Nach dem "Wandavision" das Marvel-Universum mächtig aufgewirbelt hat, hebt mit "Falcon and the Winter Soldier" die nächste Marvel-Serie bei Disney Plus ab: Ob der Auftakt zum sechsteiligen-Serienevent gelungen ist, verraten wir in unserer Kritik.
Was ist eigentlich unser Platz in dieser Welt? Zwar hat "WandaVision" dem Marvel-Universum mit der ungewöhnlichen Genre-Mischung aus Sitcom-Drama und Superhelden-Charakterstudie definitiv eine überraschend neue Facette verpasst, doch im Grunde drehte sich auch in der ersten Disney Plus-Serie aus dem Hause Marvel alles um die Konsequenzen, die sowohl der „Blip“ hatte, der die Hälfte der Menschheit zunächst ausradieren ließ und die dramatischen Konsequenzen, die ihre Rückkehr nach fünf Jahren für die Gesellschaft hatte. Die Helden bzw. Heldinnen, die die Welt vor der größten Gefahr bewahrt haben und dafür unerträgliches einstecken mussten, müssen nun selbst ihre eigenen Traumata und ihre meist schmerzhafte Vergangenheit verarbeiten. Das war nicht nur bei "Wanda" und "Vision" in "WandaVision“ so, sondern setzt sich auch "The Falcon and the Winter Soldier" mit Sam Wilson aka „Falcon“ (Anthony Mackie) und Bucky Barnes aka „The Winter Soldier“ (Sebastian Stan) fort.
Die brandneue sechsteilige Marvel-Serie, die ab dem 19.03. in wöchentlichem Rhythmus bei Disney+ ausgestrahlt wird, unterscheidet sich trotz aller motivischer Ähnlichkeit trotzdem gänzlich von „Wandavision“. Das beweist auch die brachiale und äußert lange Actionsequenz in der Auftaktfolge, in der Sam Wilson als „Falcon“ auf eine ziemlich hartnäckige Terroristengruppierung trifft, die einen „wertvollen Gefangenen“ nach Libyen schmuggeln wollen und sich mit Falcon eine adrenalinreiche und epische Hetzjagd in luftigen Höhen liefern. "Falcon and the Winter Soldier" ist jedoch nicht nur in den Actionszenen viel näher an den "Avengers"-Filmen im Marvel-Universum dran, sondern auch in den Konflikten, die unter der Oberfläche schlummern. Während "Falcon" die Verantwortung nicht tragen möchte, die ihm Captain America am Ende von "Avengers: Endgame" mit dem Überreichen seines Schildes auch symbolisch übertragen hatte, kämpft "Bucky" immer noch mit den traumatischen Ereignissen seiner Vergangenheit, als er als „Hydra“-Auftragskiller in Dinge reingezogen wurde, die ihm noch heute Alpträume bescheren.
Die erste Folge von „Falcon and the Winter Soldier“ schafft es mühelos, einen soliden Grundstein für die kommenden Folgen zu legen - sowohl, was die Atmosphäre als auch den möglichen Konflikt der Mini-Serie angeht. Denn eine radikale Organisation scheint sich mit der aktuellen Weltordnung nicht wirklich anfreunden zu können und präferiert die Welt, so wie sie sich nach dem „Blip“ präsentiert hatte. Es bleibt abzuwarten, wie „Falcon“ und der „Winter Soldier“ zueinander finden und welche Rolle Daniel Brühls Zemo im Geschehen noch konkret spielen wird.
"The Falcon and the Winter Soldier": Fazit zur ersten Folge
Kurzweilig, actionreich und ziemlich unterhaltsam: "Falcon and the Winter Soldier" erinnert deutlich mehr an klassische Marvel-Kost á la "Avengers" und wirft einen spannenden Blick auf zwei Figuren aus dem Marvel-Universum, die mit ihrem Charisma und Charme definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient haben. Die Auftaktfolge legt schon einmal einen soliden Grundstein für die kommenden Folgen, ohne in irgendeiner Form zu brillieren. Trotzdem freuen wir uns schon auf die hoffentlich vielschichtige Buddy-Action, die uns im Verlauf der 1. Staffel von "Falcon and the Winter Soldier" noch erwarten wird.
"The Falcon and the Winter Soldier" ist ab dem 19. März 2021 exklusiv hier bei Disney+ verfügbar. Einen Trailer zur Serie seht ihr hier:
Kritik von: David Rams