Heute Abend läuft der neue "Tatort" mit Maria Furtwängler als Charlotte Lindholm. Allerdings unter neuen Umständen: eine neue Stadt und einer neuen Kollegin.
Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) kennen wir als eine sehr professionelle Kommissarin. Ihr letzter und gescheiterter Fall (“Der Fall Holdt“) warf sie allerdings aus der Spur. Darauf folgt nun die Strafversetzung von Hannover nach Göttingen, wo für Lindholm ihre wohl kniffligste Zeit als leitende Ermittlerin beginnt.
Tatort: „Das verschwundene Kind“
Für Lindholm bringt diese Strafversetzung nach Göttingen einige Neuerung mit sich. Neue Stadt, neuer Fall und vor allem: neue Kollegen. An ihrer Seite im Einsatz ist die Kriminalkommissarin Anaïs Schmitz (Florence Kasumba). Der äußerst zielstrebige und dominante Charakter beider Ermittlerinnen sorgt dafür, dass Konfrontationen vorprogrammiert sind.
Wir trafen Maria Furtwängler im Rahmen des neuen Tatorts „Das verschwundene Kind“. Dabei verriet sie uns, welchen Stellenwert die Strafversetzung und Teamwork für Charlotte Lindholm in ihrer aktuellen Lebensphase hat. Warum sie ihre neue Kollegin Florence Kasumba so schätzt und weshalb sie ein perfektes „Lausbuben-Team“ abgeben würden, erfahrt ihr ebenfalls.
TVMovie.de: Wo steht die Person Charlotte Lindholm jetzt und wie ist es da dann noch eine neue Kollegin an die Seite zu bekommen?
Sie kommt nun an einen Ort, an Umstände, die ihren Stolz kränken. Denn nach Göttingen zu kommen ist nicht ihre Idealvorstellung. Sie kommt vom LKA und trifft da auf eine Kollegin, die durchaus auch ihr Päckchen zu tragen hat. Und das ist für mich ein so großer Reiz an dem Tatort. Das ist zum einen der Kampf zwischen diesen beiden sehr starken, stückweit gepanzerten Frauenfiguren. Und auf der anderen Seite diese Geschichte rund um das Baby und die Mutterschaft, die bei beiden Risse in ihren Panzern verursacht.
Und was bedeutet Kommunikation und Teamwork für Sie persönlich?
Ich glaube, ich bin eine absolute Teamworkerin. Ich bin aber auch jemand, der vorweggeht. Also die Alphafrau in Kombination mit großer Teambereitschaft. Bei Charlotte Lindholm ist das Alphafrau-Sein sehr ausgeprägt und die Teambereitschaft dafür deutlich reduziert. Ich habe nicht die Überheblichkeit von Charlotte Lindholm zu glauben, dass ich in allem sowieso die Beste bin, und Charlotte ist schon sehr von sich überzeugt. Und wir haben sie ja auch bisher immer erfolgreich Fälle in 90 Minuten lösen sehen. (lacht)
Welche Bedeutung hat die Strafversetzung für Kommissarin Lindholm?
Für Lindholm fühlt sich das wie eine extreme Zurücksetzung und Nicht-Huldigung ihrer sehr guten Arbeit an, aber das Versagen im „Fall Holdt“ hat sie da rausgekickt. Das ist schwer für sie zu ertragen. Deshalb kommt sie eigentlich mit dieser Gewissheit nach Göttingen „Ich bin ja dann auch gleich wieder weg, da wo ich hingehöre“, nämlich zu den großen Fällen und nicht hier in dieses Nest. Und dabei legt sie doch erstmal eine Bruchlandung hin - ein hartes Aufkommen in der Realität.
An Ihrer Seite haben sie mit Florence Kasumba eine neue Kollegin. Was zeichnet sie aus?
Mit Florence kann man sehr, sehr schön lachen. Mit Florence kann man wunderbar lachen. Florence freut sich an allen Frechheiten, die so anfallen können und ich glaube wir würden wahrscheinlich ein gutes Lausbuben-Team abgeben. Und super professionell, das war eine extrem professionelle Arbeit.
Was könnte der Charakter Charlotte Furtwängler allgemein, aber auch besonders in diesem Tatort auszeichnet?
Also ich denke, dass es immer das Salz in der Suppe für Schauspieler ist, wenn ein Rolle sehr ambivalent geführt werden soll. Und Charlotte hat auf der einen Seite diese professionelle Härte und Dringlichkeit in ihrem Vorgehen und dennoch ist da viel Empathie für das Leiden des Mädchens. Ich denke die Parallelität dieser beiden Dinge macht den Reiz beim Spielen und von dem aktuellen Tatort aus.
*Merlit Bludau und Frederik Harms