Drucken kann sehr teuer sein. Besonders beim Kauf von Original-Druckerpatronen. Doch einige günstige Alternativen können qualitativ mithalten und sind bis zu 80 Prozent günstiger – zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in ihrem großen Vergleich.
Auch in Zeiten der Digitalisierung wird nicht alles nur auf dem Smartphone oder PC abgespeichert. Besonders sensible Dokumente werden immer noch gerne ausgedruckt und sicher verwahrt. Doch das kann ins Geld gehen. Original-Druckerpatronen sind teuer, oft kosten sie sogar mehr als den Anschaffungspreis eines Druckers. Den Geldbeutel schonen, kann man mit Alternativ-Patronen.
Doch welche Drucker-Patronen sind zuverlässig? Diese Frage beantwortet die Stiftung Warentest in ihrem großen Vergleich. Dafür hat das Expertenteam XL-Patronen von Druckeranbietern und geeignete Alternativen von Drittanbietern genau unter die Lupe genommen.
Den vollständigen Test aus April 2022 gibt es hier zum Nachlesen.
Brother-Drucker: Das sind die besten Patronen
Der Testsieg geht an die Original-Druckerpatronen von Brother. Als einziges Produkt wurden sie mit einer Eins vor dem Komma (Gesamtnote 1,7 (gut)) bewertet. Besonders bei der Handhabung (1,6) konnte das Original die Jury überzeugen. Durchgeführt wurde der Test mit dem Drucker Brother MFC-J5945DW, eine Textseite kostet im Schnitt rund 1,7 Cent.
Kompatibel zu den Brother-Druckern: MFC-J6947DW, MFC-J6945DW, MFC-J5945DW, HL-J6000DW, HL-J6100DW
Die beste Alternativ-Patrone kommt vom Hersteller Peach (Gesamtnote 2,2 (gut)). Wie beim Testsieger liefert dieses Produkt gute Ausdrucke (1,8), schwächelt jedoch bei der Handhabung mit der Note befriedigend (3,4). Dafür fallen die Kosten pro Textseite mit 0,6 Cent deutlich günstiger aus.
Noch günstiger erledigt die Patrone von Gigao den Druckauftrag: rund 0,5 Cent pro Textseite. Allerdings müssen Käufer*innen Abstriche bei der Handhabung (4,5) machen. Insgesamt vergab das Expertenteam die Gesamtnote 2,6 (befriedigend).
Canon-Drucker: Das sind die besten Patronen
Wie schon beim Testsieger versteht Canon seine eigenen Druckermodelle am besten und punktet mit seiner Patrone bei der Handhabung (1,6). Als Testdrucker verwendete das Expertenteam den Canon Pixma TS6350. Im Vergleich zur Brother-Originalpatrone fällt aber bei Canon die etwas schlechtere Qualität bei den Ausdrucken (2,2) und der Verpackung (3,4) auf. Insgesamt holt die Patrone bei der Stiftung Warentest die Gesamtnote 2,1 (gut). Die Kosten pro Textseite fallen mit 6,6 Cent zudem recht hoch aus.
Kompatibel zu den Canon-Druckern: TS6150, TS6151, TS8150, TS8151, TS8152, TS9150, TS9155, TR7550, TR8550, TS6250, PIXMA TS6251, TS9550, TS9551C, TS8250, TS8251, TS8252, TS705, TS8350, TS8351, TS8352, TS6350, TS6351
Günstiger druckt es sich mit der Fremdpatrone von Energy Ink (rund 3,5 Cent pro Textseite). Dafür sind die Ausdrucke (2,6) und die Verpackung (3,3) nur befriedigend. Die Handhabung ist laut der Stiftung Warentest hingegen gut (1,9). Gesamtnote: 2,5 (gut).
Die Druckerpatronen von Peach punkten erneut mit vergleichsweise niedrigen Kosten pro Textseite. Nur rund 2,2 Cent werden hier fällig. Zwar ist die Handhabung mit der Note 1,8 etwas besser als die der Energy Ink-Patrone, bekommt von der Jury bei der Königsdisziplin Ausdrucke aber nur eine 3,0 und erlangt somit das Qualitätsurteil 2,7 (befriedigend).
