Nach dem tragischen Tod von Kamerafrau Halyna Hutchins standen die Dreharbeiten des Westerns „Rust“ lange Zeit still. Nun wurde der fertige Film erstmals aufgeführt – eine kontroverse Entscheidung.
Alec Baldwin ist sich keiner Schuld bewusst. Der Hollywoodstar, der 2021 am Set des Filmes „Rust“ einen Schuss abgefeuert hat und dadurch Kamerafrau Halyna Hutchins tötete sowie Regisseur Joel Souza verletzte, beteuerte vor Gericht seine Unschuld.
Letztendlich wurde Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed wegen fahrlässiger Tötung verurteilt, und die Anklage gegen Baldwin wurde fallengelassen. Doch Hutchins’ Freunde und Familie nehmen es ihm übel, dass er keine Spur von Reue zeigt. Hutchins’ Mutter Olga Solovey findet deutliche Worte:
„[…] Alec Baldwin hat seine Waffe abgefeuert und meine Tochter getötet. Alec Baldwin vergrößert meinen Schmerz durch seine Weigerung, sich bei mir zu entschuldigen, und seine Weigerung, die Verantwortung für ihren Tod zu übernehmen. Stattdessen versucht er, ungerechtfertigt von der Ermordung meiner Tochter zu profitieren.“
Aus diesem Grund weigerte sich Solovey nun auch, zur Premiere von „Rust“ beim polnischen Filmfest „Camerimage“ zu erscheinen.
„Rust“-Premiere wird als „geschmacklos“ bezeichnet
„Camerimage“ legt den Fokus auf die Kameraarbeit. Die Premiere von „Rust“ sollte Hutchins und ihre Arbeit ehren. Dieser Schritt wird jedoch von Kameraleuten wie Hutchins’ Kollegin und Freundin Emilia Mendieta Cordova kritisiert.
„Das ist wirklich, wirklich geschmacklos. Es gibt bessere Möglichkeiten, ihr Vermächtnis zu würdigen, indem man die Arbeit, die sie geleistet hat, in den Vordergrund stellt und nicht die Arbeit, die sie getötet hat.“
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Alec Baldwin erschien übrigens nicht zur Premiere von „Rust“, was eine bewusste Entscheidung der Veranstalter war.
„[Baldwins Anwesenheit] kam in unseren Diskussionen über die Vorführung von ‚Rust‘ nie zur Sprache. Diese Veranstaltung ist in erster Linie eine Hommage an Halyna, und das ist unser Hauptaugenmerk“, so „Camerimage“-Schöpfer Marek Zydowicz laut NPR.
Alec Baldwin verdient nicht mehr an „Rust“
Vor Gericht wurde zudem bestimmt, dass Hutchins’ Ehemann Matt und ihr Sohn Andros an den Einnahmen von „Rust“ beteiligt werden. Die Produzenten des Films, zu denen auch Alec Baldwin gehört, gehen hingegen leer aus.
Mit dieser Information will Regisseur Joel Souza, der die Dreharbeiten an „Rust“ nach seiner Schussverletzung beendete, klarstellen, dass Baldwin nicht vom Erfolg des Films profitieren würde. Ob diese Info kritische Filmfans in die Kinos locken wird, ist eher fraglich.
Abgesehen von dieser ersten Premiere hat „Rust“ noch keinen Starttermin.