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Kino

"Scream": So brutal wird die Horror-Fortsetzung! | Interview mit Tyler Gillett & Matt Bettinelli-Olpin

Anfang 2022 erscheint endlich der fünfte Teil der "Scream"-Reihe. Im Interview verraten die Regisseure Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett, worauf sich die Fans freuen können.

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In "Scream" gibt es ein Wiedersehen mit den Kult-Rollen der ersten Filme. Foto: Paramount Pictures

Nostalgie pur erwartet die Zuschauer*innen, wenn ab dem 14. Januar 2022 Ghostface im fünften Teil von "Scream" wieder sein Unwesen treibt. Denn in dem Horror-Streifen gibt es ein Wiedersehen mit den bekannten Rollen aus den ersten vier Filmen. Sowohl Dewey (David Arquette) als auch Sidney (Neve Campbell) und Gale (Courteney Cox) sind dabei, wenn der Killer erneut in Woodsboro nach Opfern sucht.



In dieser Woche wurde ein erster Trailer der lang ersehnten Fortsetzung veröffentlicht und der zeigt: "Scream" steht seinen Vorgängern in Sachen Gruselfaktor und Horor-Elementen in nichts nach. Während die vergangenen Filme von Kult-Regisseur Wes Craven geprägt wurden, übernahmen für den neuen Film das Duo Tyler Gillett und Matt Bettinelli-Olpin (u.a. "Ready or Not") die Regie. Im Interview mit TV Movie Online verraten die beiden, wie groß der Druck für sie war und warum die "Scream"-Franchise nach wie vor eine der furchteinflössendsten Filmreihen aller Zeiten ist.

TV Movie Online: In ein paar Monaten wird "Scream" endlich in den Kinos zu sehen sein wird. Die Fans sind natürlich total aufgeregt. Wie fühlt es sich für euch an, dass die Menschen nun endlich euren Film zu sehen bekommen?

Tyler Gillett: Es war aufreibend für uns, den Film fertig zu stellen, aber dann noch nicht teilen zu können. Das ist der Wahnsinn! Wir können es kaum erwarten, dass die Menschen den Film endlich zu sehen bekommen.

Wie war es, diese kultige Filmreihe nach so vielen Jahren und mit diesen von den Fans so geliebten Figuren zurückzuholen?

Matt Bettinelli-Olpin: Es war eine wundervolle Erfahrung. Wir haben diese wirklich sehr seltene und besondere Möglichkeit, auf der einen Seite Fan zu sein und sich auf den Film zu freuen und auf der anderen Seite auch noch diejenigen zu sein, die diesen Streifen gemacht haben. Sogar noch in der Postproduktion haben wir uns angeschaut und Dinge gesagt wie: ‚Oh mein Gott, wir schauen gerade den neuen Scream! Das ist der neue Scream!‘. Irgendwie auf eine Art eine ‚out-of-body experiences‘. James Vanderbilt and Guy Busick haben ein Drehbuch geschrieben, dass der Filmreihe gerecht wird und haucht dem Ganzen hoffentlich neues Leben ein und das ist sehr aufregend.

 

Warum glaubt ihr ist "Scream" so kultig und was unterscheidet es von anderen Horrorfilmen?

Tyler Gillett: Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Das, worauf wir alles zurückführen, ist der Ton und wie speziell und einzigartig dieser ist. Die Filme sind eine erfolgreiche Mischung aus all den Dingen, die wir lieben und die wir von einem Film erwarten. Sie sind spannend und gruselig, die Figuren sind unglaublich. Sie sind lustig und emotional. Die Herausforderung für uns, Scream zu machen, war, sicherzustellen, dass dieser Ton und alle diese Zutaten richtig zusammengemischt werden. Die Autoren Guy und Jamie haben es geschafft, diese Dinge im Script unterzubringen. Jeder Teil fühlte sich auf der einen Seite einzigartig an - als ob es einen Grund gibt, dass dieser Film existiert und die Scream-Maschine wieder gestartet wird. Auf der anderen Seite war es aber auch auf jede erdenkliche Weise ein Liebesbrief an das Original. Den Ton zu treffen, das ist eine einzigartige Herausforderung. Und ich denke, das haben wir geschafft. Wir freuen uns darauf, dass die Menschen den Film zu sehen bekommen. Wir haben einen Scream-Film gemacht und ich denke, die Leute werden dies spüren.