Epson-Drucker: Das sind die besten Patronen
Wieder erlangt die Originalpatrone die Bestnote. Mit einer 2,5 (gut) kann laut den Expert*innen keine Alternative dem Originalset von Epson das Wasser reichen. Gut ist aber nur die Handhabung (2,0). Bei den Ausdrucken kommen befriedigende Ergebnisse (2,6) zustande, die Verpackung ist sogar nur ausreichend bewertet (3,7). Kosten pro Textseite: 6,7 Cent.
Kompatibel zu den Epson-Druckern: WF-2830DWF, WF-2835DWF, WF-2850DWF, XP-2100, XP-2105, XP-3100, XP-3105, XP-4100, XP-4105
Sparfüchse kommen mit der iColor-Patrone auf ihre Kosten (Gesamtnote 2,7 (befriedigend)). Die fallen pro Textseite mit nur 2 Cent deutlich günstiger aus. Und die Ausdrucke sind mit der Note 2,9 nur etwas schlechter als das Original. Die Handhabung (2,0) ist gleich gut und Überraschung: Die Verpackung ist mit der Note 2,7 sogar besser.
Eine weitere Druckerpatronen-Alternative kommt aus dem Hause G&G. Mit der Gesamtnote 3,0 schneidet die Patrone befriedigend ab, was sich auch bei der Ausdruckqualität (3,2) und Verpackung (3,0) widerspiegelt. Gut ist hingegen die Handhabung (2,4). Die Kosten pro Textseite fallen etwas teurer aus als die erstgenannte Epson-Alternative (2,6 Cent).
HP-Drucker: Das sind die besten Patronen
HP, einer der bekanntesten Drucker-Hersteller überhaupt, schneidet mit seiner Originalpatrone im Vergleich zu den anderen großen Marken am schlechtesten ab. Mit der Gesamtnote 2,8 (befriedigend) ist sie aber wie schon die anderen Originale etwas besser als die Alternativen. Zumindest in der Kategorie Handhabung (2,3). Jeweils eine 2,9 gibt es für die Ausdrucke sowie die Verpackung. Einen negativen Top-Wert holt die HP-Patrone bei den Ausgaben: Pro Textseite werden rund 11,8 Cent fällig.
Kompatibel zu den HP-Druckern: HP DeskJet 2700, 2730, 4200, 4134 und HP Envy 6020, 6022, 6030, 6032, 6420, 6422, 6430, 6432
Digital Revolution schafft mit seiner Fremdpatrone eine günstigere Alternative (Gesamtnote 2,9) (befriedigend)). 4,3 Cent pro Textseite klingen da schon deutlich erschwinglicher. Laut der Stiftung Warentest sind die Ausdrucke (2,9) und die Handhabung (2,6) befriedigend. Für die Verpackung gibt’s die Note Ausreichend (3,6).
Einen passenden Deal haben wir aktuell leider nicht gefunden. Es ist aber gut möglich, dass die Tintenpatrone bald wieder auf Amazon erhältlich sein wird.
Etwas besser in der Handhabung (2,5) und deutlich überzeugender verpackt (2,4) ist die Alternativpatrone von Peach. Die Ausdrucke sind mit der Note 3,4 aber schlechter, wodurch die Jury nur die Gesamtnote 3,2 (befriedigend) vergeben konnte. Mit 7,6 Cent pro Textseite sind zudem die Druckkosten höher als bei der Alternative von Digital Revolution.
Stiftung Warentest: So wurde getestet
Insgesamt 21 Druckerpatronen wurden hinsichtlich folgender Kriterien untersucht und bewertet:
Ausdrucke: 75 Prozent (Druckqualität von Text, Grafiken und Fotos)
Handhabung: 20 Prozent (Auspacken und Einsetzen der Patronen, Aussagen zur Lagerung der Tintenpatronen, Funktion der Füllstandskontrolle)
Verpackung: 5 Prozent (Zweckmäßigkeit und Größe der Verpackung im Verhältnis zur Patrone, Recyclingangaben und Informationsgehalt auf der Verpackung)
Aus den aufgeführten Punkten ergibt sich die Gesamtnote, welche von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) rangieren kann. Ein ebenso wichtiges Kriterium waren die durchschnittlichen Kosten pro Textseite.
Weitere Stiftung Warentest-News: