen aus gefrorenem Wasser wird hier plötzlich zu einem Menschen. Warum kann er also sofort laufen und, noch wundersamer, sprechen?
Natürlich ist Jack nicht allwissend, aber jede Form von Vorwissen ist eigentlich überraschend. Er weiß, was Weihnachten ist, und er weiß, wie man einen Buntstift benutzt. Er ist sofort von Kathy hingerissen und versteht und empfindet somit wohl Liebe, merkt jedoch nicht, dass die anderen Frauen in der Stadt großes Interesse an ihm erkennen lassen.
Ebenfalls interessant:
- Squid Game: Staffel 2 - So anders wird die Netflix-Serie in den neuen Folgen!
- „Outer Banks“ Staffel 5: Das große Finale der Netflix-Serie! | Start, Handlung und Besetzung
- Legt die Fernbedienung weg: Netflix streicht beliebte Funktion!
Die letzten großen Mysterien warten am Ende des Films auf uns, als Schneemann-Jack stirbt und augenblicklich als echter Mensch wiedergeboren wird. Eine derartige Wendung darf in einem Film über einen magischen Schal und einen lebendigen Schneemann nicht auf die Waagschale gelegt werden, aber das Happy End kommt hier so plötzlich, dass man sich doch am Kopf kratzt. Wäre Jack immer erst gestorben und dann zurückgekehrt oder war es Kathys Liebe, die ihn zum Menschen gemacht hat?
Und was passiert nun mit dem magischen Schal? Gibt Kathy ihn einfach weiter, wie ein sexy „The Ring“-Video? Oder könnte Jack seinen Traum erfüllen und auch den anderen Schneemännern ein lebendiges Weihnachtsfest schenken? Mit Glück erfahren wir es, wenn nächstes Jahr „Hot Frosty 2: Hotter Frosty“ auf Netflix erscheint – man wird noch träumen dürfen!