Bekannt ist Dyson in erster Linie für alles, was mit Luftströmen zu tun hat: Staubsauger, Ventilatoren und Haartools. Jetzt hat der Hersteller mit dem OnTrac einen Kopfhörer auf den Markt gebracht. Ich habe ihn getestet.
Als Dyson den OnTrac Kopfhörer angekündigt hat, war ich auf jeden Fall neugierig, schließlich ist die Marke aus England für überzeugende Qualität bekannt. Schauen wir uns also mal genauer an, was der Kopfhörer aus dem Hause Dyson kann, und starten mit den harten Fakten.
Die Fakten zum Dyson OnTrac:
- Active Noise Cancellation um bis zu 40 dB
- vielfältig kombinierbare Design-Elemente
- erweiterter Klangbereich
- bis zu 55 Stunden Akkulaufzeit
- um 13 Grad zum Ohr geneigtes Lautsprechergehäuse für besseren Klang
- farbige Endkappen und Ohrpolster bieten 2.000 verschiedene Farbkombinationen
- detaillierte Steuerung und Überwachung über die my Dyson App
Ich gehe eigentlich nie ohne Kopfhörer aus dem Haus. Das liegt zum einen daran, dass ich mich gerne unterhalten lasse (Podcasts und Musik sind bei mir gleichermaßen beliebt) und zum anderen, dass ich regelmäßig Bus und S-Bahn fahre und das Bedürfnis habe, die Welt um mich herum auszublenden. Umso überraschender dürfte es sein, dass ich, was Kopfhörer angeht, recht basic aufgestellt bin und zwei simple Modelle von Marshall besitze (Minor und Major), die beide ohne aktives Noise Cancelling auskommen. Soweit zur Ausgangslage, entsprechend hyped war ich natürlich auf das, was der Dyson OnTrac zu bieten hat.
Dyson OnTrac Verarbeitung und Optik
Optisch kann sich der OnTrac in jedem Fall sehen lassen und da du sowohl die Kappen an der Seite als auch die Ohrpolster tauschen kannst, kannst du hier deinen ganz individuellen Look gestalten und dich hier ein wenig austoben. Ich habe den Kopfhörer in der silbernen Variante mit gelben Polstern zugeschickt bekommen. Das kann sich sehen lassen, das Silber wirkt edel und gelb passt zum Sommer. Da Aluminium auf den ersten Blick recht anfällig für Kratzer wirkt und mir die Rillen beim Anfassen ein wenig unangenehm sind, entscheide ich mich dennoch dafür, die Caps gegen die blaue Version zu tauschen. Die blau/gelbe Farbkombination wirkt zwar etwas mehr casual, versprüht dafür aber gut Laune und ich mag die Haptik auch mehr. Die Kissen für die Ohren fühlen sich super angenehm, fast schon flauschig an.
Neben der Optik fällt mir noch ein weiterer Punkt sofort auf, als ich den Kopfhörer aus dem Paket hole: Mit fast 500 Gramm ist er verhältnismäßig schwer. Der Akku wurde innovativ im Kopfbügel verbaut, was für eine gute Gewichtsverteilung sorgt. Aber gut, es steckt ja auch einiges an Technik in den Teilen, also lassen wir uns einmal überraschen, wie sich der Dyson OnTrac Kopfhörer im Alltag macht.
Benötige ich die Dyson App?
Du kannst den Kopfhörer auch ohne die App mit deinem Smartphone über Bluetooth verbinden. Um einen detaillierten Blick in alle Einstellungen zu erhalten und den Status deines Kopfhörers zu prüfen, empfehle ich dir allerdings die Nutzung der App. Hier bekommst du auch einen Eindruck deiner aktuellen Lautstärkebelastung und deiner Umgebungslautstärke.
So schlägt sich der Dyson OnTrac Kopfhörer im Alltag
Da das Wetter angenehm ist, breche ich mit den Kopfhörern zu einer großen Runde durch den Wald auf und ich muss gestehen: soundtechnisch liegen zwischen dem Dyson OnTrac und meinen zugegebenermaßen in die Jahre gekommenen Marshall Major II Welten. Der Klang ist extrem klar und ich nehme Details wahr, die mir bisher entgangen sind. Der Bass wummert angenehm und Höhen und Tiefen sind deutlich wahrnehmbar. Ich habe das Gefühl, jedes Instrument auf dem Track genau wahrzunehmen, während die Stimme des Sängers angenehm in mein Ohr dringt. Um vom Noise Cancelling in den Transparenzmodus zu schalten, klopfe ich einfach zweimal an die Seite der Ohrmuschel. Hier habe ich das Gefühl, dass das nicht immer sofort klappt und ich muss schon stark tippen. Über die App funktioniert der Wechsel allerdings reibungslos und hier kann ich auch direkt sehen, in welchem Modus ich mich aktuell befinde. Ebenfalls über die App an- und abschalten lässt sich die automatische Stoppfunktion, die deine Wiedergabe unterbricht, sobald du die Kopfhörer kurz abnimmst. Ich persönlich bin kein riesiger Fan der Funktion, kann mir aber vorstellen, dass manche großen Wert darauf legen.
