Shibuya, einer der belebtesten Stadtteile in Tokio, ist plötzlich menschenleer. Stattdessen müsst ihr euch gegen gesichtslose Monster zur Wehr setzen. Wir verraten, ob sich ein Trip mit „GhostWire: Tokyo“ lohnt.
Über 200.000 Menschen leben in Shibuya, einem der wohl bekanntesten Stadtteile der japanischen Hauptstadt Tokio. Im neuen Action-Spiel „GhostWire: Tokyo“ verschwinden die plötzlich spurlos. Schuld daran: Eine Person mit einer Dämonen-Maske, der gleichzeitig böse Geister, genannt „Besucher“, in die Welt gesetzt hat. Doch Hauptfigur Akito hat die Entrückung überstanden – dank des Geistes KK, der von ihm Besitz ergriffen hat. Gemeinsam stellen sie sich den Besuchern und dem Strippenzieher in den Weg.
„GhostWire: Tokyo“ war eines der ersten Spiele, welches für die „neue“ PS5 angekündigt wurde. Nun, über ein Jahr nachdem die Konsole eigentlich auf den Markt gekommen ist, erscheint nun endlich das Action-Game, welches japanische Folklore mit schnellen Shooter-Passagen in einer Open World vermengt.
„GhostWire: Tokyo“: Das Positive
Und anfangs funktioniert diese Mixtur auch hervorragend. Statt mit einer Pistole oder einer Schrotflinte macht ihr euren Gegnern mit magischen Projektilen den Garaus. Diese werden per Finger-Bewegungen herbeigezaubert und unterteilen sich in verschiedene elementare Modi – der Windangriff ist zum Beispiel eure Standardwaffe, der Feuerball mit großen Explosionsradius hingegen gut gegen Gegnermengen geeignet.
Die Mechaniken hinter diesen „Waffen“ sind also nicht anders als bei jedem „Call of Duty“, fühlen sich aber dennoch eigenständig und einzigartig an. Das liegt auch an der Präsentation: Die Handzeichen von Aktio, gepaart mit den tollen Partikeleffekten, werden auch nach diversen Spielstunden nicht langweilig. Dafür sorgt auch die Integration des DualSense-Controllers: Jede Bewegung und jeder Angriff sorgt für ein entsprechendes haptisches Feedback, was immens zur Immersion beiträgt.
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Und die ist wichtig, denn ein Großteil von „GostWire: Tokyo“ trägt sich über die Atmosphäre. Es ist auf jeden Fall unheimlich, durch die menschenleeren Gassen einer Großstadt zu schlendern. Vielen Straßenecken ist es anzusehen, dass hier eigentlich gerade ein Haufen Menschen sein müssten – und sei es nur durch ihre zurückgebliebene Kleidung. Stattdessen findet ihr in den Straßen Shibuyas Wesen im Geschäftsanzug ohne Gesicht oder kopflose Kinder in Schuluniformen.
In den Hauptmissionen wird außerdem zusehends mit der Realität gespielt. So steht das innere eines Hauses auf einmal kopfüber und ihr müsst euch anders hindurch navigieren. Hier ist das Spiel interessanterweise immer am stärksten – wenn es die gewohnte Umgebung verändert, euch desorientiert. Das sind dann allerdings auch die Momente, die wenig mit der Action zu tun haben.
„GhostWire: Tokyo“: Das Negative
Und das aus gutem Grund. Denn so cool die Action anfangs wirken mag, sie bringt nicht viel Abwechslung mit sich. Ihr könnt Aktios Fähigkeiten zwar über einen Skilltree erweitern, häufig sind dies aber keine neuen Fähigkeiten. Stattdessen werden eure mächtigen Attacken schneller aufgeladen oder ihr könnt euch schneller an Gegner:innen heranschleichen.
So verschießt „GhostWire: Tokyo“ schnell sein Pulver. Je länger das Spiel geht, umso weniger Lust hat man auf die Kämpfe. Das ändern auch geringfügige Gegnervariationen wenig.
Ebenfalls enttäuschend sind die Nebenmissionen. Zwar wird die Open World-Karte nicht mit Symbolen zugeklatscht wie andere Vertreter des Genres, dafür kommen die Sidequests über simple „Schleiche dich hier an“ oder „Besiege x Gegner“ nicht hinaus. Wie auch in den Hauptmissionen liegt der Spielspaß hier eher in der Atmosphäre als im eigentlichen Gameplay.
„GhostWire: Tokyo“: Fazit
Und das ist schade. „GhostWire: Tokyo“ hat eine Menge Potential, welches es an vielen Stellen zumindest auch anreißt. Shibuya sieht, zumindest auf der PS5, fantastisch aus und viele Details lassen einen die Spielwelt genießen. Sollte bei einer etwaigen Fortsetzung dann auch das Gameplay noch über die Laufzeit fesseln, könnte „GhostWire“ eine neue Hit-Serie werden. So reicht es aber vorerst nur zu einem okayen Videospiel.
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