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Tyler Gillett und Matt Bettinelli-Olpin führten bei "Scream" Regie. Foto: Matt Winkelmeyer/Getty Image

Du hast es bereits erwähnt: Ihr beiden wart als Horrorfilm-Regisseure natürlich Fans der Scream-Filme. Wie habt ihr es geschafft, von Fan-sein auf Regisseure eines der größten Projekte derzeit umzuschalten?

Matt Bettinelli-Olpin: Ich denke, das haben wir gar nicht gemacht, um ehrlich zu sein. Ich glaube, Fan zu bleiben, hat eine große Rolle gespielt bei der Entstehung des Films. Als wir gedreht haben, ist keine Nacht vergangen, in der wir nicht zumindest Teile der Filme oder Interviews von Wes Craven und dem Cast der ersten Filme angeschaut haben. Es hat so Spaß gemacht, noch größere Fans zu werden, weil wir so tief wie nur möglich in diesen Fandom eingetaucht sind und jedes kleinste Detail entdeckt haben, was für uns echt aufregend war. Und ich glaube es hat geholfen, den Film zu formen und uns als Regisseure die Möglichkeit gegeben, einen Streifen zu machen, der all diese Zutaten enthält und hoffentlich dem Ganzen gerecht wird.

Wes Craven, der Regisseur der ersten vier Filme, spielt eine große Rolle für die Franchise. Was habt ihr anders gemacht als er und wo habt ihr euch von ihm und seiner Arbeit inspirieren lassen?

Tyler Gillett: Der Film würde gar nicht existieren ohne die Inspiration durch ihn. Es ist eine Sammlung seiner Ideen. Die DNA von dem, was Kevin und Wes kreiert haben, ist die Tatsache, dass sich die Filme genau in dem Moment befinden, in dem sie geschaffen wurden. Die Motive der Killer beziehen sich auf eine spezifische Zeit in der Geschichte und und die Filme kommentieren eine ganz bestimmte Ära der Horrorfilme und der Popkultur. Dadurch hatten wir natürlich einige eigene Ideen, die wir eingebracht haben, einfach, weil die Kultur jetzt eine andere ist. Aber jedes Mal, wenn wir uns gefragt haben, wie wir es etwas machen sollen, egal ob es um die Verfolgungen oder das Erschrecken ging, sind wir auf Wes zurückgekommen. Es ging immer darum: ‚Was würde Wes tun?‘ Und dann haben wir uns die Vorgänger angeschaut und er hat immer die richtige Entscheidung getroffen. Diese Filme waren die ganze Zeit lang unser Fahrplan.

In diesem Sinne: Wie groß war der Druck für euch, da ihr wisst, wie sehr die Fans diese Filme lieben und vielleicht auch Hoffnungen und Erwartungen haben. Wie seid ihr damit umgegangen?

Matt Bettinelli-Olpin: Wir haben in der letzten Woche noch darüber geredet, dass wir tatsächlich diesen Druck, den du meinst, erst in dem Moment gespürt haben, als es aus unseren Händen genommen und in die Welt gelassen wurde. Als wir den Film gedreht haben, ging es mehr um uns alle und wie wir uns fühlen, also die Autoren, Produzenten, Schauspieler. Es ging darum, was wir favorisierten und wie wir es umsetzen können und zu der Version machen, die wir gerne sehen wollten. Und erst in den vergangenen Wochen haben wir realisiert, dass es überall zu sehen sein wird und dann kam der Druck. Aber glücklicherweise haben wir da schon alle Entscheidungen getroffen. Aber wie wir schon vorher gesagt haben: Alles an diesem Film ist aus Liebe zu dem Original entstanden und ich hoffe, das wird sichtbar.

