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"Sisi" - Staffel 3: Dominique Devenport über merkwürdige Sex-Szenen und schmerzhafte Kostüme | Interview

Es ist bereits die dritte Staffel, in der Dominique Devenport (27) die außergewöhnliche Kaiserin Sisi in der gleichnamigen RTLplus-Serie verkörpern darf. Wir haben mit ihr über die größten Herausforderungen am Set gesprochen.

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Dominique Devenport spielt seit bereits drei Staffeln die Sisi. Foto: RTL / Armands Virbulis

Endlich ist sie da, die dritte Staffel des RTL+-Überraschungshits "Sisi". Die Zuschauer: innen sehen  auch in den neuen Folgen wieder extravagante Frisuren, atemberaubende Roben und ein edles Make-up. All das schmückt die Schauspielerin Dominique Devenport, die erneut in die Rolle der österreichischen Kaiserin schlüpft.

 

Sisi: Dominique Devenport spricht über Staffel 3 der RTL+-Serie

Doch was auf den Bildschirmen zum Teil spielend leicht aussieht, ist in Wirklichkeit richtig harte Arbeit - und bringt die Darsteller:innen auch mal an ihre Grenzen. "TV Movie Online" hat mit Dominique Devenport über den Fokus der neuen Staffel, das Geheimnis hinter den Sex-Szenen und anstrengende Dreharbeiten gesprochen.

Seit dem 1. Dezember läuft die dritte Staffel „Sisi“ bei RTL+. Was macht diese Staffel in deinen Augen so besonders und womit unterscheidet sie sich von den ersten zwei Staffeln?

Es gibt einen großen Zeitsprung zwischen der zweiten und der dritten Staffel. Neun Jahre, um genau zu sein. Unser Kronprinz wird neun. Wir erleben Sisi und Franz in der neuen Staffel als Eltern. Natürlich hatten wir vorher auch schon Babys, aber jetzt ist es wirklich ein großer Geschichtsstrang mit dem Sohn. Dementsprechend wird Sisi auch oft in der Rolle der Mutter gezeigt.

Außerdem haben wir wieder einen neuen Regisseur, der seinen ganz eigenen Regie-Stil mit eingebracht hat. Ich glaube, dass diese Staffel ein bisschen mehr komödiantische Momente hat, was die anderen Staffeln eben nicht so hatten. Und wir sehen Sisi und Franz auch zu einem Großteil in getrennten Situationen. Auch haben wir in dieser Staffel viele neue Charaktere, was ziemlich cool ist.

Du bist gerade auf den komödiantischen Aspekt eingegangen. Wie erklärst du dir, dass „Sisi“, anders als viele historische Serien und Filme, nicht wirklich blutig ist.

Ich glaube, dass unser Fokus woanders liegt. Die tatsächliche Sisi als Frau war beispielsweise auch nie im Krieg. Somit hat sie andere Kämpfe auszutragen. Ich glaube außerdem, dass es viel damit zu tun hat, wann man die Serie gern ausstrahlen lassen möchte und welches Zielpublikum man eben erreichen will. Natürlich gibt es Serien, die sehr cool und sehr blutig sind, aber ich finde, dass es auch immer eine Entscheidung ist, so eine Serie zu zeigen. Ähnlich ist es mit Nacktheit. Das ist immer eine Entscheidung, ob man es zeigt oder eben nicht. Ich finde es gut, dass es für jedes Projekt neu entschieden werden kann und wenn man sich auch mal dagegen entscheidet.

Wie bereitest du dich denn auf deine Rolle als Sisi vor? Gibt es womöglich schon ein Ritual, welches du vor jeder Staffel vollziehst?

Das Großartige bei dieser Rolle ist, dass es schon die dritte Staffel war. Man wächst so ein wenig mit der Figur zusammen und lernt sie immer mehr kennen. Durch die verschiedenen Geschichten gelangt die Figur immer wieder an ihre Grenzen und wird stets mit neuen Situationen konfrontiert. Dadurch lernt man selbst immer mehr über den Charakter. Ich habe inzwischen das Gefühl, dass ich immer schneller in den Charakter reinkomme und dementsprechend eine große Verbindung zu dieser Rolle spüre.

