David Schütter ist derzeit in der neuen Serie "Para - Wir sind King" bei TNT zu sehen. Wir sprachen mit ihm über "Barbaren", die Schauspielerei und seine Band.
Die deutsche Netflix-Historienserie "Barbaren" war ein voller Erfolg für den Streamingriesen! Die Geschichte basiert auf den Geschehnissen rund um die Varusschlacht 9 n. Chr., in welcher römische Truppen im Teutoburger Wald vernichtend geschlagen und der Expansion des Imperiums in Germanien ein jähes Ende bereitet wurden. Eine der Hauptrollen, die des Kriegers Folkwin, spielte der Hamburger Schauspieler David Schütter. Nicht sein erstes und beileibe nicht sein letztes Projekt.
"Werk ohne Autor", "4Blocks" oder "Schuld nach Ferdinand von Schirach" - die Liste der Kino- und TV-Produktionen, in denen der 30-Jährige mitwirkte, ist lang. Derzeit ist er in der TNT-Serie "Para - Wir sind King" (immer donnerstags, 21 Uhr) zu sehen, in welcher er in seine aus "4Blocks" bekannte Rolle Matthias schlüpft. Für "Para" steht er erneut mit Jeanne Goursaud vor der Kamera, seine "Barbaren"-Liebe. "Vielleicht ist die Serie „Para – Wir sind King“ auch keine Weiterführung von „4Blocks“, sondern eine Weiterführung von „Barbaren“. Wir sind einfach ein Liebespaar 2000 Jahre später. Was ich schön finde, ist der Gedanke, dass wir uns aus einem früheren Leben kennen", verriet uns der Mime im TVMovie Online-Interview, dem es Spaß machte, für "Barbaren" "jeden Tag im Dreck zu wühlen."
Das wird er wohl auch bald wieder, denn Staffel 2 ist bereits bestellt; gedreht werden soll noch in diesem Jahr. Doch bis dahin hat David Schütter gut zu tun, denn es stehen weitere Produktionen an. Und dann ist da noch seine Band, der er sich ebenfalls leidenschaftlich widmet.
TVMovie.de: Was steht als Nächstes an?
Ich drehe jetzt „In einem Land, das es nicht mehr gibt“. Ein WDR-Film über die Modeszene der ehemaligen DDR. Die DDR wird oft so kunstlos dargestellt. Das ist aber nicht der Fall gewesen. Und es stellt sich die große Frage: Wie wollen wir miteinander leben? Das Ganze wird aus der Perspektive einer Kunstgruppe erzählt.
Wann wussten Sie, dass Sie Schauspieler werden wollen?
Ich habe das Abi sein lassen, denn ich war in einem Schnupperkurs für Schauspiel. Nach diesem Kurs wollte ich nichts anderes mehr machen. Aber vorher wollte ich nie Schauspieler werden, weil mein Großvater einer war. Der Jugendliche Rebell in mir sagte: Wenn die Familie etwas vorschlägt, kann es nicht gut sein.
Was begeistert Sie an Ihrem Beruf?
Toll ist, einfach die Perspektive der Menschen einzunehmen, mit der du sonst gar nicht in Kontakt treten würdest. Sei es ein Neonazi, den ich gespielt habe oder ein drogensüchtiger Immobilienkaufmann. Mit solchen Leuten komme ich sonst wenig in Kontakt. Jeder hat seine Beweggründe, auch wenn die nicht immer zu rechtfertigen oder zielführend sind. Ich darf die Wahrheit anderer Leute kennenlernen und verurteile andere Leute nicht mehr so schnell.
Gibt es Schattenseiten in Ihrem Beruf?
Es gibt eine Abhängigkeit, man muss warten, bis eine Rolle kommt und ein Caster einen vorschlägt. Erst wartest du auf die Casting-Texte, dann musst du zum Casting, dann wartest du auf die Zu- oder Absage. Manchmal gibt es bei einer Absage auch keine Begründung. Dann gibt man sich die selber. Das ist auch keine gute Idee, weil die schlechter ausfällt als sie eigentlich wäre. Man muss sich bewusst sein, dass man nicht als Person abgelehnt wird, sondern in der Rolle. Manchmal fehlt mir die Selbstbestimmung. Deswegen habe ich auch angefangen Pitches zu schreiben. Zusammen mit Goodhouse Films habe ich auch schon eine Folge von einem Pilotprojekt „Schmutzige Herzen“ in Hamburg gedreht, wo ich selber Autor bin.
Gibt es noch andere Dinge, die du selbst machst?
Ja, ich schreibe auch Musik-Texte. Die Band, für die ich schreibe, heißt „Pudeldame“. Meine Lieblingslieder sind „Revolution“ und „Diva“. „Diva“ ist ein Song für meine Großmutter.
Wir sind gespannt, was uns von David Schütter in Zukunft noch so erwartet!
Interview: Luca Leverenz/Text: Sophie Piper