Wo landen ausgemusterte Agenten? Bei Gary Oldman! Der Oscar-prämierte Darsteller spielt in der brandneuen Apple TV+ Serie "Slow Horses" einen herrlich-bösartigen Geheimdienst-Chef, der mit einem Trupp von MI5-Loosern plötzlich auf eine brisante Entführungsgeschichte stößt.
Man stelle sich einmal vor, wenn James Bond aka 007 versehentlich im "Slough House" untergekommen wäre. Der Wodka Martini wäre vermutlich nicht geschüttelt, sondern verdammt abgestanden direkt aus der Pulle gekommen. Denn in dieser Bruchbude einer Geheimdienstbehörde findet sich die Crème de la Crème der Geheimdienstversager zusammen. Wie bspw. der heißköpfige Neuzugang River (Jack Lowden), der bei einer Terror-Übung versehentlich (oder doch absichtlich?!) der falschen Fährte hinterherjagt und einen Selbstmordattentäter zu spät davon abhält vermeintlich mehr als 100 Menschen in den Tod zu reichen. River hat Glück, dass es sich dabei nur um eine Übung gehandelt hat, doch wird von seiner vermeintlichen Vorgesetzten Diana Taverner (Kristin Scott Thomas) trotz seines vermeintlichen Potenzials ins „Slough House“ abgeschoben.
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Dort werden die Geheimdienst-Agenten nicht nur "netterweise" als "Slow Horses" abgestempelt, sondern müssen auch noch mit Jackson Lamb (Gary Oldman) vorliebnehmen: Ihr versoffener, zerzauster und äußerst abstoßender Chef macht keinen Hehl daraus seiner Looser-Truppe das Leben so schwer wie möglich zu machen – bis sie freiwillig gehen oder sterben. Doch dann wird ein junger muslimischer Student namens Hassan (Antonio Akeel) von einer vermeintlich ultrarechten Gruppierung entführt und soll in wenigen Tagen im Live-Stream exekutiert werden. Über Umwege sind auch die „Slow Horses“ in die Ermittlungen involviert und ahnen noch nichts vom kalkulierten Psychospiel, das zwischen Jackson Lamb und Diana Taverner langsam anläuft…
"Slow Horses": Exzellent gespielt und gut geschrieben
Die sechsteilige erste Staffel der brandneuen Apple TV+ schwarzhumorigen Spionage-Thriller-Serie basiert auf der "Slough House"-Buchreihe von Mike Herron, die mittlerweile auf zwölf Romane angewachsen ist, die das Schicksal von Jackson Lamb fortführen. Der „Slow Horses“-Autor hatte in einem Interview einmal selbst selbstironisch anklingen lassen, dass er immer noch überrascht sei, wie er eine solch bösartige Figur wie Jackson Lamb überhaupt entwerfen konnte. Und in der Rolle des degradierten, zynischen und böshaften Alpha-Arschlochs konkurriert Gary Oldman mit seinem "Succession"-Kollegen Brian Cox um die Krone des patriarchalen Tyrannen – natürlich auf eine ganz brillante Art und Weise, die stark dem zuwiderläuft, was wir vom Hollywood-Star in anderen Spionage-Filmen à la John Le Carré zu sehen bekommen haben.
Generell ist "Slow Horses" zwar auch eher ein Slow-Burner, doch bezieht seine Spannung auch aus der Tatsache, dass wir über die Hintergründe der Mitglieder der MI5-Loosertruppe immer wieder nur kleine Brotkrümmel serviert bekommen und ihre Intentionen, Handlungen und nächsten Schritte meist im Dunklen bleiben. Besonders die Storyline um Jackson Lamb und Diana Taverner besticht mit spannenden Wendungen und Doppelbödigkeiten und lässt Gary Oldman und Kristin Scott Thomas auf höchstem Niveau abliefern. Das tut "Slow Horses" in den sechs Folgen zwar nicht immer, weil gerade die plottreibende Entführungsgeschichte nicht immer ganz ausgefeilt und spannend wirkt, doch gerade Krimi-Liebhaber kommen am wunderbaren Ensemble, den gut geschriebenen Drehbüchern und dieser stark besetzten Antihelden-Truppe kaum vorbei.
"Slow Horses" ist ab dem 01. April 2022 auf Apple TV+ zu sehen. Den deutschen Trailer zur Serie seht ihr hier:
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