Für mich ist es besonders schön, Sisi zu werden, was immer eine lange Maskenzeit erfordert. Inzwischen sehe ich es allerdings als einen Vorteil. Dadurch, dass ich morgens immer sehr lange in der Maske sitze, habe ich das Gefühl, mir dabei zuschauen zu können, wie ich Sisi werde. Alles in meinem Körper stellt sich langsam darauf ein, dass Dominique zurückgestellt wird und Sisi zum Vorschein kommt.

Was war die längste Zeit, die du in der Maske verbracht hast?

Mit einer bis eineinhalb Stunden muss man schon rechnen in der Maske.

In einem Interview hast du erzählt, dass die aufwendigen Sisi-Frisuren sogar Migräne bei dir auslösen würden?

Ja, das stimmt. Ich trage eine ultralange Perücke, die natürlich mit enorm viel Gewicht verbunden ist. Da müssen sich vor allem Kopf und Nacken erst einmal drauf einstellen, dass man eben diese Last den ganzen Tag mit sich herumträgt. Das kann am Anfang schon ein bisschen anstrengend sein.

Bleiben wir doch noch weiter bei den Äußerlichkeiten. Du trägst auch sehr schwere Kleider und ein sehr eng geschnürtes Korsett. Bist du schon mal ohnmächtig geworden?

Nein, das zum Glück nicht! Unsere Korsagen sind wohl nicht ganz so eng geschnürt, wie es früher der Fall war. Wir haben auch den Vorteil, dass wir beispielsweise auch mit synthetischen Stoffen arbeiten können. Sie sind zwar immer noch eng und schwer, aber nicht so schlimm wie damals.

Die Kostüme bei uns sollen einerseits so realistisch wie möglich sein, andererseits darf man nicht vergessen, dass es sich dennoch um Kostüme handelt, die gewisse Funktionen ermöglichen sollen. Es gibt auch in der dritten Staffel viele Szenen, wo Sisi sehr agil sein muss, und dementsprechend muss man da mit einer anderen Form von Kleidern arbeiten, damit es überhaupt möglich ist.

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Wo musstest du körperlich am meisten an deine Grenzen gehen?

Womit ich immer ein wenig zu kämpfen hatte, waren die Temperaturen. Dadurch, dass wir in Kroatien gedreht haben, war es oftmals sehr warm. Ich bin von Natur aus nicht so der Hitze-Mensch und kämpfe ab gewissen Temperaturen schon mit dem bloßen Existieren (lacht). Bei Sisi kommen dann aber eben noch die schweren Kostüme hinzu. Und die schwere Perücke fühlte sich phasenweise wie eine Mütze an. Das war für mich teilweise daher körperlich schon sehr challenging.

Über deine körperlichen Grenzen haben wir jetzt gesprochen. Jetzt wollte ich auf die schauspielerischen Herausforderungen eingehen. Du musst als Kaiserin Sisi deinen kleinen Sohn auf eine Militärschule schicken. Die Szene, in der du ihm traurig im Regen nachsiehst, war wirklich sehr rührend. Hat diese Szene auch schauspielerisch die größte Herausforderung für dich dargestellt?

Ich glaube für mich war generell der Aspekt des Mutterseins etwas, wovor ich wirklich Angst hatte, da ich selbst keine Mutter bin. Dementsprechend musste ich mir dieses „Muttersein-Gefühl“ irgendwie anders aufbauen. Hinzu kam noch, dass wir viel zusammen mit Rudolf, also mit Arian, der selbst noch ein Kind ist, gedreht haben. Man weiß nie genau, wie viel Erfahrung die Kinder am Set mitbringen, wie okay sie damit sind, dass man so vertraut vor der Kamera agieren muss und wie deren Aufmerksamkeitsspanne ist. Davor hatte ich auch ein wenig Sorge.