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Im fünften Teil von "Scream" ist Ghostface auf der Suche nach neuen Opfern. Foto: Paramount Pictures

Wie habt ihr die alten, von den Fans geliebten Rollen mit den neuen Figuren verbinden können?

Matt Bettinelli-Olpin: Durch das Script. Die Autoren haben viel Zeit damit verbracht, wie die Welt, die wir alle kennen und lieben und die neue Welt koexistieren können und dadurch eine neue Geschichte mit vielen verschiedenen Rollen erschaffen.  Sie haben besonders darauf geachtet, es frisch und neu zu gestalten und nicht einfach nur eine weitere Version dessen zu machen, die wir schon gesehen haben. Gleichzeitig wurde aber auch sichergestellt, dass die Figuren und ihre Geschichten respektiert werden.

Der erste Trailer des Films wurde jetzt veröffentlicht und man sieht bereits einige graphische Szenen. Ist der neue Film härter als seine Vorgänger?

Tyler Gillett: Ich würde sagen sie sind genauso brutal wie die ersten Teile. Wir wollten, dass die Zuschauer durch den ersten Trailer den Eindruck bekommen, dass es sich wirklich um einen gruseligen Film handelt. Es ist ein Horrorfilm! Und das ist auch das Bemerkenswerte am ersten Teil: Die Eröffnungsszene ist bis zu diesem Tage eine der furchterregendsten Szenen, die jemals gedreht wurde. Es ist einfach eine erschreckende Erfahrung. Und genau das wollten wir auch mit dem Trailer erreichen. Aber im Sinne der anderen Teile ist "Scream" auch ein Mix aus verschiedenen Dingen. Es ist furchterregend, aber es hat auch viel Humor und Herz.



Woher kommt die Faszination für das Genre Horror? Es ist ja innerhalb der letzten Jahre noch beliebter geworden.

Tyler Gillett: Ich denke, die Faszination liegt darin, dass es einen sicheren Weg bietet, Katharsis zu erleben. Ich glaube es ist kein Zufall, dass es immer beliebter wird, da wir alle als Kollektiv mit ziemlich großen Problemen konfrontiert werden. Es ist diese Befreiung und eine Möglichkeit für die Menschen, zusammenzukommen und eine gemeinsame Erfahrung zu haben, die sicher und gleichzeitig gruselig ist. Es bietet einem die Möglichkeit, irgendwie alle Dämonen, die wir in uns haben, auszutreiben. Und es dann auszuleben, sodass es sich am Ende sicher anfühlt und wir gehen können und alles letztendlich gut wird.  Das Horror-Genre ist so dynamisch und wir brauchen derzeit alle etwas, das wir ein bisschen anschreien können. Wir haben so Glück, dass wir Teil des Ganzen sein können und den Menschen etwas von dieser Befreiung geben können. 

Wo glaubt ihr steht das Horrorfilm-Genre derzeit?

Matt Bettinelli-Olpin: Das Stigma von Horror, dass es noch in den 80ern und 90ern gab, ist längst weg. Wir verstehen mittlerweile alle, dass Horror so viel mehr ist als Menschen in Filmen zu töten. Leute, die Horror lieben, wussten das immer, aber jetzt weiß es die ganze Welt. Sie fühlen sich viel wohler damit, sich Horrorfilme anzuschauen. Sie fühlen sich nicht mehr schmutzig und wenn sie es doch tun, dann ist das okay. Du sollst dich etwas unwohl fühlen, das ist der Punkt. Hab Spaß dabei. Horrorfilme gibt es heute in jeder Variante, die du willst. Und das ist das Aufregende daran.

Es gibt Gerüchte, dass es auch noch einen sechsten Teil von "Scream" geben könnte. Würdet ihr wieder dabei sein?

Tyler Gillett: Oh ja! Wir machen es, solange sie uns haben wollen!

 


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