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Serien

Neu bei Netflix: Mini-Serie über Brigitte Bardot | Interview mit der Hauptdarstellerin Julia de Nunez

In Deutschland ist die französiche Serie „Bardot“ über das Leben Brigitte Bardots exklusiv beim Streaming-Riesen Netflix zu sehen sein.

Brigitte Bardot
Bis heute fasziniert Brigitte Bardot Menschen weltweit. Foto: Getty Images / Sunset Boulevard

Als die Filmemacher Danièle und Christopher Thompson Brigitte Bardot (88) fragten, ob sie eine Biografie über ihr bewegtes Leben drehen dürften, war die Antwort authentisch BB – eben die einer lebenden Legende, die ihren internationalen Star-Status auf der Höhe ihrer Karriere aufgab, um sich dem Tierschutz zu wissen.

„Sie antwortete: ‘Macht was ihr wollt‘“, berichtet das Paar auf dem jährlichen Festival von Unifrance, das nationale Informations- und Beratungszentrum für den weltweiten Export französischer Filme, in Paris. Sie selbst wolle nichts mit dem Projekt zu tun haben. Inzwischen ist die Serie abgedreht und unter dem simplen Titel „Bardot“ auf Netflix zu sehen.

 

Julia de Nunez spielt Brigitte Bardot

Für die Hauptrolle der streitbaren Filmgöttinnen wählten die Thompsons Newcomerin Julia de Nunez (22) aus. Nicht wegen der optischen Ähnlichkeit, wie das Paar in Paris betont. Vielmehr sei Nunez‘ Schauspiel wie das der Bardot sehr intuitiv. „Da war irgendetwas Besonderes an ihr“, rufen sie sich den Casting-Prozess in Erinnerung.

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„Bardot“ erzählt in sechs Episoden den Aufstieg Brigitte Bardots vom ballettbegeisterten Teenager zum internationalen Star. „Wir fangen die Zeitspanne von ihrem 15. bis zu ihrem 26. Lebensjahr ein, als sie ihren berühmten Film ‘Die Wahrheit‘ drehte“, heißt es. Dabei versuche die Serie, das filmische Schaffen Bardots mit der Hypothese dessen zu verknüpfen, wie sie wirklich war. „Natürlich ist das eine Gratwanderung zwischen Kunstfreiheit und Respekt“, so die Macher, „gerade, weil Bardot noch lebt.“

 

Brigitte Bardot: Vorreiterin der Frauenbewegung

Ein komplexes Unterfangen also. Denn Brigitte Bardot war immer mehr als eine Stilikone und ein Sexsymbol, der damals höchstens noch Marilyn Monroe das Wasser reichen konnte, die „BB“ in ihren Memoiren später als Ofer des „Systems Hollywood“ bezeichnen sollte.

Sie selbst hatte keine Ambitionen nach Hollywood zu gehen und entfaltete ihre Faszination über das europäische Kino allein. Sie wollte keine frisierte Schauspielerin sein, ein Kunstobjekt wie ihre amerikanischen Kolleginnen. „Sie war einfach sie selbst, vor und hinter der Kamera“, so Michèle Thomson. Christopher ergänzt: „Im Guten wie im Schlechten besaß sei keinen Filter.“ Das habe die Menschen begeistert, Bardot aber auch zum Opfer der Klatschpresse gemacht. „Sie wurde wie ein Zootier behandelt“, sind die Filmemacher überzeugt.

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Bis heute gilt Bardot als eine Vorreiterin der Frauenbewegung. In einer Zeit, in der französischen Frauen gerade erst das Wahlrecht gewährt worden war, ging sie offen mit ihrer Sexualität um und scherte sich wenig um den Aufschrei, den ihr Privatleben oder ihr erste Skandalfilm „Und ewig lockt das Weib“ provozierten.

In wunderschönen Bildern erzählen die Thompsons die Geschichte einer jungen Frau, die aus ihrem gutbürgerlichen Elternhaus im pickfeinen 16. Arrondissements Paris‘ ausbricht. Sinnbildlich quasi die Szene, in der die junge Bardot ihren Eltern unmissverständlich klar macht, dass sie schon vor der Ehe mit ihrem Entdecker Roger Vadim Sex hatte. „Von hier an kein Bullshit mehr!“, fasst Christopher Thompson die Attitüde Bardots, zusammen, die er ab der ersten Folge strikt transportiert.

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Julia de Nunez fühlte sich früh von den Filmen Bardots inspiriert, auch wenn sie als junges Mädchen noch nicht fähig gewesen sei, deren Werk in allen Nuancen zu verstehen. „Sie war ihrer Zeit voraus, feministisch, ohne jemals radikal zu sein“, würdigt sie Bardot. Dass die große Schauspielerin es ablehnte, sich an dem Serienprojekt zu beteiligen, kann die junge Kollegin sehr gut nachvollziehen. „Ich hoffe trotzdem, dass sie sich unsere Serie anschaut“, sagt sie, „wir haben eine schöne Hommage erschaffen, die Bardot hoffentlich als Kompliment versteht.“

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Aktuell ist „Bardot“ als Mini-Serie geplant. Allerdings wollen sich die Thompsons die Option eine Fortsetzung offenhalten.

Maryanto Fischer

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