Wer wird der neue James Bond? „Mr. Bean“- Legende Rowan Atkinson hatte im Interview zum Start von „Johnny English 3“ Überraschendes zu diesem Thema zu sagen.
Keine Frage wird derzeit so heiß diskutiert, wie die nach der neuen „James Bond“-Besetzung. Wer wird in Daniel Craigs Fußstapfen treten und sich auf der Liste der 007-Stars unsterblich machen? Neben „Luther“-Star Idris Elba ist auch „Homeland“-Darsteller Damian Lewis im Gespräch, doch das muss nichts heißen.
„Mr. Bean“-Legende Rowan Atkinson kehrte im Oktober 2018 in "Johnny English - Man lebt nur dreimal" auf die Kinoleinwand zurück und stellt unter Beweis, dass er das Zeug zum Superspion hat. Dennoch scheint ihn noch niemand als nächsten 007-Darsteller in Betracht gezogen zu haben. Wieso eigentlich?
Immerhin hat Johnny English einiges mit James Bond gemeinsam. So buhlten die beiden Agenten, wenn man so will, zum Beispiel schon um dieselbe Frau: Olga Kurylenko, die 2008 in „James Bond 007: Ein Quantum Trost“ das Bond Girl Camille spielte. Im dritten "Johnny English"-Teil turtelte sie nämlich als Ophelia mit Johnny English.
Von der Parodie zum Original? Rowan Atkinson als neuer James Bond?
„TV Movie Online“-Redakteurin Anna Peters traf Rowan Atkinson (63) damals kurz vorm Start in Hamburg zum Interview und präsentierte ihm genau diese Theorie. Denn auch wenn die Frage nicht ganz ernst gemeint ist, sitzt Atkinson als britischer Schauspieler ja quasi an der Quelle.
Den Gedanken, vielleicht selbst in die Bond-Rolle zu schlüpfen, findet Rowan Atkinson jedenfalls gar nicht so abwegig. Immerhin stimme es, dass er Daniel Craig nun das Bond Girl ausgespannt habe. Eine Überlegung sei es also wert, scherzt er. „Ich glaube, ich bin etwas zu alt um Bond zu spielen, leider“, gibt er dann aber zu Bedenken.
Wie sehr das Alter einem manchmal in den Knochen steckt, merkte der Komiker auch beim Dreh zu „Johnny English 2“. Wie andere „Action-Helden“ hat zwar auch Rowan Atkinson ein Stuntdouble für brenzlige Szenen. Dennoch trainierte er für „Johnny English: Man lebt nur dreimal“ ein wenig, um sich in Form zu bringen. „Beim letzten Teil habe ich mich verletzt. Ich habe mir eine Zerrung zugezogen und deshalb mussten wir den Dreh für ein paar Tage unterbrechen und das kostet natürlich Geld. Nicht so viel wie bei Tom Cruise und seinem Knöchel, aber trotzdem“, lacht er.
Den Wirbel um die neue „James Bond“-Besetzung versteht Atkinson übrigens nur bedingt: „Natürlich könnte der nächste James Bond eine Frau werden: Jane Bond. […] Ich persönlich habe keine Präferenzen. Ich könnte mir gut eine Frau oder einen schwarzen Mann vorstellen.“
„Mal im Ernst, dieses bizarre Konzept: Ein Spion, der auch nach Jahrzehnten noch Mitte 40 zu sein scheint und von unterschiedlichen Menschen gespielt wird und trotzdem jedes Mal James Bond heißt… Wie kann das eigentlich sein? Eine Figur, die explizit für die 50er Jahre erschaffen wurde, die im 21. Jahrhundert ein Leben lebt, das kein Spion jemals geführt hat. Das Konzept wurde so sehr überdehnt, dass es doch egal ist, wer ihn spielt. Es ist doch nur eine erfundene Spionen-Geschichte“, wundert er sich.
Das hat Rowan Atkinsons Johnny English mit James Bond gemeinsam
James Bond ist ein Gentleman der alten Schule. Bei seinen Missionen benutzt der britische Geheimagent zwar gerne die neueste Hightech-Ausrüstung, doch in Sachen Frauen ist er eher 'oldschool'. Johnny English dagegen tut sich mit seinen technischen Helferlein eher schwer ( - was Frauen betrifft, kann sein Verhalten vermutlich am treffendsten als „seltsam“ beschrieben werden), denn vor technologischem Fortschritt und seinen eigenen Unzulänglichkeiten verschließt er gerne die Augen.
Dumm nur, dass der tollpatschige Spion im neusten Johnny English-Streifen ausgerechnet einen Cyber-Bösewicht jagen soll. „Ich selbst bin auch ein bisschen 'oldschool'”, erklärt Atkinson. „Ich bin in einem vernünftigen Maß vernetzt, habe ein Telefon und ein Tablet. Social Media kommt für mich aber nicht in Frage, da ich ein entspanntes Leben führen möchte. Die meisten Menschen wirken dadurch eher gestresst.“
Darüber, dass die soziale Vernetztheit des 21. Jahrhunderts gerade für Prominente Gefahren birgt, ist sich Atkinson bewusst: „Ich setzte mich für Meinungsfreiheit ein, aber Social Media empfinde ich als problematisch. Wir leben in einem Zeitalter, in dem ständig gewertet wird. […] Manchmal werden einem die Worte im Mund herumgedreht. Auf Grund einer einzigen Aussage oder wegen eines schlechten Witzes können dein Ruf und deine Karriere zerstört werden.“
Vielleicht tut Johnny English im dritten Teil der Filmreihe also gut daran, sich von Smartphones und Co. fernzuhalten. Vielleicht ist er auch genau deshalb seinem „Kollegen“ James Bond wenigstens in einer Sache einen Schritt voraus. Wobei, mehr zu lachen gibt es „Johnny English“ natürlich auch.
„Wie wäre es als Kompromiss mit einem Crossover? Vielleicht könnten Bond und English einfach mal gemeinsam einen Bösewicht bekämpfen“, schlägt Rowan Atkinson vor.
* von Anna Peters