„Tatort“-Urgestein Ulrike Folkerts (63) verrät, wieso langjährige TV-Ermittler:innen wie sie nun Platz für neue Charaktere machen müssen.
Mit 63 Jahren ist Schauspielerin Ulrike Folkerts inzwischen die dienstälteste Ermittlerin der ARD-Krimireihe „Tatort“ aus Ludwigshafen. Und das wird vorerst auch so bleiben! Denn wie die TV-Kommissarin im Interview mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ erklärt, streben die öffentlich-rechtlichen Sender immer mehr danach jünger und diverser zu werden. „Das macht sich jetzt auch beim ‚Tatort‘ bemerkbar. Offensichtlich müssen die Alten das Feld räumen“, verrät die Schauspielerin.
ARD-Erneuerung: Das Karriereende von Kommissarin Lena Odenthal?
Seit ganzen 35 Jahren ist Ulrike Folkerts in der Rolle als Kommissarin Lena Odenthal bekannt - was bedeuten die jüngsten Veränderungen im aktuellen „Tatort“-Team denn jetzt für den Traditionscharakter der Krimireihe? Folkerts selbst sieht noch kein baldiges Ende ihrer Rolle als Ermittlerin: „Solange die Einschaltquote stimmt und der SWR mit mir arbeiten möchte, werde ich das fortsetzen.“ Auch wenn sie weiterhin bereit ist, andere Rollen zu übernehmen, möchte sie das Bekannte dennoch nicht so schnell aufgeben. „Ich will auf jeden Fall Lena Odenthal weiterspielen […]. Ich bin durchaus offen dafür, die nächsten 20 Jahre zu arbeiten“, so Folkerts.
Nach so vielen Jahren hängt die Schauspielerin persönlich sehr an dieser Arbeit und an der Figur der Lena Odenthal. „Mit mir hat der SWR einen neuen Versuch gestartet und ich war als einzige Frau in dieser Männerdomäne auffällig […]. Ich habe einige Türen geöffnet für starke Frauenfiguren“, verrät die TV-Kommissarin stolz.
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Ulrike Folkerts setzt sich für mehr Diversität ein
Als homosexuelle Schauspielerin ist es Folkerts ein besonderes Anliegen, in ihrem Beruf für mehr Gleichbehandlung und Repräsentation zu sorgen: „Es ist wichtig, dass Diversität auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen stattfindet.“ Sie selbst musste ihre Sexualität die ersten zehn Jahre ihrer Karriere geheim halten. Erst vor drei Jahren teilte die Schauspielerin ihr Geheimnis im Rahmen der Aktion „ActOut” in der „Süddeutschen Zeitung“, bei der sich mehr als 150 queere Schauspieler:innen öffentlich geoutet haben.
Für Folkerts besteht in dem Zusammenhang eindeutig noch Handlungsbedarf. „Ich hoffe, dass Diversität irgendwann weniger künstlich und dafür selbstverständlicher wird“, betont sie. Es sei allerdings ein langwieriger Prozess, alte Normen im Fernsehen aufzubrechen und in Zukunft „interessantere Frauen“ abzubilden.
Schon am morgigen Sonntag, dem 27. Oktober, kehrt Folkerts mit ihrem 80. Fall „Dein gutes Recht“ auf die Bildschirme aller „Tatort“-Fans zurück und ist ab 20:15 Uhr bei ARD zu sehen.