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Gaming

„Forza Motorsport“ Test: So gut ist die Rennsimulation auf Xbox und PC wirklich!

Mit „Forza Motorsport“ liefern Turn 10 nach einer sechsjährigen Entwicklungszeit eine großartige Rennsimulation auf Xbox Series X|S und PC ab, der es jedoch an inhaltlicher Abwechslung mangelt.

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Forza Motorsport Turn 10
So gut ist "Forza Motorsport" geworden! Foto: Microsoft | Turn10
Inhalt
  1. Forza Motorsport – Von Anfang an begeistert das großartige Fahrgefühl (mit Gamepad)
  2. Forza Motorsport – Modi – Multiplayer – Hui, Karriere – Naja
  3. „Forza Motorsport“: Coole, aber grindige Auto-Progression trifft auf durchwachsene KI
  4. „Forza Motorsport“: Großartige Präsentation – besonders auf PC
  5. Fazit zu „Forza Motorsport“

Was lange währt, wird endlich gut? Tatsächlich hat die „Forza Motorsport“-Reihe seit vielen Jahren einen schweren Stand. Zwar ist die Rennsimulation als direkter Konkurrent von Gran Turismo & Co. vielen Rennspiel-Fans ans Herz gewachsen. Doch die großen Erfolge mit dem ikonischen „Forza“ im Namen erzielte eher der arcadige Open-World-Racer „Forza Horizon“, der sich am einstigen Xbox- und PC-Platzhirsch vorbeischlich und diesen mittlerweile deutlich im Rückspiegel abschüttelte. Doch das soll sich nun mit der Veröffentlichung von „Forza Motorsport“ ändern: Turn 10 schraubte immerhin so lange wie noch nie seit dem ersten „Forza“-Ableger am neuesten Teil der Rennspielreihe. War das umfangreiche Finetuning wirklich von Erfolg gekrönt? Das wollen wir euch in den nächsten Abschnitten verraten.

Auch spannend:

 

Forza Motorsport – Von Anfang an begeistert das großartige Fahrgefühl (mit Gamepad)

Forza Motorsport Microsoft
Forza Motorsport auf der Xbox Series X Foto: Turn 10 / Microsoft

Die wichtigste Antwort auf die wichtigste Frage vorab: Wie fährt (bzw. fühlt sich) das neue „Forza“ denn so? Kurz gesagt: einfach großartig! Ob mit einem VW Golf oder einem hochgetunten Sportwagen: Das Fahrgefühl von „Forza Motorsport“ ist über jeden Zweifel erhaben. Selbstverständlich könnt ihr selbst bestimmen, wie viel Fahrhilfen und sonstige Assistenz-Features ihr bei euren Rennsessions aktivieren wollt. Doch so oder so: Das Fahrgefühl bildet vor allem das Gewicht und die Pferdestärken eurer jeweiligen Boliden hervorragend ab. Fahrphysik, Beschleunigungsgrad und Fahrverhalten – das Gesamtpaket ist wirklich überzeugend.

Was uns besonders beeindruckt hat, ist der spezifische Fokus auf eure Reifen bzw. den Reifenzustand.  Der Grip auf der jeweiligen Strecke fühlt sich jeweils sehr individuell an – je nachdem welche Reifen ihr nutzt, wie abgenutzt sie bereits sind und mit welchem Auto ihr unterwegs seid. Insgesamt beherbergt das Spiel einen Fuhrpark von fast 500 Fahrzeugen – das ist zwar beträchtlich weniger als im Vorgänger, aber natürlich eine mehr als genug große Auswahl, in der fast alle Rennwagen-Hersteller abgebildet sind, die man in so einem Spiel sehen möchte.

 

Forza Motorsport – Modi – Multiplayer – Hui, Karriere – Naja

Forza Motorsport Turn 10
„Forza Motorsport“   Foto: Turn 10 / Microsoft

Auf der Strecke glänzt also das Chrom, doch wie schaut es denn mit der Ausstattung der Rennsimulation aus? Die ist leider ein ziemlich zweischneidiges Schwert. Kommen wir aber erstmal zum Positiven: Der Multiplayer-Modus hat für uns einen wirklich guten Eindruck hinterlassen. Ihr könnt euch in verschiedenen Fahrzeug- und Tourenklassen gegen andere Spieler:innen messen. Dabei könnt ihr einstellen, ob ihr die Events auf bestimmte Fahrzeuge beschränkt (bei denen dann alle Spieler:innen dieselben Voraussetzungen haben) oder doch offene Rennen veranstalten wollt, in denen Spieler:innen ihre selbstgetunten Boliden mitbringen können. Generell gefiel uns die Idee der Rennevents: Ihr sammelt sowohl Credits, Fahrzeugpunkte (zu denen kommen wir gleich noch) und generelle Erfahrungspunkte und nehmt an richtigen Veranstaltungen teil.

