Nun ist es offiziell: Nach den Autor:innen gehen nun auch die US-Schauspieler:innen in den Streik in Form der SAG-AFTRA, die für neue Verträge und bessere Bedingungen kämpft.
Es hatte sich bereits angebahnt, doch nun ist es offiziell: Die SAG-AFTRA, die offizielle Gewerkschaft von angeblich knapp 160.000 US-Schauspieler:innen, hat nun offiziell zum Streik aufgerufen. Es ist erst das zweite Mal in der über 100-jährigen Geschichte von Hollywood, dass die Schauspieler:innen für bessere Konditionen streiken. Die US-Stars schließen sich damit den Autor:innen in Hollywood an, die bereits Anfang Mai ihre Arbeit niedergelegt haben und damit auch die Produktion von beliebten TV-Serien wie „Stranger Things“ & Co. gestoppt haben.
Streik in Hollywood: Worum geht es den Schauspieler:innen eigentlich?
Sowohl die Schauspieler:innen als auch die Drehbuchautor:innen kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen und gerechtere Rolle. Zentrale Rolle spielen dabei die Streaming-Anbieter, die ihre Budgets pro Folge und Staffel deutlich eingestampft haben, gleichzeitig in den Vorständen teils riesige Boni und Sonderzahlungen ausgeschüttet werden. Für Wiederholungen bei Streaming-Anbietern erhielten Schauspieler:innen kaum Tantiemen. Darüber hinaus befürchtet die SAG-AFTRA eine reale Gefahr durch KI, die möglicherweise früher oder später Schauspieler:innen obsolet machen könnte.
In den Verhandlungen lautete die Forderung seitens SAG-AFTRA: "Wir brauchen einen Vertrag, der unsere Vergütungspläne verbessert und die Mitglieder vor Einkommensverlusten durch Inflation und sinkende Tantiemen für Wiederholungen schützt, genauso wie vor dem ungeregelten Einsatz von AI und dem Vorschreiben von selbst aufzunehmenden Vorsprechvideos." Für den Streik haben sich 97,9 der knapp 65.000 Mitglieder der Gilde ausgesprochen.
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Streik in Hollywood: Was bedeutet der Streik für Filmfans?
Tatsächlich verpflichten sich die Schauspieler:innen, die als Mitglieder in der SAG-AFTRA gelistet sind, am Streik teilzunehmen. Dementsprechend dürfen sie vorerst nicht mehr vor der Kamera arbeiten, solange die Gilde mit dem Verband der TV- und Filmstudios AMPTP keine Einigung für bessere Arbeitsbedingungen erzielt. Was der Streik unmittelbar bedeutet, haben die Fans bei der großen UK-Premiere von „Oppenheimer“ bereits zu spüren bekommen: Aus Solidarität mit dem Hollywood-Streik verließen US-Stars wie Robert Downey Jr., Cillian Murphy, Matt Damon, Emily Blunt & Co. den Roten Teppich, nachdem der Streik offiziell ausgerufen wurde.
Tatsächlich sind die genauen Auswirkungen noch nicht absehbar, weil es natürlich auch damit zusammenhängt, wie lange der Streik andauern wird und wie viele Produktionen direkt betroffen sind. Viele Filme wurden zuletzt bereits nach hinten verlegt. Gerade bei den Top-Stars dürften die Auswirkungen schwer wiegen, schließlich sind viele US-Stars schon Jahre im Voraus in Projekte involviert und können diese meist schwer schieben/verschieben.
Hollywood Streik spaltet die US-Filmindustrie
Während die Streikenden auf der einen Seite von den Kreativschaffenden viel Solidarität und Zuspruch erhalten, sind die Medienschaffenden und CEOs der großen Filmkonzerne alles andere als erfreut über den Streik. Prominenter Vertreter ist dabei Disney CEO Bob Iger, einer der mächtigsten Männer in Hollywood, der den Streik als „eine Schande“ bezeichnete, weil er der Filmindustrie zusetze und „sehr schädliche Auswirkungen“ auf die gesamte Branche haben könnte.
Wir halten euch über den Verlauf des Hollywood-Streiks natürlich auf dem Laufenden!
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