Eigentlich sollten die Menendez-Brüder nie wieder einen Tag in Freiheit verbringen. Nun hat ein Bezirksstaatsanwalt das Urteil jedoch überdacht.
Lebenslänglich, ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung – so lautete 1996 das Urteil im Verfahren gegen Erik und Lyle Menendez. An dieser Entscheidung wurde lange Zeit nicht gerüttelt, schließlich war klar, dass Erik und Lyle ihre Eltern, Jose und Kitty Menendez, im Jahr 1989 ermordet hatten.
Doch in den letzten Jahren nimmt das Interesse an diesem Fall wieder zu, nicht zuletzt durch die Netflix-Serie „Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez“ und die Dokumentation „Die Menendez-Brüder“. Die Angehörigen von Erik und Lyle setzen sich schon seit Jahrzehnten für ihre Freilassung ein, und auch Stars wie Kim Kardashian sind überzeugt, dass die Menendez-Brüder mittlerweile lange genug hinter Gittern sitzen.
Obwohl das Urteil von einst sehr endgültig schien, haben die Menendez-Brüder nun einen weiteren Fürsprecher gefunden, der tatsächlich schon bald für eine frühzeitige Entlassung sorgen könnte.
Monster: Bezirksstaatsanwalt deutet neues Urteil an
George Gascón, der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, erklärte bereits Anfang Oktober, dass er es als seine moralische Verpflichtung sehe, alle Informationen zum Menendez-Fall zu prüfen und dann über eine Anpassung des Urteils zu entscheiden. In einem Interview für die Sendung „IMPACT x Nightline: Menendez Brothers: Monsters or Victims?“ sprach er sich erstmals für die Menendez-Brüder aus.
„In Anbetracht der Gesamtheit der Umstände denke ich nicht, dass sie es verdienen, bis zu ihrem Tod im Gefängnis zu bleiben“, so Gascón im Interview.
Am 24. Oktober wurde dann eine Pressekonferenz einberufen, in der Gascón verkündete, die Aufhebung der lebenslangen Haftstrafe der Menendez-Brüder zu beantragen.
Dieser Antrag geht nun direkt an den Obersten Gerichtshof, wo am 26. November 2024 erneut über das Schicksal von Erik und Lyle Menendez entschieden wird. Sollte der Schuldspruch nicht mehr Mord, sondern Totschlag lauten, würden die Brüder direkt freigelassen werden, da sie schon genug Zeit hinter Gittern verbracht haben.
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Monster: Neue Beweise sprechen für eine mildere Strafe
Anfang Oktober veröffentlichte Gascón auf seiner Instagram-Seite einen Brief aus dem Jahr 1988, in dem Erik Menendez seinem Cousin den sexuellen Missbrauch durch seinen Vater Jose schilderte. Gascóns Instagram-Post wurde kurz darauf wieder gelöscht, deutet jedoch darauf hin, warum er bereit ist, den Fall noch einmal zu prüfen.
Das volle Ausmaß der sexuellen Übergriffe im Menendez-Haushalt wurde erst nach der Urteilsverkündung im Jahr 1996 bekannt. Gascón hält daher mildernde Umstände für angemessen. Da Gascón aktuell versucht, als Bezirksstaatsanwalt wiedergewählt zu werden und in Umfragen zurückliegt, könnte ein neues Urteil für die Menendez-Brüder ihm auch nützliche Aufmerksamkeit verschaffen.