Der Krieg um den “Planet der Affen” ist endgültig entbrannt: "Planet der Affen 3: Survival" ist das furiose Endkapitel einer herausragenden Filmsaga.
Evolutionär haben sich Affen und Menschen wohl nie näher gestanden, als im dritten Teil der "Planet der Affen“-Prequels, die von jenen Ereignissen erzählen, auf die der Sci-Fi-Klassiker mit Charlton Heston aus dem Jahr 1968 baut. Doch eine wirkliche und erhoffte Annäherung scheint ausgeschlossen: Unbehaglich bewegt sich die Kamera über das dichte Geäst eines kleinen Waldabhangs, um die vielen wuseligen Kreaturen im Dickicht der Szenerie aufzufangen – es sind Soldaten, die einen Außenposten der einheimischen Affen entdecken und direkt angreifen. Der Kampf ist erbarmungslos, brutal und endet mit vielen Verlusten auf beiden Seiten. Doch es ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die Zuschauer in "Planet der Affen 3: Survival“ tatsächlich erwartet.
Caesars große Bewährungsprobe
Konsequent führt Matt Reeves die "Planet der Affen"-Reihe in ein finales Kapitel, das nicht nur mit bombastischen Action-Sequenzen punktet, sondern sich wieder einmal viel Zeit für die Figuren und ihre Geschichten nimmt. Besonders Affen-Anführer Caesar (wieder einmal brillant: Andy Serkis) muss sich diesmal seiner bisher größten Bewährungsprobe bestehen, nachdem er einen besonders schweren Verlust erleiden musste.
Getrieben von Rache und Wut auf die menschlichenGegenspieler mutiert der dritte Teil der "Planet der Affen"-Prequel-Reihe nach dem kriegerischen Beginn plötzlich zum Road Movie bevor er sich schließlich im letzten Drittel zu einem "Escape"-Film entwickelt. Trotz der unzähligen direkten und indirekten Referenzen an epische Meisterwerke wie „Apocalypse Now“, „Spartacus“ oder „Die zehn Gebote“ verliert Matt Reeves nie das Wesentliche aus den Augen: Die intimen und emotionalen Szenen zwischen "Caesar" und Neuankömmling "Bad Ape", die ihre traumatischen Erlebnisse nur mit wenigen Worten schildern und verdauen, gehören bspw. zu den besten Momenten der gesamten Reihe.
Eine Ausnahmeerscheinung im Blockbuster-Einerlei
Wie auch in den anderen beiden Teilen zeichnet auch der neue Film den Konflikt zwischen Affen und Menschen nie in Schwarzweiß, sondern beleuchtet kritisch die Rolle der beiden Parteien und ihrer Protagonisten. Mit Woody Harrelson als sadistischen Colonel dürfen sich Fans über einen starken Neuzugang freuen – und selbst er bekommt durch das clevere Script einen sehr stimmigen Handlungsstrang spendiert.
Trotz vieler Orte, Figuren, teils stark pathoslastigen Ereignissen hat Regisseur Matt Reeves den letzten Teil der Affen-Saga immer unter Kontrolle und serviert uns einige der beeindruckendsten und mitreißendsten Filmsequenzen dieses Kinojahres. Das erste Aufeinandertreffen von Caesar und dem Colonel ist einfach bärenstark inszeniert – solche Intensität und ästhetische Brillanz sieht man im Blockbuster-Kino leider nur noch äußerst selten.
Gerade im Hinblick auf viele lieblose Reboots und Fortsetzungen à la "Die Mumie" und "Transformers 5" hebt sich "Planet der Affen 3: Survival" nicht nur positiv aus dem Blockbuster-Dickicht heraus, sondern gehört dank drei konstant großartigen Filmen zu den wohl besten (Blockbuster-)Trilogien der letzten Jahrzehnte. Wenn Matt Reeves dieses Feingefühl für seine gebrochenen Helden beibehält, dürfen wir uns wohl tatsächlich auf den nächsten "Batman"-Film mit Ben Affleck freuen!
"Planet der Affen 3: Survival" startet am 03. August 2017 in den deutschen Kinos! Den offiziellen Trailer seht ihr hier:
Text: David Rams