Im Film "Get Lucky-Sex verändert alles" (seit dem 6. März fürs Heimkino erhältlich) spielt Palina Rojinski die coole Tante "Ellen". Im Interview verriet sie, was sie bei dem Thema Sex und Pubertät besonders wichtig findet.
Sie ist hip, jung, lesbisch, macht gerne Bier-Yoga und ist Sexualberaterin: Tante Ellen (Palina Rojinski) hat in "Get Lucky - Sex verändert alles" ein Häuschen an der Nordsee und mit sechs pubertierenden Jugendlichen alle Hände voll zu tun. Über die Sommerferien kommen ihre Nichten Emma (Lilly Terzic) und Julia (Emma Katharina Suthe) mit ihren Freunden zu Besuch und alles dreht sich um das berühmte „erste Mal“. So möchte Julia beispielsweise ihre Jungfräulichkeit verlieren und hat dafür ihren besten Freund auserkoren - einziges Problem: der steht gar nicht auf sie, sondern auf Jungs! Julias Freundin Hannah findet, die beste Maßnahme in dieser komplizierten Lage sei ganz eindeutig eine abgefahrene Intimfrisur - immerhin haben auch andere Mütter schöne Söhne. Da gibt es beispielsweise noch den sexy Eisverkäufer am Strand oder den heißen Surflehrer. Hannah wiederum jagt nicht mehr dem ersten Mal hinterher, sondern stattdessen dem ersten Orgasmus...
Der erste Urlaub ohne Eltern eben! Da sind Liebeschaos und viele neue einfach Erfahrungen vorprogrammiert.
Wer den unterhaltsamen Film noch nicht im Kino gesehen hat, kann sich den Mix aus "Sex Education" und "American Pie" bald zu Hause ansehen, denn am 6. März 2020 erscheint "Get Lucky - Sex verändert alles" auf DVD, Blue-ray und digital.
Palilna Rojinski im "TV Movie Online"-Interview
Wir trafen Palina Rojinksi alias Tante Ellen, die stets unkonventionell und locker an die Fragen und Themen der Jugendlichen herantritt und den "Kids" hilft, mehr Durchblick in Sachen "Pubertät" zu bekommen, zum Interview.
TV Movie Online: Meinst du, dass viele Jugendliche sich wünschen werden, auch so eine coole Tante wie Ellen zu haben?
Palina Rojinski: "Ich hätte damals auch gerne so eine Tante wie Ellen gehabt. Man traut sich eben manchmal nicht mit den eigenen Eltern über gewisse Dinge zu sprechen. Man kann auch nicht nur Dr. Sommer in der BRAVO lesen oder sich im Internet über Sex informieren. Deswegen ist es toll, dass der Film so einen ganz leichten natürlichen, unverblendeten und eben nicht künstlichen Umgang mit Entwicklung und Aufklärung hat."
Findest du, dass zu wenig über Sex gesprochen wird?
Rojinski: "Ich finde, das ist schon ein Problem. Als Jugendlicher verliebt man sich, irgendwann will man knutschen, irgendwann will man Petting und Sex haben. Diese Phase, die Pubertät, und was in der Verliebtheitsphase zur Pubertät hinzugehört, ist eine, in der Jugendliche wenig Hilfe bekommen. Man muss sich auch frei fühlen können zu fragen. Es hilft auch nicht wirklich, sich den ganzen Tag irgendwelche Pornos anzugucken. Es ist total wichtig, sich mit seinem eigenen Körper auseinander zu setzen ohne das Bild, das man von außen bekommt. Es ist wichtig, sich selbst und seinen Körper kennenzulernen, statt auf Instagram irgendeinen hingebastelten Körper anzuschauen und dann Komplexe zu bekommen. Das Tolle an dem Film ist, dass er ganz ehrlich und pur zeigt, wie man nun mal aussieht."
Ihr thematisiert auch Homosexualität und den weiblichen Orgasmus. Findest du die Themen haben sonst genug Präsenz?
Rojinski: "Beide Themen finde ich extrem wichtig. Ein Freund von mir, der homosexuell ist, hat davon erzählt, wie tragisch es für betroffene Jungs ist, weil sie oft ihre erste Liebe gar nicht richtig ausleben können. Sie können das nicht zeigen, weil das Outing noch nicht passiert ist. Das kommt ja bei 'Get Lucky' auch zum Teil vor. Ich finde es schön, dass ein Film so viel Platz für verschiedenste Themen bietet. Und auch über den weiblichen Orgasmus wird nicht so viel gesprochen. Ich glaube, dass einige Jungs nicht so richtig wissen, was sie da eigentlich machen. Da gibt es ja eine Szene, in der ich mit einer zwei Meter großen Plüsch-Vulva ganz medizinisch zeige, wie das dann so alles passiert."
Musstest du dich auf die Rolle vorbereiten?
Rojinski: "Ich hab das Buch von Ann-Marlen Henning gelesen und mir auch ihre Sendung angeguckt. Die Sendung ist toll und ich finde es spannend, wenn Menschen und Paare über ihre Sexualität sprechen. Wenn sie einfach offen sind und aufeinander zu gehen."
Welche Botschaft findest du im Film besonders wichtig?
Rojinski: "Die Vielfältigkeit, die Echtheit, die Leichtigkeit der pubertären Entwicklung. Ich glaube, dass sich jeder mit dem Film wohlfühlen, und sich mit ihm identifizieren kann - und das Ganze passiert auf so humorvolle Weise. Ich finde, das Thema an sich sollte viel mehr Plattformen haben."
Was sollten Teenager über Sexualität lernen?
"Sich selbst kennenlernen und sich selbst treu bleiben und sich natürlich gerne inspirieren lassen von verschiedenen Dingen. Und sich selbst zuhören. Das ist wichtig, es ist auch wichtig miteinander zu reden und offener sein."
"Get Lucky - Sex verändert alles" erschien am 26. September 2019 in den deutschen Kinos und ist seit dem 06. März auf DVD, Blue-ray und digital erhältlich. Wer neugierig geworden ist, kann sich hier den Trailer angucken...
*Luisa Finsterwalder