Auch bei Podcasts zeigt sich die Soundqualität des Dyson OnTrac, die Stimmen sind klar und detailreich und schnell höre ich heraus, wer bei den Aufnahmen auf hochwertiges Equipment gesetzt hat.
Trotz des recht hohen Gewichts trägt sich der OnTrac sehr angenehm, er sitzt weder zu locker noch zu fest. Lediglich, wenn ich mich nach vorne bücke, rutscht der Bügel ein wenig und ich halte den Kopfhörer lieber fest. Die Kissen schmiegen sich angenehm an meine Ohren und nichts drückt, auch mit meinen Tunneln im Ohr verspüre ich bei längerer Tragezeit keinen unangenehmen Druck.
Ein Nachteil ist für mich in jedem Fall die Größe des Kopfhörers, die natürlich durch Noise Cancelling und die großen Flächen über den Ohren bedingt ist. Bei langen Strecken und auf Reisen ist das natürlich kein Thema, wenn ich aber zu einer Verabredung in der Stadt unterwegs bin, möchte ich den Kopfhörer nicht den ganzen Tag herumtragen und greife dann lieber auf meine In Ears zurück. Dennoch möchte ich noch das praktische Case erwähnen, in dem du den Kopfhörer sicher verstauen kannst, sodass er im Rucksack geschützt wird.
Noise Cancelling vs Transparenzmodus
Ferienzeit und einige ausgefallene Züge geben mir die Gelegenheit, das aktive Noise Cancelling auf die Probe zu stellen, während ich im Familienabteil des ICEs meine Zeit verbringe. Und hier gibt es ein wirklich dickes Plus an Dyson zu vergeben, denn während sich eine Dame im Gang über das kreischende Kind beschwert, genieße ich meine Musik, ohne das vergnügliche Quieken zu hören. Auch als ich später zu einem Podcast wechsle, kann ich ohne störende Geräusche dem Gespräch folgen und ein wenig nebenher dösen.
Ganz im Gegensatz zum Cancellingmodus lässt der Transparenzmodus mich die Geräusche der Umgebung wahrnehmen. Was beim Outdoorsport sicher sinnvoll ist, überzeugt mich allerdings nicht so sehr. Ich habe im Zug das Gefühl ein ständiges Hintergrundrauschen auf meinen Ohren zu haben, so ähnlich, wie es im Flugzeug immer ist. Auch bei meinem Spaziergang habe ich das Gefühl, dass der Kopfhörer den Sound des Windes verstärkt. Möglicherweise ist das auch nur eine Frage der Gewöhnung, ich liebe es aber einfach, mich im ÖPNV mit meinen Kopfhörern abzukapseln und meine eigene kleine Bubble zu schaffen.
Dyson OnTrac Kopfhörer im Test: Mein Fazit
Nach mehreren Wochen des Testens könnte ich kaum weniger zufrieden mit dem Dyson OnTrac sein. Der Sound ist klar und ich höre wirklich die komplette musikalische Bandbreite eines Songs. Auch nach vielen Stunden des Tragens ist der Kopfhörer nicht unangenehm oder drückt und auch der Akku hat mich bisher noch nicht im Stich gelassen. Lediglich die Größe ist für mich im Alltag ein kleiner Minuspunkt und mit dem Transparenzmodus konnte ich mich noch nicht ganz anfreunden. Wenn du aktuell auf der Suche nach einem neuen Kopfhörer bist, kann ich dir den OnTrac aber auf jeden Fall empfehlen, auch wenn der Preis mit 500 Euro zugegeben nicht ganz günstig ist.
So haben wir getestet
Ich habe den Dyson OnTrac für drei Wochen in meinen Alltag integriert und immer dann genutzt, wenn ansonsten meine alten Kopfhörer zum Einsatz gekommen wären. Außerdem habe ich ihn in einer Zugfahrt von Köln nach Stuttgart dem Langzeittest unterzogen. Neben dem Klang habe ich dabei besonders auf den Tragekomfort, die Akkulaufzeit und wie praktisch der Kopfhörer ist geachtet. Denn darauf kommt es für mich bei der täglichen Nutzung mindestens genauso an, wie auf hervorragenden Sound.
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