Nach vielen Turbulenzen startet die 1. Staffel von "Locke & Key" endlich auf Netflix: Welchen Schlüssel Darstellerin Darby Stanchfield gerne privat nutzen würde, verriet sie uns im TV Movie Online-Interview.
Es war eine kleine Ära, die für Darstellerin Darby Stanchfield vor zwei Jahren zu Ende gegangen ist: Mit der Ausstrahlung der finalen Staffel der beliebten Polit-Serie "Scandal" im Jahr 2018 musste sich die 48-Jährige von ihrer Rolle als "Abby Whelan" verabschieden, die sie immerhin knapp sieben Jahre ausgefüllt hatte. Nach Rollen in Indie-Produktionen wie "The Clinic" und "Justine" landete die US-Darstellerin nun mit "Locke & Key" eine der begehrten Hauptrollen in der Netflix-Adaption der berühmten Graphic Novels von Joe Hill und Gabriel Rodríguez, die nach vielen mehr oder weniger gescheiterten Versuchen jetzt in ab dem 07. Februar 2020 beim Streaming-Anbieter erscheint.
Tatsächlich muss sich die Zusage als "Nina Locke" so ähnlich wie ein Last-Minute-Volltreffer angefühlt haben, wie Darby Stanchfield im Interview mit TV Movie Online betont: "Sie hatten bereits die Rollen der Locke-Kinder besetzt und Nina Locke war eine der letzten Figuren, die noch gecastet werden musste. Mir hat beim Lesen der Drehbücher gefallen, dass sie nicht diese typische Mutter-Figur war. Sie ist eine Ex-Alkoholikerin, die eine unglaublich schwierige Phase in ihrem Leben bewältigen muss, u.a. deshalb, weil sie den mysteriösen Mord an ihrem Mann hautnah miterlebt hat. Gleichzeitig auch eine etwas chaotische Mutter, die aber ein Herz aus Gold hat und sehr gut darin ist Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Sie ist einfach eine spannende Persönlichkeit, in die ich unbedingt eintauchen wollte."
Nina Locke: Deshalb ist sie so anders als in den Comics
Von der schwer-depressiven Alkoholikerin, die nach dem Tod ihres Mannes Rendell Locke fast kein Licht am Ende des Tunnels mehr erkennt, ist in der Netflix-Adaption von "Locke & Key" nicht mehr allzu viel zu sehen. Zwar kannte Darby Stanchfield die Comicromane vor ihrer Casting-Session, doch beschäftigte sich mit ihnen erst so richtig, als ihr die Rolle zugesagt endgültig zugesagt wurde: "Als ich mich das erste Mal mit den beiden Showrunnern Carlton Cuse und Meredith Averil getroffen habe, hatte ich die 'Graphic Novels' noch nicht gelesen. Sie haben mir bei unserem ersten Treffen dann direkt einen Gesamtband mit allen Ausgaben mitgegeben. Ihnen war es jedoch wichtig zu betonen, dass sich die Nina Locke in der Serie deutlich von der gleichen Figur in den Comics unterscheiden würde, weil die beiden eine ganz eigene Adaption erschaffen wollten."
Der Umgang mit dem brillanten Ausgangsmaterial war für die Darstellerin auch deshalb ein zweischneidiges Schwert: Einerseits lieferten die Comics viele eindringliche Darstellungen von Ninas Kampf mit sich und den Mysterien, die den Tod ihres Mannes betreffen, andererseits musste die 48-Jährige auch ihre ganz eigene Interpretation der fragilen Figur finden: "Nina erscheint mir in den Comicromanen als eine komplett gebrochene Persönlichkeit. Sie ist am absoluten Tiefpunkt, an dem sie nicht einmal einen Ausweg sieht, wie sie für ihre Kinder da sein kann. Dieser Zustand wird in der Serie auch angedeutet, allerdings haben unsere beiden Showrunner eine deutlich andere Herangehensweise. Wenn man sich die komplette Staffel ansieht, sieht man auch die starken Berührungspunkte mit den Comics. Ihre Geschichte ist in beiden Fassungen brillant und herzzerreißend.“
Darby Stanchfield: Vor diesem Schlüssel hätte sie privat besonders viel Angst
Doch neben dem ganzen Familiendrama, Horror und Murder Mystery, der "Locke & Key" ausmacht, sind da noch die brillanten Schlüssel, die faszinierende Möglichkeiten für ihre Besitzer ermöglichen. Einen persönlichen Favoriten hat die US-Darstellerin definitiv: "Der 'Anywhere'-Schlüssel wäre natürlich ein grandioses Tool. Wer würde nicht gerne zu jeder Zeit einfach überall auf der Welt hinreisen können? Das würde das Leben enorm erleichtern (lacht)." Und einen anderen wichtigen Aspekt würde der "Anywhere"-Schlüssel aktuell auch noch beeinflussen: "Man könnte seine eigene CO2-Bilanz deutlich verbessern. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, sollten wir alle einen 'Anywhere'-Schlüssel besitzen“, so die Darstellerin.
So schön es auch wäre durch jede x-beliebige Tür in die Lieblingsdestinationen schreiten zu können, eine „Tür“ würde Darby Stanchfield lieber nicht öffnen wollen – aus Angst vor schlimmen Konsequenzen: „Der „Head Key“ macht mir tatsächlich etwas Angst (lacht). Die Möglichkeit in seinen eigenen Kopf zu schauen und Dinge herauszunehmen oder hinzuzufügen wäre vermutlich sehr gefährlich. Ich würde tatsächlich die Finger davonlassen, weil es viel zu viele Ungewissheiten gibt.“
"Locke & Key" – Staffel 2: Das wünscht sich Darby Stanchfield
Obwohl die Serie erst jetzt auf Netflix startet, arbeiten die Autoren bereits fleißig an Staffel 2, wie Showrunner Carlton Cuse erst vor wenigen Wochen in einem Interview bestätigte. Tatsächlich durfte auch die "Nina Locke"-Darstellerin bereits einen kleinen Blick auf die ersten Drehbücher von Staffel 2 werfen, doch wollte uns den Schlüssel zu den zukünftigen Geheimnissen partout nicht anvertrauen. Trotzdem hat sie natürlich einen Wunsch, wie es mit ihrer Figur auch in der kommenden Staffel weitergehen sollte, wenn Netflix grünes Licht geben sollte:
"Wenn ich einen Wunsch für meine Figur freihätte, dann wäre es das sie genauso kompliziert, vielschichtig und spannend bleibt wie in Staffel 1. Mir hat es am meisten Freude gemacht eine Figur zu spielen, die so komplex war", so Darby Stanchfield im Interview mit TV Movie Online. Ob es tatsächlich so weit kommt, hängt auch davon ab, ob die Zuschauer genauso begeistert wie die Leser der Comicromane auf "Locke & Key" reagieren.
Die 1. Staffel von „Locke & Key ist ab dem 07. Februar 2020 auf Netflix abrufbar. Einen Trailer zur Serie findet ihr hier:
Text & Interview: David Rams