Das Modell Freo ist derzeit der einzige Saugroboter im Portfolio des chinesischen Herstellers Narwal. Mit vielen Innovationen soll der Neuling den Markt revolutionieren. Ob das gelingt, erfährst du in unserem Test des Saug- und Wischroboters mit Absaugstation.
- Mein erster Eindruck vom Freo
- Kurzfazit: Starke Leistung mit kleinen Schwächen
- Benutzerfreundlichkeit und App
- App-Integration und Bedienung
- Features des Narwal Freo
- Narwal Freo: Das hat mir gefallen
- Narwal Freo: Das hat mir weniger gut gefallen
- Fazit zum Narwal Freo
- Saugroboter mit Wischfunktion
- Lohnt die Anschaffung von Saugrobotern?
Mein erster Eindruck vom Freo
Der Narwal Freo tritt schon fast als Newcomer auf den Markt, den viele sicherlich noch gar nicht auf dem Schirm haben. Als All-in-One-Lösung will der Saug- und Wischroboter mit Reinigungsstation und einer Reihe von innovativen Funktionen den Markt revolutionieren – auch wenn das Konzept nicht vollständig aufgeht.
Er leistet insgesamt durchweg solide Arbeit, kann sich in vielen Kategorien aber nicht die Poleposition holen. Ein Blick auf den Saug-Wisch-Roboter ist aber durchaus empfehlenswert.
Kurzfazit: Starke Leistung mit kleinen Schwächen
Der Freo saugt zuverlässig, wischt gründlich und navigiert schnell durch Räume, sogar ohne optische Kamera. Ein echter Vorteil: Seine Arbeit erledigt er äußerst geräuschlos. Perfekt für das Homeoffice, saugen zu später Stunde oder wenn du es generell lieber ruhig hast. Trotzt seiner eher geringen Saugkraft von 3.000 Pascal kann der Freo beim Saugen durchaus punkten, zeigt aber bei manchen Aufgaben, z.B. beim Aufnehmen von Haaren im Bad, Schwächen. Der Staubsauger-Roboter von Narwal erweist sich als toller Allrounder und verrichtet seine Arbeit gut und vor allem unauffällig.
Positiv ✅
- Sehr leise im Betrieb
- Übersichtliche App mit vielen Einstellungsmöglichkeiten
- Wichtige Funktionen auch über Touch-Screen wählbar
- Hebt Mops für flexible Reinigungsmöglichkeiten an
- Wischwassermenge ist auf den Bodenbelag abstimmbar
Negativ 🚫
- Saugkraft mit 3.000 Pa nicht optimal
- Saugt Staub nicht in die Station ab
- Wischfunktion verbraucht recht viel Wasser
- Wischfunktion mit Schwierigkeiten bei Flüssigkeiten
- Unregelmäßige Signaltöne können stören
- Freo-Modus nicht für einzelne Räume anwählbar
Wertung: 4/5 ⭐️
Benutzerfreundlichkeit und App
Die Einrichtung ist unkompliziert, und die App zeigt sich im Praxistest gut strukturiert. Eine Besonderheit: Nach der Ersteinrichtung lässt sich der Freo auch über das integrierte Touch-Display an seiner Dockingstation steuern. Über das Touch-Feld lassen sich die einfach Reinigungsarbeiten direkt starten. Individuelle Einstellungen wie das Auswählen einzelner Räume oder die Saug- und Wischintensität lassen sich dann allerdings doch nur per App auswählen.
Diverse Modi, vom einfachem Saugen bis hin zum intelligenten "Freo-Modus", bieten viel Flexibilität. Nach dem ersten Scan der Räumlichkeiten sind allerdings ein paar Optimierungen in der Raumeinteilung der App notwendig. Die Erkennung der Räume war beim Scannen nicht optimal – damit steht der Freo allerdings nicht allein dar. Auffällig: Kleine Räume wie die Abstellkammer können nicht separat erfasst werden. Die Mindestgröße für das Abgrenzen von Räume beträgt hier 0,5 Quadratmeter.
App-Integration und Bedienung
Mit der App lassen sich Befehle für Apples Siri-Kurzbefehle erstellen. Doch einige Funktionen wie die Auswahl einzelner Räume könnten optimiert werden. Spezifische Kurzbefehle wie "Reinige meine Küche" konnten nicht erstellt werden. Einmal erstellt können die Befehle dann in der Apple-App Kurzbefehle ausgewählt und gestartet werden.
Features des Narwal Freo
Freo Modus, DirtSense und Smart Swing
Im besonderen "Freo-Modus" zeigt der Roboter, was er kann. Hier reinigt der kleine Haushaltshelfer Ecken effizient mit der" Smart Swing"-Technik und analysiert mit der "DirtSense"-Technologie das Schmutzwasser, um bei Bedarf erneut zu reinigen. Das funktioniert gut, jedoch beansprucht das bei großen Flächen zusätzlich Zeit. Ein Punkt zum Nachbessern: Der Freo-Modus erlaubt bisher keine individuelle Raumauswahl im Freo-Modus.
