Die Romanze um die Musikerin Cassie und den US-Marine Luke hält sich hartnäckig an der Spitze der Netflix Charts. Daher liegt die Frage nahe: Wird es eine Fortsetzung geben?
"Purple Hearts" ist die Verfilmung von Tess Wakefields gleichnamigen Roman von 2017 und erzählt die Geschichte einer aufstrebenden Sängerin und eines US-Marines, die für militärische Vorteile eine Scheinehe eingehen. Plötzlich wird der Soldat vom Dienst suspendiert, und aus der Scheinehe entwickelt sich eine echte.
Damit erfindet "Purple Hearts" nicht das Genre neu, entwickelt aber dennoch viel emotionale Schlagkraft. Dabei spaltet der Film die Gemüter: Während der Großteil der Zuschauer den Film lobt, fällt er bei Kritiker:innen fast ausnahmslos durch. Fans beschreiben den Film mitunter als "Vorhersehbar, aber wunderschön" und loben Hauptdarstellerin Sofia Carson für ihr "großartiges" Schauspieltalent. Gleichzeitig monieren Kritiker, der Film sei "Überladen mit Sofia Carsons Songs, fantasielos und ohne echte Chemie" und dass das "Star-Vehikel für Sofia Carson [...] sich in gekünstelten Plots [suhle]"
An "Purple Hearts" scheiden sich die Geister
Ein Rotten Tomatoes Score von 83% zu 27% bestätigt diese Uneinigkeit zwischen Zuschauern und Kritikern. Doch zeigt es auch, wie gut der Film beim Publikum ankommt. Und darum geht es den meisten Produzenten, denn dies entscheidet über die Profitabilität des Films. Da die Welle, die "Purple Hearts" reitet, noch nicht abzuebben scheint, liegt es aus wirtschaftlicher Sicht nahe, ein Sequel zu produzieren und den Hype zu nutzen. Doch ist das wahrscheinlich?
Wie wahrscheinlich ist eine Fortsetzung?
Die Geschichte um Cassie und Luke (Nicholas Galatzine) ist, so sehr sie von Kritiker:innen auch für ihre mangelnde Tiefe kritisiert wird, in sich geschlossen, das Paar kommt am Ende zusammen. Aus Story-Sicht würde eine Fortsetzung also keinen Sinn ergeben. Allerdings sind Cassie und Luke nun verheiratet und Ehen haben selten ausschließlich ruhige Zeiten. Also könnten die Filmemacher eine Geschichte um das Eheleben der beiden entwickeln, können Cassies Musikkarriere weiter einfließen lassen oder gar Kinder ins Drehbuch schreiben.
Inhaltlich gebe es somit Möglichkeiten, eine Fortsetzung zu gestalten, auch wenn dafür ein neuer Plot aus dem Boden gestampft werden müsste. Finanziell könnte sich das Vorhaben ebenfalls lohnen, allerdings besteht die Gefahr, dass damit etwas verlängert wird, was nicht verlängert werden sollte und dass der Film und die Filmemacher das Wohlwollen der Fans verlieren, wie zuletzt bei der finalen Staffel "Game of Thrones".
Netflix haat bisher noch keine Ankündigungen zu "Purple Hearts 2" gemacht. Ein Indiz dafür, dass "Purple Heart" eine einmalige Sache bleibt, ist dass Tess Wakefield bisher keine Fortsetzung zur Romanvorlage geschrieben hat.
Von Max Möller