Am 5. Dezember startet die neue Vampir-Serie "V-Wars" bei Netflix. Wir sprachen mit Hauptdarsteller Ian Somerhalder.
Einmal Vampir, immer Vampir, könnte man meinen, wenn man sich ansieht, welches Projekt sich Ian Somerhalder nach dem Ende seiner Zeit bei "Vampire Diaries" als nächstes herausgepickt hat: "V-Wars", eine - wie sollte es anders sein - Vampir-Serie, die am 5. Dezember bei Netflix an den Start geht.
Wer auf ein zweites "Vampire Diaries" hofft, wird allerdings enttäuscht. Zum einen, weil der 40-Jährige dieses Mal nicht in die Rolle eines etwa 160 Jahre alten Blutsaugers schlüpft, sondern einen menschlichen Professor verkörpert, der nach einem Heilmittel gegen den um sich greifenden Vampirismus sucht. Zum anderen, weil hier nichts Übernatürliches dabei ist. "Der Vampirismus ist eine Krankheit, von der Menschen befallen werden, das hat nichts mit Superkräften oder Ähnlichem zu tun. Wir haben eine sehr geerdete Herangehensweise an die Vampire. Wenn jemand stirbt, dann bleibt er tot", verrät uns der Schauspieler im TVMovie Online-Interview.
Und noch etwas ist anders: Es geht nicht nur um pure Unterhaltung mit ein paar Gänsehaut-Momenten. "In 'V-Wars' finden wir eine relevante Repräsentation von dem, was gerade in der Welt abgeht: Klimawandel, Rassismus, Grenzen, Angst, Politik, eine Politik der Angst und was diese mit und aus den Menschen macht. Als Produzent und Serienmacher ist es interessant, all diese Dinge ansprechen zu können. Es ist so einzigartig, diese Themen in diesem besonderen Genre widerzuspiegeln, das ich liebe und das viele Menschen lieben", erklärt Ian Somerhalder, der sich seit Jahren selbst für Umweltschutzprojekte einsetzt, weiter.
Ian Somerhalder: "Luther Swann ist das Gegenteil von Damon Salvatore"
Obwohl die Serien außer der blutsaugenden Bedrohung nicht viel gemein haben, habe ihm seine Zeit bei "Vampire Diaries" bei der Arbeit an "V-Wars" geholfen. "Es ist ganz schön verrückt, wieder zurück in dem Genre zu sein, aber 'V-Wars' ist weit von 'Vampire Diaries' entfernt. Ich habe beinahe ein Jahrzehnt Damon Salvatore gespielt und das Gefühl, dass diese Zeit mir ein gewisses Verständnis für dieses Genre gegeben hat. Ich finde es sehr aufregend, das, was ich mir damals angeeignet habe, jetzt wieder einbringen zu können. Das Genre ist so groß und kann sich in so viele unterschiedliche Richtungen entwickeln, so wie nun bei 'V-Wars'."
Nach "Vampire Diaries" habe er unbedingt einen Superhelden verkörpern wollen, so Ian Somerhalder weiter. Und diesen habe er in seiner Rolle des Dr. Luther Swann gefunden. "Damon Salvatore zu spielen hat so Spaß gemacht; er war sexy, witzig, gefährlich, aber auch ein richtiger Idiot und die Leute haben ihn geliebt (lacht)! Luther ist das komplette Gegenteil, wenn wir ihn kennenlernen. Er ist so ein netter, liebevoller Mann. Seine Superkräfte sind, dass er ein toller Typ ist, ein guter Wissenschaftler, Ehemann und Vater. Er ist ein ganz normaler Mann, der morgens eine Runde joggen geht und danach seinen Bio-Kaffee schlürft, ab und zu seinen besten Kumpel trifft und sein Kind zur Schule bringt. Alles um ihn herum ist positiv – und solche Menschen brauchen wir auf der Welt."
V-Wars: Luther Swann ergreift extreme Maßnahmen
Lange bleibt Luthers Leben allerdings nicht so idyllisch. Als die Situation um ihn herum langsam immer extremer wird und sein bester Freund Michael sich infolge des Klimawandels mit dem Vampirismus-Virus ansteckt, ist er gezwungen, sich den extremen Umständen anzupassen und teils zu extremen Maßnahmen zu greifen: "Seine Reise ist unüblich, nicht nur als Arzt, sondern auch als Vater und Wissenschaftler. Er ist jemand, der Menschen helfen will und sein Leben der Wissenschaft und dem Erforschen infektiöser Krankheiten verschrieben hat. Nun muss er sich dieser katastrophalen Epidemie stellen. [...] Luther sieht sich auf einmal der Aufgabe gegenüber, ein Heilmittel zu finden, um Michael und schließlich der gesamten Gesellschaft zu helfen. Den Luther, den wir in der ersten Szene der ersten Staffel sehen, ist ein völlig anderer als der, den wir in der letzten Szene der letzten Folge sehen", kündigt der Mime an.
In welcher Form, das erfahren wir ab dem 5. Dezember, wenn "V-Wars" hierzulande bei Netflix startet.
von Sophie Piper