Dabei findet meist ein Training, ein echtes, kurzes Qualifying sowie später auch das finale Rennen statt. Dadurch bekommen die Events auch gleich eine andere Bedeutung. Technisch liefen die Online-Rennen in der Presse-Tesphase relativ rund: Ein- bis zweimal war etwas Rubberbanding zu spüren, aber grundsätzlich verliefen die rasanten Duelle weitgehend flüssig und machten gegen echte Konkurrent:innen auch richtig viel Spaß. Raser:innen, die es nicht so genau mit Fairness nehmen oder kurzfristige Abkürzungen einbauen, werden vom internen System mit Zeitstrafen bestraft – das klappte in unseren Sessions auch sehr gut, die insgesamt fair abliefern. Schade nur, dass Turn 10 keinen Splitscreen-Modus ins finale Spiel integriert hat. Ihr könnt neben den zahlreichen offiziellen Veranstaltungen, die quasi alle paar Minuten angeboten werden, auch individuelle Rennen mit individuellen Parametern entwerfen und so bspw. eure Freunde einladen.

So cool der Multiplayer-Modus auch ist, so enttäuscht waren wir vom Karrieremodus von „Forza Motorsport“: Nach kurzen Intro-Rennen stehen euch im „Builder’s Cup“ zwar durchaus viel Solo-Content zur Verfügung, der jedoch in einzelne Cups bzw. Touren aufgeteilt ist. In der schnappt ihr euch meist ein Fahrzeug einer Fahrzeugklasse, absolviert ca. fünf bis sechs Rennen inkl. mindestens drei Runden an Trainingsfahrten pro Kurs und sammelt natürlich Erfahrungspunkte. Zwar haben wir bei weitem kein „Forza“-Café wie bei „Gran Turismo 7“ erwartet, weil sich Geschmäcker am pseudo-hipsterigen Look des „Forza“-Konkurrenten sicher streiten, aber etwas mehr Liebe zum Detail hätten wir uns schon gewünscht. So fühlt sich die Karriere oftmals wie ein richtiger Grind an, mit zusammengeschusterten Cups, die nur hin und wieder mit coolen Rennszenarien wie Dauerregen & Co. punkten, aber sonst lieblos dahingeklatscht wirken.

 

„Forza Motorsport“: Coole, aber grindige Auto-Progression trifft auf durchwachsene KI

Apropos Grind: Am Fahrzeug-Progressionssystem dürften sich vermutlich auch die Geister scheiden. Aber uns hat die Idee richtig gut gefallen Spieler:innen mit Fahrzeugpunkten zu belohnen, die ihr dann für neue Autoteile und Tuning verwenden könnt. Die Punkte sammelt ihr übrigens direkt auf der Strecke und zwar Abschnittsweise: Je nachdem wie ihr gut unterwegs seid, bekommt ihr pro Abschnitt eine kurze Wertung eingeblendet und dementsprechend Progressionspunkte für eure Fahrzeugklasse. Das motivierte uns beim Rundendrehen tatsächlich sehr, die Ideallinie zu beachten und so flott wie möglich zu rasen, da jeder Ausflug ins „Grün“ oder jede Kollision eure Wertung und damit auch eure Progression minimiert.

Zeitgleich bedeutet das System aber auch, dass ihr wirklich viele Runden und Strecken mit euren Boliden zurücklegen müsst, um sie vernünftig zu tunen. Das Tuning wurde natürlich sehr umfangreich und vielversprechend ins Spiel integriert und wirkt sich auch sehr direkt auf das Fahrzeugverhalten aus. Wer sein Fahrzeug aufmotzen, aber nicht die Zeit und Geduld hat jedes Tuning-Teil gegenzuchecken, kann eine Art Quick-Tuning-Option wählen, die aus euren vorhandenen Fahrzeugpunkten das Beste rausholt. Das ist gerade für Einsteiger:innen sehr gut gelöst.

