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„Sisi“ Staffel 2: Gefangen zwischen zwei Welten | Im Gespräch mit Jannik Schümann

Vor einigen Tagen feierte „Sisi“ Staffel 2 Premiere auf RTL+. Passend zur Vorweihnachtszeit entführt uns die Kaiserin wieder in ihr Leben zwischen Macht, Krieg und Liebe.

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Jannik Schümann spielt Franz in der RTL+-Serie "Sisi". Foto: RTL / Armands Virbulis

Wieder ist ein Jahr rum und zahlreiche Weihnachtsfilme werden herausgeholt. Auch die Liebesfilme rund um „Sissi“ dürfen dabei nicht fehlen. Im letzten Jahr verzauberte allerdings eine Serie, die das Leben der Kaiserin von Österreich weniger aus dem romantischen, als aus dem historischen Blickwinkel zeigt, die Herzen der Zuschauer:innen. Für Staffel 2 des Historiendramas „Sisi“ hat sich Dominique Devenport (26) wieder in ihre majestätischen Roben geworfen, und auch Jannik Schümann (30) fühlt sich mehr denn je in seiner Rolle als Kaiser Franz Josef angekommen.

 

"Sisi" - Staffel 2: So geht es mit Franz und Sisi weiter

Bei einem Wiedersehen erzählt uns Jannik, welche neuen Herausforderungen auf ihn als Kaiser in Staffel 2 warten und ob die Liebe zwischen ihm und Sisi eine Chance hat. Wir erfahren außerdem, dass die Drehorte ganz wo anders waren, als am Ende in der Serie dargestellt.

Hallo Jannik, schön, dass wir uns auch in diesem Jahr sprechen können! Bist du vor dem Release der zweiten Staffel genauso aufgeregt, wie vor einem Jahr, als die Serie Premiere feierte?

Es ist tatsächlich ein gemischtes Gefühl: Weniger aufgeregt einerseits, weil wir wissen, dass „Sisi“ sich etabliert hat und wir dadurch dieses Jahr die Sorge, wie die Leute es aufnehmen werden, weniger haben. Mehr aufgeregt bin ich aber, weil wir jetzt wirklich was bieten müssen. Die Zuschauer:innen haben jetzt eine gewisse Erwartung. Im besten Fall müssen wir noch eins draufsetzen.

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Franz zieht in Staffel 2 in den Krieg. Foto: RTL / Armands Virbulis

Wie war es für dich, wieder in deine Rolle als Franz Josef zu schlüpfen? War es einfacher oder musstest du wieder bei Null anfangen?

Im August letzten Jahres hatten wir die erste Staffel fertig gedreht und im März standen wir für Staffel 2 wieder vor der Kamera. Es hatte sich eigentlich angefühlt, wie ein langes freies Wohenende. Es war wahnsinnig routiniert: Ich habe wieder in der gleichen Wohnung in Riga gewohnt, die Crew bestand wieder aus fast denselben Leuten und ich wusste schon, wo ich meine Bioeier bekomme *Lacht*. Sobald ich meine Uniform aus Staffel 1 wieder anhatte, kam auch die aufrechte Haltung zurück. Die Herausforderung war nun, Franz nicht einfach zu kopieren, sondern ihm eine Entwicklung zu geben. Er ist kein Mann, der seine Gefühle offen zeigt und doch schafft es Sisi ein stückweit, dass er sich öffnet. Trotzdem ist und bleibt er der knallharte Kaiser, der in den Krieg zieht.

Stichwort Herausforderungen: Musstest du in Staffel 2 etwas machen, was für dich völlig neu war?

Es gab nichts völlig Neues, da wir für Staffel 1 bereits Reiten und Fechten gelernt hatten. Weil es damals schon so gut funktioniert hatte, hieß es dann plötzlich für Staffel 2: „Oh, lasst uns doch dreimal so lange Kampfszenen choreografieren“, und das war dann doch sehr herausfordernd. Man hatte einfach höhere Erwartungen an uns, das ging schon ziemlich auf die Ausdauer.

Du erwähntest vorhin, dass deine Wohnung am Set in Riga, also Lettland war. Habt ihr denn gar nicht in Österreich und Ungarn, den Schauplätzen in der Serie, gedreht?

Beim Film handelt es sich um ein desillusioniertes Medium, heißt, vieles ist Fake und auch die Schauplätze sind selten original. Wir haben wieder in Lettland und Litauen gedreht, an einem Tag auch in Polen. Die Wiener Hofburg haben wir in den Rigaer Filmstudios aufgebaut.

Kommen wir zu der Frage aller Fragen: Wie geht es zwischen Sisi und Franz weiter? Wie würdest du in Staffel 2 das Verhältnis zwischen den beiden beschreiben?