Mit der "Smart Swing"-Technik erkennt der Freo schwer zu reinigende Ecken und Kanten und will diese mit einer besonderen Drehbewegung von Staub und Schmutz befreien. Da diese Reinigung länger dauert als eine normale Reinigung, ist diese Technik im Freo-Modus so eingestellt, dass der Narwal diese nur einmal wöchentlich benutzt. Doch auch hier erlaubt die App individuelle Einstellungen.
Die innovative "Arcuate-Route-Technologie" sollte die Reinigungseffizienz steigern. Im Test war der kleine Helfer auch durchaus immer fix unterwegs. Das Highlight: Der Freo kann verschiedene Bodenbeläge erkennen und die Wischwassermenge anpassen. Das macht ihn besonders vielseitig und sicher beim Einsatz empfindlicherer Böden.
Lässt die Konkurrenz in Sachen flexiblen Einstellungen hinter sich
Du kannst auch eine ganz individuelle Reinigung deiner vier Wände starten. Wähle Zimmer aus, stelle ein, ob er diese nur wischen oder saugen oder gleich beides in einem Rutsch erledigen soll (1-3). Selbst die Reihenfolge der Räume kannst du bei der Reinigung festlegen und Intensität beim Saugen und Wischen einstellen (4).
So viel Freiheit wird dir in einer App selten geboten. Die Wischmopps kann der Freo selbstständig anheben, sodass Bereiche, die nicht gewischt werden sollen, trocken bleiben. Auch Kurzflorteppiche werden so nicht gewässert. Oder du stellst ein, dass der Freo gleich einen Bogen um deine Teppiche macht – zum Beispiel bei langflorigen Teppichen.
Beim Freo ist zu beachten, dass die Station keinen Staubsauger-Entleerungsmechanismus besitzt. Der aufgesaugte Schmutz verbleibt also direkt im Staubbehälter des Saugroboters selbst. Der großzügige Auffangbehälter kompensiert dies zwar gut, er sollte dennoch regelmäßig gereinigt werden, damit alles hygienisch sauber bleibt.
Narwal Freo: Das hat mir gefallen
Leise, leiser, Freo
Mein persönlicher Pluspunkt, den ich am Freo schätze, ist seine wirklich angenehme Betriebslautstärke. Ja, er saugt nur mit 3.000 Pa. Der Wert ist im Vergleich zu anderen Saugrobotern, die mit Spitzenwerten von 8.000 Pa und mehr werben, eher im unteren Bereich. Dafür empfand ich den Saugroboter nie als störend. Ob beim Arbeiten von zu Hause, selbst während Calls oder spät am Abend, das Modell von Narwal erledigte seinen Job immer möglichst unauffällig. Und das Reinigungsergebnis ließ sich trotzt Schwächen bei längeren Haaren durchaus sehen.
Ein Merkmal des Freo, das ihn von vielen Robotern der Konkurrenz unterscheidet, ist das mitgelieferte Reinigungsmittel, das bei hartnäckigen trockenen Flecken Wunder bewirken kann. Der Reiniger kann problemlos nachgekauft werden und hielt während des mehrwöchigen Tests locker durch.
Generell empfand ich die Reinigungsleistung des Narwal Freo im Test ziemlich gut. Vorsicht beim Wischen ist jedoch an Absätzen zu verschiedenen Räumen geboten. Im Test sammelte sich das Wischwasser oft am Versatz zwischen Wohnzimmer und den erhöhten Fliesen in der Küche. Hier ist ein wenig Geduld mit den Einstellungen der Raumgrenzen gefragt, damit der Freo die Kanten nicht stets flutet und gegebenenfalls empfindlichen Böden schaden kann.
Sollten tatsächlich vermehrt Probleme mit langen Haaren oder Tierhaaren auftreten, empfiehlt der Hersteller die Anti-Tangle-Rollenbürste als Hauptbürste auszutauschen. Auch bei anderen Herstellern haben sie die Vollgummibürsten bei Haaren bewährt. Die Anti-Tangle-Rollenbürste konnte im Test nicht berücksichtigt werden, da diese nur separat angeboten wird.
Navigation ohne Videokamera
Sehr positiv zu bewerten ist auch die Wegfindung des Narwal Freo. Ich hatte nie das Gefühl, dass der Freo überflüssige Wege fährt. Der Roboter navigierte geschickt um den Stuhlbein-Parkour und findet stets seinen Weg zurück zur Station. Nach getaner Arbeit im Wischmodus überzeugt die Wärmetrocknungsfunktion. In der Station werden die Wischmopps ganz automatisch gereinigt und mit Warmluft getrocknet. Die Trocknungszeit betrug im Test um die drei Stunden. Beim Trocknen gibt es einen Nachtmodus. Bei reduzierter Lautstärke erhöht sich allerdings die Trocknungsdauer.
