Alle zwei Jahre feiert das Online-Rollenspiel „Final Fantasy 14“ weltweit Fan-Feste. Wir waren in Tokio dabei und ließen uns von der Stimmung anstecken.
Seitdem „World of Warcraft“ 2004 in den USA und in Europa dann 2005 das Genre der Massively Multiplayer Online Role-Playing Games (kurz: MMORPGs) salonfähig gemacht hat, haben viele andere Spiele versucht, den Thron des Königs anzusägen. Und auch wenn „WoW“ immer noch die meisten Spieler:innen zählt, hat „Final Fantasy 14“ seit seiner Veröffentlichung ziemlich weit aufgeschlossen – inzwischen reisen täglich fast eine Million Zocker:innen durch die Welt von Eorzea. Dass dies am Anfang nicht selbstverständlich war, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen:
H2: „Final Fantasy 14“: Das gab es alles beim Fan-Fest zu sehen
Ein Jahr nach dem Reboot als „A Realm Reborn“ startete Square Enix mit einer kleinen Initiative: Die Fan Feste waren ab 2014 ein Ort, an denen sich die Spieler:innen in Nordamerika, Europa und in Japan treffen konnten, um gemeinsam ihrem liebsten Hobby auch offline zu fröhnen. Nach der Covid-19-Pandemie war das Event im August 2023 in Las Vegas das erste dieser Art, welches in persona stattfinden konnte, was zu einer elektrisierenden Stimmung führte. Nach einem Abstecher in London gab es nun zum Start ins neue Jahr das Fan Festival in Tokio – und die Fans hatten richtig Bock. Der „Tokyo Dome“, eigentlich Heimat der Baseballmannschaft Yomiuri Giants und Austragungsort für Konzerte von Weltstars wie Guns N' Roses, Ed Sheeran und Taylor Swift, war bereits am ersten Tag bis zum bersten gefüllt, nur ganz wenige der rund 50.000 Sitzplätze waren frei.
Denn das Event startete mit dem wohl wichtigsten Teil direkt zu Beginn – der Keynote von Naoki Yoshida. Der Director-Producer stellte einige Neuerungen vor, die die Spielenden mit der nächsten Erweiterung „Dawntrail“ erwarten. Nachdem es in Las Vegas einen ersten Teaser gab und in London weitere Details verraten wurden, gab es dieses mal einen kompletten Trailer auf den Leinwänden des Stadions zu bestaunen. Und während der optische Ausflug in den leicht karibisch angehauchten Kontinent von Tural mit coolen Kämpfen durchaus zu gefallen wusste, merkte man auch als Laie, worauf die Fans gewartet hatten.
Denn sobald Neuerungen auftauchten, wurden diese mit einem lauten Raunen und frenetischen Jubel im Publikum begleitet. Dazu gehörte sowohl die Enthüllung des zweiten neuen Jobs für „Final Fantasy 14“, dem Piktomanten. Alles, was bisher über diese Magier-Klasse verraten wurde, findet ihr hier:
Nach dem Trailer gibt es dann noch einen ganzen Haufen an neuen Informationen, die Yoshi-P, so Yoshidas Spitzname in der Community, in seinem rund zweistündigen Auftritt auf der Bühne zum Besten geben konnte. Und immer wieder war diese Überraschung und die Freude zu spüren, selbst bei Dingen, die für Außenstehende obsolet wirken mögen. Es war erstaunlich, wie dieser eine Mann (mit einer Übersetzerin) auf einer komplett leeren Bühne ein gesamtes Stadion mit kleineren Details begeistern konnte – auch wenn die grafischen Updates nicht bei jedem Volk im Spiel hätten ausgewalzt werden müssen.
„Final Fantasy 14“ Fan-Fest Tokio: Ohne Japanisch-Kenntnisse wenig zu sehen
Danach war es dann allerdings leider schon fast vorbei mit den wichtigen Terminen für internationale Besucher:innen. Denn wer zum Fanfest nach Tokio kam und kein Japansich sprach, hatte etwas Pech. Sowohl die Interviews mit Synchronschauspieler:innen, weitere Panels oder das große PvP-Turnier wurden nicht übersetzt. Auch die Personen, die an den Aktivitäts-Ständen kleinere Spiele betreuten, mussten sich den Personen, die von außerhalb Japans angereist waren, mit Händen und Füßen verständlich machen. Da es davon allerdings eh nur eine übersichtliche Anzahl gab, fiel dies nicht weiter ins Gewicht.
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Auffälliger dagegen war der negative Einfluss der Größe des Events. Es war offensichtlich, dass die gigantischen Ausmaße nötig waren, überall wimmelte es von Menschen. Aber zum einen verloren sich die Foto-Spots und verschiedenen Mini-Spiele in den Gängen der Arena, sodass man schon nach kurzer Zeit nicht das Gefühl hatte, alles erkunden zu wollen. Zum anderen litten auch die zwei Abend-Highlights. Denn das Piano-Konzert wurde zwar von den Leuchtstäben der Anwesenden stimmungsvoll beleuchtet, doch der Ton des Instrumentes und das Mikrofon der Sängerin waren nicht gut abgestimmt, immer wieder kam es zu Übersteuerungen. Das war auch am Tag darauf bei den „Primals“ der Fall – auch wenn diese technischen Fauxpas zu einer Rockband eher passen, nahm dies doch einiges der Stimmung.
„Final Fantasy 14“ Fan-Fest Tokio: Lohnt sich ein Trip?
Das ist am Ende aber Meckern auf sehr hohem Niveau. Alleine der schiere Gigantismus, der aufgefahren wurde, beeindruckte. Die Begeisterung für „Final Fantasy 14“ tropfte den Anwesenden aus jeder Pore, egal ob auf dem Laufsteg beim tollen Cosplay-Walk oder auf den Rängen der Arena. Wer also das Spiel liebt und mal einen Trip nach Tokio plant: Das nächste Fan-Fest kommt bestimmt – und bietet einen tollen Anlass.
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