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Fernsehen

Hart aber fair: Wie erfolgreich ist der Polit-Talk nach den krassen Änderungen?

Frank Plasberg ist bei „Hart aber fair“ seit Anfang des Jahres weg vom Fenster. Doch haben sich die Änderungen unter Louis Klamroth quotentechnisch ausgezahlt?.

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Mit Louis Klamroth hat sich „Hart aber fair“ grundlegend verändert! Foto: IMAGO / Future Image

Update vom 30.04.2024:

Inzwischen sind einige Monate vergangen, in denen Louis Klamroth die Leitung über „Hart aber fair“ hatte. Laut DWDL sind die diversen Änderungen bei der Zuschauer:innenschaft allerdings nicht unbedingt positiv angekommen. Die acht Ausgaben, die seit dem 29.01.2024 ausgestrahlt wurden, wurden im Durchschnitt von 2,17 Millionen Menschen eingeschaltet, in der Mediathek gibt es einen Schnitt von 205.000. Grund dafür ist auch das Format „Hart aber fair To Go“, welches die Talkrunden stark zusammenkürzt. Darauf wurde durchschnittlich 32.000 mal zugegriffen, wobei die Aufrufzahlen je nach Ausgabe starken Schwankungen unterlagen.

Ob man mit diesen Zahlen bei der ARD zufrieden ist? Ein Sprecher gab sich gegenüber dem Branchenmagazin bedeckt: "Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch keine Bewertung abgeben."  

Original-Meldung vom 31.01.2024:

Seit Louis Klamroth die Leitung und Moderation der Fernsehsendung „Hart aber fair“ übernommen hat, hat sich die Sendung in vielerlei Hinsicht deutlich verändert. Frank Plasberg hatte sich bereits sich Ende November 2022 nach fast 22 Jahren und rund 750 Sendungen verabschiedet, Louis Klamroth übernahm im Januar 2023 erstmals die Moderation des Formats.

Die erste Ausgabe von „Hart aber fair“ vom Montag, den 29. Januar, stellte aber einen weiteren Umbruch dar, denn die neue Produktionsfirma und Louis Klamroth haben während der längeren Winterpause umfangreiche Neuerungen am traditionellen ARD-Talkshow-Format vorgenommen und ein neues Konzept präsentiert. Bereits zum Jahresende 2023 hatte der WDR die Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma „Ansager & Schnipselmann“, an der Plasberg beteiligt ist, beendet. Klamroth ist also nicht nur neuer Moderator, er gehört auch zu Florida Factual GmbH, der neuen Produktionsfirma von „Hart aber fair“. Eine Veränderung, die bei Plasberg für Unmut gesorgt haben soll. „Ich habe mich in ihm getäuscht“, urteilte der 66-Jährige einst im Medienmagazin DWDL über seinen Nachfolger. Es sei ein Unterschied, ob man etwas Neues aus dem Boden stampfen müsse oder ob man ein perfektes Team, das sich auf eine gemeinsame Weiterentwicklung eingestellt habe „auf diese Weise zurücklässt“.

 

„Hart aber fair“: Neuer Moderator, neue Produktionsfirma, neues Konzept - all das ist jetzt anders

Die Erneuerung fand nun ohne Plasberg statt. Zu den herausstechenden Veränderungen gehören die Auswahl der Gäste und Themen, die Gestaltung der Sendung, sowie das Erscheinungsbild des Studios (und des Moderators, der sich in deutlich legerer Kleidung präsentiert). Klamroth ist bezüglich des neuen Anstrichs folgendes wichtig: „Hart aber Fair“ sei nicht nur äußerlich, sondern auch inhaltlich und digital modernisiert worden. Was am Montag sofort auffiel, war der neue Studioaufbau. Auch der stärkere Fokus auf Bürgerbeteiligung, um die Stimmen und Perspektiven der Zuschauer:innen stärker einzubeziehen, ist nicht entgangen. Der halbrunde Tisch aus den alten Sendungen mit Plasberg ist geblieben. Gegangen ist Zuschaueranwältin Brigitte Büscher, die bereits Ende letzten Jahres ihren Ausstieg aus der Sendung verkündet hatte. Ihre Lücke scheint nun von Klamroth selbst gefüllt zu werden.

Auch interessant: 

Was ist noch anders? Die Online-Präsenz der Sendung wurde erweitert, einschließlich einer kommentierten und redaktionell aufbereiteten Version jeder Talkshow-Episode, die je dienstags nach der Ausstrahlung in der ARD-Mediathek verfügbar sein wird.

 
 

Erste „Hart aber fair“-Folge nach Winterpause: Das sorgte für Gesprächsstoff

Das Feedback bezüglich des neuen „Hart aber fair“-Konzepts ist durchwachsen. Die einen vermissen Plasberg, die anderen feiern Klamroth. Was die Menschen im Netz nach der ersten neuen Folge besonders beschäftigt: Milchviehhalter und Agrarblogger Thomas Andresen war in die Talkshow eingeladen worden, dann jedoch kurzfristig wieder von der „Hart aber fair“-Gästeliste gestrichen. Wie der Landwirt in einer Videobotschaft in den sozialen Netzwerken erklärte, habe er einen Anruf aus der Redaktion erhalten, in dessen Rahmen ihm gesagt wurde, dass „das Thema Landwirtschaft in der Sendung deutlich kürzer gefasst werden soll und dass deshalb für den Part, den ich hätte einnehmen sollen, deutlich weniger Platz ist“. Ebenfalls großes Thema auf X (ehemals Twitter): Louis Klamroth bezeichnete die italienische Regierung rund um Ministerpräsidentin Giorgia Meloni als „Rechtsextreme“. Während die einen ihn für die deutlichen Worte feiern, empfinden andere Twitter-User:innen die Wortwahl als zu wenig neutral.

Wer die „Hart aber fair“-Folge vom 29. Januar 2024 verpasst hat und sich selbst ein Bild von Louis Klamroths Auftreten, Aussagen, seinem Umgang mit den Gästen (darunter Sahra Wagenknecht, die gerade mit ihrer eigenen Partei an den Start ging, Carsten Schneider von der Regierungspartei SPD, Oppositions-Generalsekretär Carsten Linnemann (CDU) oder Friseurmeisterin Zuhra Visnjic aus Remscheid) machen will, kann das in der ARD-Mediathek tun!

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