Genau zehn Jahre mussten sich die Fans von "Mamma Mia" gedulden, jetzt ist es endlich soweit: Der zweite Teil des Mega-Erfolgs startet am 19. Juli in den Kinos. Nostalgie ist in der Reunion der besonderen Art auf jeden Fall vorprogrammiert: Bei der Fortsetzung des ABBA-Musicals sind alle Stars des ersten Films wieder mit an Bord. Die Fortsetzung "Mamma Mia 2" bietet einen locker-leichten Sommerfilm für alle Fans der Popkultur, auch wenn Zuschauer nicht jeden Song des des Films mitsingen können.
"Mamma Mia 2": Eine Reunion der besonderen Art
Ähnlich wie sein Vorgänger ist auch das Sequel von "Mamma Mia" eine einzig große ABBA-Party. "Dancing Queen", "Super Trouper", "I Have a Dream" - Fans der Pop-Klassiker kommen voll auf ihre Kosten.
Vor wunderschöner Kulisse - dieses Mal wurde nicht in Griechenland, sondern auf einer kleinen Insel in Kroatien gedreht - tanzen und singen Amanda Seyfried, Lily James und Co. sich durch die Musikgeschichte der schwedischen Erfolgsband.
Im Interview mit "TV Movie Online" sind sich alle Darsteller einig: Die Dreharbeiten zum zweiten Film hätten nicht besser laufen können. "Die Verbindung die zwischen der Besetzung und dem Team entstanden ist, habe ich so vorher noch nie erlebt. Es war das inspirierendste Umfeld, in dem ich je arbeiten durfte", schwärmt Hauptdarstellerin Lily James, die in die Rolle der jungen Donna schlüpft (Die "alte" Donna wird von Meryl Streep dargeboten). Amanda Seyfried, im ersten Streifen bereits als Sophie zu sehen, beschreibt die Zeit am Set als „so emotional und alles in allem perfekt“.
"Mamma Mia 2": Darum geht es in der Fortsetzung des Erfolgshits
Lange hat es allerdings gedauert, bis die Arbeit am neuen Streifen ins Rollen kam. Nicht zuletzt lag das auch daran, dass eine sinnvolle Handlung für die Fortsetzung gefunden werden musste. "Ich habe wirklich nicht gedacht, dass wir eine Geschichte kreieren könnten, die es wert wäre, erzählt zu werden", gesteht die Blondine, die kurz vor Beginn der Produktion zum ersten Mal Mutter wurde. "Aber die wirklich klugen Drehbuchautoren dieses Streifens haben es geschafft, eine noch schönere Geschichte zu schaffen als im ersten Teil."
Das Besondere an diesem Film: Er verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart. Während Sophie den großen Traum ihrer Mutter erfüllt, ein Hotel auf der Insel Kalokairi zu eröffnen, lernt der Zuschauer in Rückblenden die Lebensgeschichte von Donna kennen.
Nach ihrem Abschluss begibt sich Donna auf eine Reise zu sich selbst und lernt dabei drei außergewöhnliche Männer kennen - jene Ex-Freunde, die im ersten Teil als die potentiellen Väter von Sophie vorgestellt werden.
Lily James überzeugt als junge Meryl Streep
In "Mamma Mia - Here We Go Again" treffen damit auch die jüngeren und älteren Versionen der Figuren aufeinander. Das Casting der Gegenstücke für Meryl Streep, Pierce Brosnan, Colin Firth und Stellan Skarsgård war eine besondere Herausforderung, wie Regisseur und Drehbuchautor OI Parker im Interview verrät.
"Die Schauspieler kannten ihre Figuren und auch ihre Gegenstücke sehr gut und damit auch ihre bestimmten Angewohnheiten. Sie haben es geschafft, ihre persönlichen Eigenheiten mit in die Rolle hineinzubringen."
Eine, die im Film dabei besonders heraussticht, ist Lily James, die im Film die junge Donna verkörpert. Die 29-Jährige, die 2015 mit der Neuauflage von Disneys "Cinderella" ihren Durchbruch feierte, ist der große Star der Fortsetzung. Ihr gelingt es nicht nur, sich die ausschweifende Mimik und Gestik von Meryl Streep aus dem ersten Teil zu Eigen zu machen, sondern sie überzeugt auch stimmlich.
Die Britin darf einen Großteil der Hits der Pop-Band singen und trifft dabei auch atmosphärisch stets den richtigen Ton. "Wir hatten bereits einige talentierte Schauspielerinnen gesehen und dann kam Lily und es war die einfachste Entscheidung der Welt", erinnert sich OI Parker über das erste Kennenlernen mit der jungen Schauspielerin.
Superstar Cher sorgt für den Überraschungsmoment
?Die Präsenz der junge Schauspielerin könnte Fans zumindest teilweise auch darüber hinweg trösten, dass ihr Gegenstück, Meryl Streep, erst ganz am Ende des Films auftaucht. Die Befürchtungen der Fans bewahrheiten sich, denn Donna ist tatsächlich gestorben - und die Rolle wird deshalb nur in der Erinnerung ihrer Tochter zurückgeholt.
Das musikalisch größte Highlight liefert im zweiten Teil eine andere: Megastar Cher, die als Donnas Mutter für einen Knalleffekt sorgt und mit ihrer Performance des Songs "Fernando" ganz am Ende DEN Moment des Films liefert. "Bei Cher war es so, dass ich den Part extra für sie geschrieben habe und mich geweigert habe, jemand anderes in Betracht zu ziehen", erinnert sich der Regisseur. Demensprechend erleichtert sei er gewesen, als die Zusage kam und er erfuhr, dass "Fernando" eines der Lieblingslieder der Sängerin ist.
Auch der unwiderstehliche Charme des ersten Films holt "Mamma Mia 2" erst zum Schluss des Streifens zurück. Im Moment, in dem sich der Film sich auf seine Stärken konzentriert: unbeschwerte, locker-leichte Szenen im Wechsel mit emotionale Momente zwischen den Figuren.
"Mamma Mia 2": Das ist im Sequel anders
Dass vor allem das Ende des Sequels so gut gelingt, liegt aber auch an den berühmten Hits, die der Film zum Schluss einen nach dem anderen abfeuert. Anders als im Musical von 2008, setzt die Fortsetzung allerdings auch auf weniger bekannte Lieder von ABBA.
Das sorgt zumindest bei weniger großen Fans dafür, dass man das ein oder andere Mal überrascht wird. Gleichzeitig geht damit aber auch ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Originals verloren. Mitsingen, das können bei einem großen Teil der Lieder wohl nur die wirklichen Liebhaber von ABBA.
Wer Hits wie "Dancing Queen" und "Super Trouper" Wort für Wort zitieren kann, für den ist "Mamma Mia 2" DER Film des Sommers. Für alle anderen lohnt sich der Kinobesuch trotzdem - und das ist einem Cast zu verdanken, dem die echte Begeisterung für die Arbeit am Streifen in jeder Szene anmerken ist.
Von Constanze Lerch