Gleich zwei europäische Büros von Netflix wurden im Rahmen einer Razzia durchsucht. Der Verdacht: Der Streamingdienst soll unter anderem Steuern hinterzogen haben.
Netflix im Auge der Finanzfahnder: Am Dienstag wurden die Büros von Netflix in Paris und Amsterdam wegen Verdacht auf Steuerbetrug und Korruption untersucht. Diese Razzia ist das Resultat einer mehrjährigen Ermittlung, die dem Streamingdienst finanzielles Fehlverhalten vorwirft.
Auch angebliche Schwarzarbeit ist ein Thema, die französischen und niederländischen Behörden arbeiten bereits seit zwei Jahren an diesem Fall. Ein Netflixsprecher verteidigt sich laut The Hollywood Reporter in einem Statement:
„Wir arbeiten mit den Behörden in Frankreich zusammen, wo Netflix einen bedeutenden Beitrag zur lokalen Wirtschaft leistet, und wir halten die Steuergesetze und -vorschriften in allen Ländern ein, in denen wir tätig sind.“
Französische Abonnenten wurden in den Niederlanden versteuert
Die französische Zeitung La Lettre deckte bereits im Jahr 2023 auf, dass Netflix in Frankreich für die Steuererklärungen der Jahre 2019, 2020 und 2021 in Kritik geraten ist. Eine französische Tochtergesellschaft von Netflix soll ein niederländisches Unternehmen genutzt haben, um die Einnahmen in Frankreich zu verringern.
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2019 und 2020 unterzeichneten französische Netflix-Abonnenten nämlich noch eine Vereinbarung mit Netflix International BV aus den Niederlanden. 2021 war es damit vorbei und die Einnahmen von Netflix in Frankreich stiegen merklich an. Diese Auffälligkeiten werden nun genau unter die Lupe genommen. Das Netflix-Büro in Berlin ist indes noch nicht von den Ermittlungen betroffen.