Vom „stern tv“-Moderator zum Showmaster: Vor zwei Jahren trat Steffen Hallaschka als „stern tv“-Moderator in die Fußstapfen von Günther Jauch. Am 21. September präsentiert er mit "Wie tickt Deutschland" seine erste große Samstagabend-Show. TV Movie traf den Wahl-Hamburger zum Interview.
Herr Hallaschka, auf Ihrer öffentlichen Facebook-Seite ist ja richtig was los. Sind Sie da selbst so aktiv oder macht das jemand für Sie?Da poste ich schon selbst, Ehrensache! Ich dokumentiere nicht jedes Boarding oder jede Zugfahrt. Aber wenn etwas Besonderes in meinem beruflichen Leben passiert, teile ich das auch gern mit. Aber natürlich habe ich mein privates Facebook-Profil auch so eingestellt, dass es privat bleibt. Generell ist man aber gut beraten, wenn man nur das ins Internet stellt, was man im Prinzip auch an die nächste Litfaßsäule plakatieren würde. So halte ich es auch.
Wissen Sie, wie viele Follower Sie haben?
Zurzeit sind das rund 34.000 – glaube ich. Ein tolles Gefühl, dass sich so viele Leute dafür interessieren, was ich mache. Mit „stern tv“ ist das natürlich enorm in die Höhe geschossen – ich schätze das sehr, weil es zur und nach der Sendung immer einen sehr direkten Austausch gibt. Ich sehe das als Gewinn.
Wenn man mit anderen über Sie spricht, hört man oft Attribut „nett“ oder „netter Typ“. Wie finden Sie das?
Amüsant. Wenn anderen wenig einfällt zum Nörgeln, dann nörgeln sie darüber, dass Moderatoren nett sind oder Traum-Schwiegersöhne oder glatt. Im Ernst: Wenn man das mal irgendwie von der ganzen Polemik befreit, sind das für Moderatoren unglaublich große Komplimente. Denn jemanden, den man nett und sympathisch findet, möchte man gern in sein Wohnzimmer einladen. Kollegen wie Kerner, Pflaume, Lanz und Pilawa, die ebenfalls oft mit dem Attribut „nett“ beschrieben werden, machen alle einen sehr kompetenten und sehr ordentlichen Job – und sind freundlich und aufrichtig dazu. Das ist erst mal eine Topqualität im Fernsehen. Wenn ich mich da einreihen darf, sehr gern!
Ein kurzer Ausflug zu Ihren Anfängen: Sie haben in Frankfurt Europäische Ethnologie studiert. Was wollten Sie damit anfangen?
Da hat der Schwanz mit dem Hund gewedelt. Ich hatte bereits die Aussicht nach einem Radiopraktikum als freier Mitarbeiter beim Hessischen Rundfunk zu arbeiten. Doch um ein Volontariat beim Sender zu kriegen, musste man studiert haben. Da habe ich einfach im Katalog der Uni Frankfurt geguckt, was spannend klingt. Am Ende habe ich so viel beim Sender gearbeitet, dass das Studium sich 24 Semester hinzog. Irgendwann habe ich mir einen Ruck gegeben, 2005 meine Magisterarbeit geschrieben und die Prüfung gemacht. Bologna-mäßig wäre das heute gar nicht mehr drin, die hätten mich längst wegen Bummelei der Uni verwiesen. Und das Volontariat war dabei auch auf der Strecke geblieben, da ich mittlerweile viel zu alt war.
Worauf sind Sie stolz, wenn Sie auf Ihre Karriere zurückblicken?
Nicht stolz, ich bin einfach nur wahnsinnig glücklich über vieles. Auch nach zweieinhalb Jahren ist die Moderation von „stern tv“ wie ein Sechser im Lotto. Ich habe die Sendung immer gemocht – und oft gedacht: Wenn Du Glück hast, kannst Du irgendwann eine Sendung wie „stern tv“ machen. Dass Günther Jauch irgendwann mal abtreten würde, war unvorstellbar. Ich hätte gedacht, das Jauch die Sendung macht, bis er am Rollator geht. Als dann in der Branche gemunkelt wurde, dass da ein Personalwechsel ansteht, habe ich nächtelang gegrübelt, wie ich den Finger recken kann und auf mich aufmerksam mache. Das Schöne war: Die Macher der Sendung kamen auf die gleiche Idee und fragten mich, bevor ich den Finger gereckt hatte. Glückliche Fügung.
Sie wirken meist sehr kontrolliert. Worüber können Sie so richtig herzhaft lachen?
Ich bin ein großer Fan von Bastian Pastewka und der „heute-show“, habe bei der ZDF-Serie „Lerchenberg“ zuletzt Tränen gelacht, finde den absurden Humor von Helge Schneider großartig – und natürlich Kurt Krömer. Als ich mal bei ihm zu Gast war, haben wir Schlüpfer ins Publikum geworfen. Einmalig, das fehlte mir bisher auch noch in meiner Vita.
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