Voll aufs Lach-Gas: Elyas M‘Barek heuert in "Fack Ju Göhte" als Aushilfslehrer an – und mischt die Schule auf. TV Movie sprach mit dem Münchner über Mädchen, Machos und sein supersexy Sixpack.
Große Klappe, kein Respekt, aggressives Auftreten: Zeki Müller (Elyas M’Barek) ist ein Prolet, wie er im Buche steht. Und dazu Aushilfslehrer. „Ich geh jetzt eine rauchen, bevor ich einem von euch auf die Fresse haue“, erklärt Müller seinen Schülern die Hackordnung. Erstaunlich: Die Chaoten der 10b lassen sich von der ganz und gar unpädagogischen Bildungsreform einfangen. In „Fack Ju Göhte“ wimmelts nur so von ungeniert derben Sprüchen, auch das berühmte Goethe-Zitat „Leck mich im A...“ fehlt nicht. „Ein bisschen Sprayen, ein bisschen Schlägerei, ein bisschen Drogenparty – alles, was man von Minderjährigen so erwartet, feiern wir ab“, umreißt Regisseur und Drehbuchautor Bora Dagtekin (35) seine Komödie. der druck ist hoch: Mit seinem Erstling „Türkisch für Anfänger“ holte der Hannoveraner knapp 2,5 Millionen Zuschauer ins Kino, der erfolgreichste deutsche Film 2012!
Diesmal sind die Gags noch spitzer, schärfer – und wieder darf Elyas M’Barek (31) den muskelbepackten Macho rauslassen.
Herr M’Barek, Sie zeigen im Film ein starkes Sixpack. Alles echt?
Elyas M’Barek: Ja, garantiert! Das war ein hartes Stück Arbeit. Vier Monate habe ich dafür jeden Tag mit einem Coach trainiert, dazu Diät gehalten. Nacktszenen erhöhen die Motivation, durchzuhalten. Aber davon ist jetzt nicht mehr viel übrig – privat brauche ich kein Sixpack für mein Wohlbefinden.
Und das riesige Tribal-Tattoo auf ihrem Oberkörper, ist das auch echt?
Nee. Bora und ich haben anfangs überlegt, ob ich es mir richtig stechen lasse – wir wollten wirklich alles für den Film geben. Jetzt bin ich heilfroh, dass wir es auch so hinbekommen haben.
In „Fack ju Göhte“ spielen Sie einen Lehrer. Wie waren Sie selbst in der Schule?
Ich hatte so meine Phasen. Ich bin spät in die Gänge gekommen, habe das Abi dann als Klassenbester gemacht. Aber vorher - ich habe oft, sehr oft die Schule gewechselt.
2012 und 2013 ging ihre Karriere steil nach oben. Wie lebt es sich als Mädchenschwarm?
Das nehme ich selbst nicht so wahr. Aber es stimmt, es sind hauptsächlich Mädchen, die mich ansprechen und um ein Foto bitten.
Und auf Facebook und Twitter kontakten...
Ja, da gehts manchmal ganz schön heiß her. Spannend, was sich manche dort trauen.
Ab 25.12. sehen wir Sie auch in der internationalen Produktion „Der Medicus“. Wie war es neben Stars wie Sir Ben Kingsley zu drehen?
Die Sets waren gigantisch. Mit einem Überprofi wie Sir Ben zu arbeiten war toll – neben dem Dreh gabs aber wenig Kontakt.
Hollywoods Branchen-Bibel „Variety“ hat Sie auf die Top-Ten-Liste von Schauspielern gesetzt, die man im Blick haben sollte...
Ich lebe in München und bin sehr froh über die Möglichkeiten, die ich hier in Deutschland habe. Zwar habe ich einen Agenten in New York, forciere aber nichts in der Richtung. Statt über Hollywood nachzudenken, würde ich viel lieber mit Bora „Türkisch für Anfänger 2“ oder „Fack ju Göhte 2“ machen.
Die Macho-Rolle scheint ihnen zu liegen?
Ja, da muss ich mich nicht verstellen, privat bin ich genauso. (lacht) Nein, stimmt nicht. Ich bin ein überzeugter Gentleman, Blumenschenker und Türaufhalter – wenns passt.
Interview: Uta Tiedemann