In Staffel 2 erzählen wir, wie Sisi und Franz sich durch ihren Alltag kämpfen. Der Thronfolger wurde geboren und Franz ist auf Sisis Hilfe mit den Ungaren angewiesen, woraufhin er sie nach Ungarn schickt, um mit ihnen zu verhandeln. Nach außen hin wirkt es dann gerne so, dass ein neuer Mann, nämlich der ungarische Graf Andrassý, Sisi schöne Augen macht, doch er verkörpert viel mehr ihre Sehnsucht nach der Freiheit, die sie als kleines Mädchen vor ihrer Zeit am Wiener Hof noch hatte. Am Ende muss Sisi sich für eine der beiden Welten entscheiden.

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Wie geht es mit Sisi und Franz weiter? Foto: RTL / Armands Virbulis

War es denn im echten Leben damals auch so, dass Sisi andere Männer interessant fand?

Ich habe viel darüber gelesen, dass Sisi wohl A-sexuell war. Andere Mythen besagen wiederum, dass sie tatsächlich eine Affäre mit Graf Andrassý hatte – es ist also nicht völlig an den Haaren herbeigezogen, wir treiben es nur ein bisschen auf die Spitze *lacht*.

 

Jannik Schümann: Das sagt er zur Netflix-Serie "Die Kaiserin"

Hast du die Netflix-Serie „Die Kaiserin“ geschaut? Wie findest du sie im Vergleich zu „Sisi“?

Ich habe tatsächlich eine Weile gebraucht, mir die Serie anzusehen, weil ich mit einem ganz anderen Blick darauf schaue. Ich finde, dass beide Serien gut miteinander koexistieren können, weil sie völlig unterschiedlich sind. Ich mochte „Die Kaiserin“ wirklich sehr, konnte die Serie aber leider nicht wie ein normaler Netflix-Konsument durchsuchten, ohne permanent zu vergleichen *lacht*.

Ich stelle es mir wahnsinnig schwer vor, nicht komplett in seine Rolle zu verfallen. Was tust du, um dich von Franz Josef abzulenken?

Das Kostüm macht da sehr viel aus. Privat trage ich gerne bequeme Sachen und laufe fast nur im Jogginganzug rum *lacht*. Ich stehe als Franz zudem auf zehn Zentimeter hohen Absätzen, während ich außerhalb der Rolle am Set nur in Birkenstocks rumgelaufen bin. Um dem Sisi-Universum zu entfliehen, lese ich sehr viel, alles querbeet, das hilft mir ungemein!

Am Ende der ersten Staffel lernen wir Marie kennen, die in Staffel 2 als deine und Sisis Ziehtochter sehr präsent wird. Wie war die Zusammenarbeit mit Romy Schröder als jüngstem Cast-Mitglied?

Romy war elf während der Dreharbeiten aber hatte eine unfassbare Professionalität ans Set gebracht. Sie hat eine große Kraft in ihrem Spiel und es hat großen Spaß gemacht, mit ihr zusammen zu arbeiten.

Leider gibt es in der Serie keine Outtakes, die peinliche oder witzige Momente am Set zeigen. Wenn du jetzt welche zusammenstellen müsstest, was würde da auftauchen?

Wir haben sehr viel am Set gelacht, aber eine Situation werde ich nicht vergessen *lacht*. Unser Regisseur Sven Bose hatte sich unter dem Bett versteckt. In der Szene muss ich unter dem Bett nachschauen, da ich als Franz dadrunter die kleine Marie vermute. Plötzlich liegt da Sven und erschreckt mich zu Tode, es gab einen großen Lachflash. Ich muss auch dazu sagen: Ich bin verdammt schreckhaft.

Aus den Geschichtsbüchern weiß man, dass Sisi durch ein Attentat stirbt. Wird die zweite Staffel mit ihrem Tod enden oder gibt es Hoffnung auf Staffel 3?

Ich bin kein großer Fan von Spoiler aber die Visionen und Albträume vom Tod, die Sisi in Staffel 2 vermehrt hat, kommen nicht von irgendwoher. Die Frage der zweiten Staffel ist aber nicht, ob sie stirbt, sondern ob sie sich für Franz oder das Leben in Freiheit entscheidet. Es ist gut möglich, dass das in einer dritten Staffel weitererzählt wird. Bestätigt ist jedoch noch nichts. 

Wer weiß, vielleicht sehen wir uns in einem Jahr wieder und sprechen über Staffel 3 – schön wäre es ja!

„Sisi“ Staffel 2 – seit 16. Dezember auf RTL+ im Stream.
Sendetermine TV:
am 27. Und 28. Dezember auf RTL, je drei Folgen

 

 

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