Die werden sich auch freuen, dass der individuelle Schwierigkeitsgrad der KI-Konkurrent:innen vielstufig wählbar ist. Allerdings hatten wir ein paar Problemchen mit unseren virtuellen Mitfahrer:innen: Der Sprung zwischen Stufe 5 und Stufe 6 ist unserer Meinung nach etwas zu extrem, weil uns die Erstplatzierten in den Solo-Cups oft meilenweit ohne jegliche Fehler davongefahren sind, während wir in Stufe 5 selbst ab Platz 24 startend spätestens in Runde 2 an der Spitze waren und uns deutlich absetzen konnten. Dazu kommt, dass sich die KI echt böse Aussetzer erlaubt: Teilweise werdet ihr in Kurven richtig hart weggedrängt oder gerammt. Wir haben auch schon Fahrzeuge gesehen, die quasi hintereinander wie an der Schnur gezogen über den Fahrbandrand hinausgeschossen sind. Das sind natürlich nur die Ausnahmen von der Regel, aber einen brillanten Eindruck hat die KI definitiv nicht hinterlassen.

 

„Forza Motorsport“: Großartige Präsentation – besonders auf PC

Forza Motorsport
Auch auf Xbox Series X|S ist "Forza Motorsport" ein richtig schickes Rennspiel! Foto: Turn 10 / Microsoft

Brillant zeigt sich Forza Motorsport übrigens in technischer Hinsicht – und das war eigentlich auch nicht anders zu erwarten. Schon auf der uns getesteten Xbox Series X sieht das Spiel hervorragend aus: Wir haben überwiegend im Performance-Modus gespielt, der das Renngeschehen mit 60 Bildern pro Sekunde zumeist in 4K-Auflösung darstellt. Schon hier kommen der hohe Detailgrad der Fahrzeuge, die sehr beeindruckenden dynamischen Licht- und Schatteneffekte sowie die beeindruckenden Streckendetails sehr gut zur Geltung.

Mit einem High-End-PC ist „Forza Motorsport“ dann echt der High-End-Racer, denn sich viele Rennsimulationsfans gewünscht haben: Auf unserem Testrechner mit einer Gainward Phantom Nvidia Geforce RTX 4080, einer AMD Ryzen 5 7600x, 32GB DDR-5-6000 Ram sowie einer schnellen NVME-Festplatte konnten wir dank DLSS 2-Quality-Einbindung auf 4K-Auflösung mit eingeschaltetem Raytracing mit 60–70 Bildern pro Sekunde im Schnitt spielen. Das Renngeschehen wirkte nochmal deutlich schärfer, die Lichteffekte nochmal deutlich immersiver und plastischer. Grafisch ist das Spiel vor allem auf dem PC ein echtes audiovisuelles Highlight, denn auch der Sound der Fahrzeuge ist fantastisch geraten.

Einen ausführliche Überblick über "Forza Motorsport" seht ihr in diesem Video:

 
 

Fazit zu „Forza Motorsport“

Turn 10 hat lange am neuesten Teil der „Forza“-Reihe gefeilt und das Ergebnis kann sich sehen lassen: „Forza Motorsport“ beeindruckt nicht nur mit seiner großartigen Präsentation, sondern mit einem herausragenden Fahrgefühl, das quasi mit jedem Fahrzeug aus dem umfangreichen Fuhrpark zur Geltung kommt. Während uns der Multiplayer-Modus mit den coolen Renn-Events wohl abholen konnte und uns sicherlich viele hochspannende Renn-Events auch in Zukunft bescheren wird, hat uns die Karriere mit ihrer sehr biederen Aufmachung und den repetitiven und grindigen Cups eher enttäuscht.

Fairerweise will Turn 10, was den dünnen Streckenumfang und die überschaubaren Modi angeht, in naher Zukunft noch einmal deutlich nachlegen. In den Kerndisziplinen hinterlässt „Forza Motorsport“ jedenfalls einen sehr guten Eindruck. Sollte an der Ausstattung noch etwas nachgebessert werden, dürfen sich Rennspiel-Fans über einen würdigen Konkurrenten zu „Gran Turismo 7“ und eine starke Rennsimulation auf Xbox Series X|S und PC freuen.

"Forza Motorsport" erscheint am 10. Oktober 2023 für Xbox Series X|S und PC. Der Early Accesss its bereits ab dem 05. Oktober verfügbar. Die Testmuster wurden uns von Microsoft/Xbox zur Verfügung gestellt.



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