Wir hatten aber tatsächlich das Glück, dass Arian ein kleiner Pro ist (lacht). Der hat das wahnsinnig gut gemeistert und es war auch ziemlich cool zu sehen, wie Jannik, Arian und ich als kleine Familie immer mehr zusammengewachsen sind. Gegen Ende des Drehs hatten wir eine kleine Familien-Dynamik. Wenn Arian am Set zu viel Quatsch gemacht hat, haben wir ihn, wie richtige Eltern, zurechtgewiesen (lacht).

In der Staffel entführt Sisi ihren Sohn aus der Militärschule und fordert Franz auf, ihr die Erziehung des Kindes zu überlassen. Das war ein sehr rebellischer Akt. Ist Dominique privat auch eine Rebellin?

Ja, ich würde sagen in dieser Hinsicht schon. Nicht, weil ich lauter crazy Sachen mache, sondern weil ich auch für meine eigenen Werte kämpfe. Auch ich werde mal laut und gerate ebenfalls manchmal dafür in Schwierigkeiten (lacht). Dieses Wertlegen auf Selbstbestimmung und auf die eigene Freiheit ist etwas, was mir unfassbar wichtig ist und wofür ich auch gerne kämpfe.

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Sisi und Franz (Jannik Schümann) gehen durch Höhen und Tiefen. Foto: RTL / Armands Virbulis

Gibt es andere Eigenschaften von Sisi, die du dir gern aneignen würdest?

Ich bin sehr von dem Verantwortungsbewusstsein unserer Sisi beeindruckt und auch darüber, wie sie sich mit ihrer Situation arrangiert hat. Sisi muss große Kompromisse eingehen für ihr Leben. Das ist ebenfalls etwas, das ich sehr bewundernswert finde. Das Schicksal hat ihr quasi von heute auf morgen gesagt, dass sie jetzt Kaiserin ist. Wenn in meinem Leben etwas derart Großes passieren würde, womit ich nicht einverstanden bin, wüsste ich nicht, ob ich das so souverän akzeptieren könnte wie Sisi.

Auch in der dritten Staffel gab es eine sehr erotische Szene zwischen Sisi und Franz. Wie ist es, eine solche Szene zu drehen? Ist es so merkwürdig, wie die Hollywoodstars immer sagen?

Ja, es ist tatsächlich sehr merkwürdig. Man kann es drehen, wie man will. Es ist einfach irgendwo unangenehm und merkwürdig, weil man viel zu nah und zu intim miteinander ist, als man eigentlich möchte (lacht). Das Coole mit Jannik ist, dass er schon sehr lange dreht und somit auch viel Erfahrung mitbringt und einfach ein cooler Typ ist. Deshalb ist es mit ihm eine entspannte Sache, insofern man bei solchen Szenen von Entspanntheit sprechen kann (lacht).

Wie soll es für Sisi weitergehen? Wird es noch eine vierte Staffel geben mit Dominique in der Hauptrolle?

Ich weiß tatsächlich selbst noch nicht, ob es eine vierte Staffel geben wird. Dazu kann ich deshalb leider nichts sagen. Wie wünsche ich mir, dass es weitergeht? Naja, ich fühle mich inzwischen sehr mit dieser Rolle verbunden und wünsche mir natürlich für sie, dass, was sie gerne haben möchte (lacht). Ich glaube, dass es für sie mehr Freiheit und ein unabhängigeres Leben von der Hofburg bedeuten würde. Als Kaiserin hat sie nicht die Möglichkeit, ein eigenes Leben erleben zu dürfen. Für unsere Sisi hoffe ich also, dass sie noch mehr ihre Freiheit und ihr eigenes Leben, so wie sie sich das vorstellt, erleben darf.

 

Sollte es noch eine vierte Staffel geben, wärst du aber dabei, oder?

Ich habe noch nichts gehört, aber warum nicht?

Als Zuschauer wünschen wir uns das alle sehr …

Es wäre schon ein bisschen seltsam, wenn die eine weitere „Sisi“-Staffel drehen, aber ohne Sisi (lacht).

Das wäre das Allerschlimmste, was passieren könnte. Es wäre allerdings schon schlimm genug, wenn es nicht zu einer vierten Staffel käme …

Absolut (lacht).

 

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