Narwal Freo: Das hat mir weniger gut gefallen
Wischfunktion und Wasserverbrauch
Ein Punkt der Kritik: Die Wischfunktion ist eine tolle Erweiterung bei Saugrobotern. Doch der Freo verbraucht beim Wischen wirklich viel Wasser. Trotz großen 4,5-Liter-Wassertank kann es vorkommen, dass der Schmutzwasserbehälter nach dem zweiten oder dritten Reinigen der Räumlichkeiten bereits voll ist. Das kann dazu führen, dass der Narwal Freo ohne Frischwasserzufuhr seinen Dienst quittiert und erst weiterwischt, wenn du Schmutzwasser entleerst und Frischwasser auffüllst.
Was mich im Härtetest dann allerdings verwundert hatte, ist, dass der Freo ausgerechnet beim Wischen den verschütteten Kaffee nicht vollständig aufgenommen hatte. Getestet wurde in diesem Fall die Wischfunktion allein. Im Freo-Modus hätte hier sicher der DirtSense Alarm geschlagen und den Kaffee im zweiten Durchgang beseitig. Fairerweise muss hier erwähnt werden, dass die Konkurrenz den Kaffee auch schon im ersten Durchgang geschafft hatte.
Hier piept's wohl!
Ein weiterer Minuspunkt: Der Freo gibt manchmal ein störendes Piepgeräusch von sich. Und das gern mal um 03:00 morgens, auch wenn er im Nachtmodus ist. Der Grund ist nicht ganz ersichtlich. Es klingt wie das Signal, wenn der Narwal Freo vollständig geladen ist. Ich vermute, dass sich der Akku des Roboters bei Nichtbenutzung entlädt und von der Station nachgeladen wird – was dann in unregelmäßigen Abständen zu besagtem Geräusch führt. Nicht wirklich laut, aber eben präsent.
>> Hier findest du alle Zubehör- und Ersatzteile für den Saug- und Wischroboter von Narwal
Fazit zum Narwal Freo
Ein Fazit zu ziehen ist für mich nicht ganz einfach. Der Narwal Freo zeigt viel Potenzial. Und ich mag das schlanke Design der Station. Und das Touch-Feld und die überaus aufgeräumte App mit vielen Einstellungsmöglichkeiten. Aber die Summe an Kleinigkeiten trüben das Gesamtbild einfach, auch wenn viele Ansätze schon sehr vielversprechend sind.
Für diejenigen, die einen wirklich vielseitigen Roboter suchen und über die bemängelten Fehler hinwegsehen können, ist er eine gute Wahl. Er hat eine befriedigende Saugleistung, wischt gut (wenn er es nicht gerade mit Flüssigkeiten zu tun bekommt) und manövriert zuverlässig durch die Wohnung, sodass man den Freo guten Gewissens saugen lassen kann, wenn man nicht zu Hause ist.
Narwal verzichtet auch auf eine optische Kamera. So können von vornherein sensible Bilddaten deiner vier Wände nicht in die falschen Hände gelangen. Und ich muss nochmals hervorheben, dass der Freo wirklich leise arbeitet. Das ist für mich ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt, da ich auch Geräte getestet habe, bei denen man sich nur ungern im selben Raum aufhielt.
Das Testgerät wurde uns freundlicherweise vom Hersteller Narwal selbst zur Verfügung gestellt.
Saugroboter mit Wischfunktion
Saugroboter gibt es viele auf dem Markt. Die meisten sind auch mit einer Wischfunktion ausgestattet. Wer sich den Luxus eines Saugroboters mit Wischfunktion und Absaugstation gönnen mag, sollte allerdings einiges beachten. So gibt es Modelle, die man vom Saug- in den Wischmodus umbauen muss, Roboter, die die Wisch-Einheit lediglich hinter sich herziehen oder vollautomatische Saugroboter mit Station, die saugen, wischen und die Mopps anschließend trocknen – das macht sich natürlich im Preis bemerkbar.
Insgesamt beurteile ich die Wischfunktion vieler Saugroboter als praktische Zusatzfunktion. Für eine effektive Nutzung sollten sich dann allerdings die Wassermenge einstellen lassen können. Zudem bieten die meisten Apps die Funktion, Zonen einzurichten, die nicht gewischt werden sollen – damit zur Not der Teppich nicht leidet. Einigen Saugroboter bieten zwar die Funktion, die Wischmopps anzuheben, im Zweifel schützt das aber auch nicht vor tropfendem Wasser. Den Teppich gleich zu umfahren ist also die sicherste Lösung.
Lohnt die Anschaffung von Saugrobotern?
Generell gilt die Empfehlung bei Saug- und Wischrobotern: Je weniger Hindernisse der kleine Kollege zu umfahren hat, desto gründlicher kann er arbeiten. Der Traum vom Füßehochlegen und saugen lassen gilt also leider nur bedingt.
Dennoch kann ich bestätigen, das Saug- und Wischroboter die Reinigungsroutine erleichtern. Dadurch, dass der Roboter das Saugen übernimmt, schaufelt man sich einiges an Zeit frei – Stühle hochstellen und Badematten aus dem Weg räumen geht immer noch schneller als selbst zum Staubsauger zu greifen.
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