Immer wieder gab es an der Netflix-Serie „The Crown“ Kritik - besonders von den Royals. Nun wurde aufgelöst, was wahr ist und was frei erfunden!
Seit 2016 zählt „The Crown“ zu den größten Netflix-Perlen und erzählt schonungslos die Geschichte des britischen Königshauses – alles nur frei erfunden? Insbesondere nach dem Tod der Queen im September wurden die Kritikerstimmen gegenüber der Serie immer lauter.
Während einige historische Ereignisse in der Serie überspitzt dargestellt werden, werden andere wiederum verharmlost. Wir klären auf, was denn nun wirklich akkurat zu sein scheint.
„The Crown“: Netflix bestätigt die Serie als reine Fiktion
Der Spannung wegen hat Peter Morgan, einer der Serien-Schöpfer, einige fiktionale Geschichten rund um die royale Family gesponnen. Fans spekulieren natürlich, was davon stimmen könnte. Immerhin will die Serie so realistisch wie möglich das Leben der wohl berühmtesten, aber auch umstrittensten Familie der Welt darstellen.
Nach der Dauerkritik am Streamingdienst Netflix, wies dieser nun schriftlich daraufhin, dass „The Crown“ reine Fiktion sei – ist das wirklich so?
„The Crown“: Was stimmt, und was nicht
Laut des “Reader’s Digest” habe wohl die Queen höchstpersönlich die erste Staffel von „The Crown“ gesehen. Dass die Royals aber keine großen Fans des Serienhits sind, sollte den meisten klar sein. Hier seht ihr, was sich in der Realität wie abgespielt hat:
- Die Verbindung des früheren Herzogs von Windsor König Edward VIII. zum Nazi-Regime wird in der Serie verharmlost. In Wahrheit waren er und seine Frau wohl mit mehreren Mitgliedern der „NSDAP“ eng befreundet.
- Die Darstellung des Dreiergespanns Charles, Diana und Camilla wird in der Serie verzerrt dargestellt. Darin heißt es, dass Charles noch während der Ehe mit Diana den Kontakt zu Camilla hielt. In Wahrheit soll der Kontakt auf Eis gelegt worden sein, sobald Charles Diana heiratete. Camilla und er nahmen angeblich erst 1986 wieder Kontakt zueinander auf.
- Der in der Serie angedeutete Sex-Skandal um Prinz Philip und den damaligen Kriegsminister John Profumo soll frei erfunden sein. Auch Philips angebliche Affäre mit einer russischen Balletttänzerin bestreitet der Buckingham Palast.
- Die Liebesgeschichte zwischen der Queen und ihrem Kinderfreund Lord „Porchie“ Porchester soll ebenfalls nie existiert haben.
Was am Ende nun wirklich stimmt oder doch nur dazu gedichtet wurde, wissen wohl nur die Royals selbst ...
"The Crown"-Staffel 5: Die wahre Geschichte von Dianas Skandal-Interview
Erst vor wenigen Tagen startete die fünfte Staffel der Serie auf Netflix und beleuchtet eine Vielzahl höchst kontroverser Momente in der Geschichte der britischen Monarchie, aber auch der Berichterstattung. So etwa auch das BBC-Interview von Prinzessin Diana (Elizabeth Debicki) und Martin Bashir (Prasanna Puwanarajah), das 1995 für Schlagzeilen sorgte.
Auch wenn Diana und Prinz Charles sich am Ende von Staffel 4 trennten, blieben die beiden noch etliche Jahre miteinander verheiratet. Anfang der 1990er war Diana bereits eine beliebte Figur in den internationalen Klatsch- und Tratschzeitungen, auf Schritt und Tritt wurde sie von Paparazzis belagert und alles, was sie tat, penibel unter die Lupe genommen. Doch besagtes 54-minütiges Interview gab einen Einblick in ihr Leben und das der Royals, den es so noch nie zuvor gegeben hatte. Beinahe 23 Millionen Menschen schalteten allein in Großbritannien ein, über 200 Millionen waren es weltweit. Sogar für kurzzeitige Stromausfälle soll es gesorgt haben.
Was Diana enthüllte, war schockierend: Sie berichtete von Charles Untreue und inwiefern diese sich auf ihre mentale Gesundheit auswirkte. Aus dem Gespräch mit Bashir stammt auch das Zitat Dianas: "Nun, wir waren zu dritt in dieser Ehe, also war es ein bisschen überfüllt." Ihre Ehe beenden wollte sie allerdings nicht, betonte sie damals, da sie selbst ein Scheidungskind war und sie verhindern wollte, dass ihre Kinder ein ähnliches Trauma erlitten. Das Interview dürfte allerdings dafür gesorgt haben, dass Charles anschließend auf die Scheidung drängte, die 1996 rechtskräftig wurde.
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Weiter bestätigte Diana in dem Interview, dass sie sich selbst verletzte und an Bulemie litt. Sogar ihre Affäre mit James Hewitt gab sie auf Nachfrage Bashirs zu. Zudem erklärte sie, seit der Trennung nicht mehr von der royalen Familie unterstützt worden zu sein. "Nachdem wir uns getrennt hatten, änderte sich alles und das Leben wurde sehr schwierig für mich [...] Die Seite meines Mannes war sehr damit beschäftigt, mich aufzuhalten", so Diana damals.
Bis heute schlägt das Interview von Lady Di und Bashir hohe Wellen, aber nicht nur aufgrund der Enthüllungen. Bashir wird vorgeworfen, sich Diana manipuliert und sich das derart ehrliche Interview erschlichen zu haben, indem er Dokumente fälschte, die Diana vorgaukeln sollten, Mitarbeiter der königlichen Familie hätten Geschichten über sie ausgeplaudert und Geld dafür erhalten sowie angeordnet, sie observieren zu lassen.
Dies habe Diana, die zu diesem Zeitpunkt sehr verletzlich war, unter Druck gesetzt, sodass sie sich gezwungen sah, ein derart offenes Gespräch zu führen, so "The Crown"-Star Elizabeth Debicki gegenüber "Entertainment Weekly". "Wenn ich mir diese Folge ansehe, ist sie sehr bewegend und [zeigt], wozu 'The Crown' das Potenzial hat: Sie schafft Verständnis in bisher verborgenen Bereichen der Geschichte", berichtet die Darstellerin. Weiter erklärt sie, Serienschöpfer Peter Morgan sei es in "The Crown" sehr gut gelungen, den Prozess abzubilden, der zu dem Skandal-Interview geführt habe. Zwar habe sie davon bereits im Drehbuch gelesen, so Elizabeth Debicki, aber: "Ich habe mir diese Folge erst kürzlich angesehen und erst beim Anschauen verstand ich, wie alle Teile des Puzzles diabolisch gut zusammenpassten und Ereignisse in Gang brachten, die wir als dieses Interview kennen."
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