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Gaming

"Nioh" – Test zum "Dark Souls"-Konkurrenten auf der PS4!

Nur ein "Dark Souls"-Klon? Ganz und gar nicht! Das Action-Rollenspiel "Nioh" steht auf eigenen Beinen und ist das erste exklusive PS4-Highlight im Jahr 2017!

Nioh PS4 Fight
"Nioh" repräsentiert das erste große Highlight auf der PS4 im Spielejahr 2017! Foto: Sony Playstation
Inhalt
  1. Ein britischer Samurai in Japan
  2. Das "Ki"  wird zum Schlüssel
  3. Dauersterben und hohe Motivation
  4. Präsentation mit Höhen und Tiefen
  5. Fazit

Ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist der Einstieg in Team Ninjas neuestem Action-Rollenspiel "Nioh" ja schon: Im "Tower of London" komme ich als Seefahrer William Adams zu Bewusstsein und kloppe mich zunächst halbnackt entlang poröser Wände, klappriger Zellenmauern und unachtsamer Wächter, um meine ersten Ausrüstungsgegenstände zu erbeuten und meine stahlharten Füße und Fäuste gegen ein paar schillernde Klingen einzutauschen. Etwas irritierend wirkt die gewöhnungsbedürftige Kamera in den engen Gassen des Towers. Das Timing bei Angriffen stimmt auch noch nicht so recht. Und irgendwie will der Funke noch gar nicht überspringen. 

Nioh London
Im "Tower of London" beginnt die harte Reise in "Nioh"          Sony Playstation

Was "Nioh" allerdings nach dem kurzen und holprigen Einstieg in den restlichen 40-60 Spielstunden zelebriert, dürfte selbst hartgesottene "Dark Souls"- und "Bloodborne"-Fans begeistern.

 

Ein britischer Samurai in Japan

Wer die Kult-Serie "Shogun" mit Richard Chamberlain in der Hauptrolle aufmerksam verfolgt hat, wird unseren Protagonisten William Adams übrigens schon kennen: Denn als erster westlicher Samurai ging der Navigator Anfang des 17. Jahrhunderts in die Geschichtsschreibung ein. Team Ninja stellt den legendären "Anjin-san" in den Mittelpunkt ihres neuen Abenteuer-Epos im feudalen Japan, auch wenn in ihrer "Version" jede Menge dämonischer Wesen und magischer Schutzkräfte in den Untiefen des Landes lauern.

Das Setting von "Nioh" ist eigentlich voll von spannenden Mythen, tollen Figuren und außergewöhnlichen Ereignissen: Doch nur zum Ende hin gelingt die Identifikation mit Held William und den zahlreichen Nebenfiguren und Nebenschauplätzen so richtig. Auch wegen des eher fragmentarisch ausgerichteten Missionsdesigns spielt die übergreifende Geschichte in "Nioh" eine nur eher untergeordnete Rolle. Etwas schade, dass man aus dem vielversprechenden Setting nur so wenig herausgeholt hat. Ganz im Gegenteil zum brillanten und äußerst fordernden Kampfsystem, das von Beginn an zum Herzstück dieses fordernden und fesselnden PS4-Spiels mutiert.

 

Das "Ki"  wird zum Schlüssel

Für ambitionierte Rollenspiel- und Action-Fans bietet "Nioh" wohl eines der spannendsten und tiefgründigsten Kampfsysteme der letzten Zeit. Zunächst einmal hat der Spieler die Wahl aus drei Kampfhaltungen, die jederzeit gewechselt werden können: Die höchste Haltung verursacht die härtesten Hiebe, ist aber dementsprechend langsam und verbraucht am meisten "Energie". In der niedrigsten Haltung lassen sich viele schnelle Kombos anbringen, doch der angerichtete Schaden ist überschaubar. Die mittlere Haltung ist eine Mischung aus den beiden genannten Möglichkeiten

Neben der Haltung spielt jedoch auch die Waffenwahl eine große Rolle. Ein Speer ist bspw. die ideale Waffe um Gegner auf Distanz zu halten. Eine Axt kann mit einer wuchtigen Dreier-Kombo viel Schaden verursachen, während zwei Katana-Klingen unheimlich schnelle Manöver ermöglichen. Alles ist in "Nioh" jedoch der Ki-Energie-Leiste untergordnet, die quasi als eine Abart einer "Ausdauer"-Anzeige fungiert: Jeder Angriff kostet ein gutes Stück der Ki-Energieleiste, die nach mehreren Kombos zu einer Art "Stasis" beim Spieler führen kann, in der er besonders verwundbar ist. Der Clou ist jedoch die Möglichkeit, nach jedem Angriff per Knopfdruck einen Teil der Anzeige wiederherzustellen: Doch das perfekte Timing muss man sich durch viel Übung erarbeiten.

"Nioh" Kampf
Etwas "Ki" schadet nie!          Sony Playstation
 

Dauersterben und hohe Motivation

Dass einen das Kampfsystem in den ersten Stunden überfordern kann, steht außer Frage: Ähnlich wie in "Bloodborne" und "Dark Souls" kann es vor allem zu Beginn zum massenhaften Bildschirmtod kommen. Doch genauso, wie bei den großen Konkurrenten, hat man nie das Gefühl, dass übermächtige Gegner am unweigerlichen Spieltod Schuld sind, sondern vor allem die eigene Fähigkeit: Mit jeder Spielstunde reagiert man cleverer auf die Angriffsmuster der Gegner und durchschaut, mit welchen Waffen und Manövern sie sich am besten niederstrecken lassen.

Der hohen Motivation kommt auch das geschickte Leveldesign entgegen, das ähnlich wie bei "Bloodborne" und "Dark Souls" mit Zwischenspeicherpunkten arbeiten, die hier als Schreine daherkommen, genauso wie Türen, Leitern und verborgenen Pfaden, die als Abkürzungen fungieren. Besonders die Bosskämpfe fordern ähnlich wie bei den großen Brüdern" von From Software Spieler immer wieder aufs Neue: Jedoch lassen sich Angriffsmuster der teilweise gigantischen Widersacher recht leicht entschlüsseln, weshalb einige Bosskämpfe, die zunächst fast unmöglich erscheinen, ziemlich schnell machbar werden

 

Präsentation mit Höhen und Tiefen

Gekoppelt mit dem tollen Kampfsystem, den herausfordernden Kämpfen, dem motivierenden Loot-System à la "Diablo" und dem schönen Setting fühlt sich "Nioh" tatsächlich sehr eigenständig an, auch wenn das Abenteuer natürlich viele Mechanismen bei From Software-Titeln wie "Bloodborne" und "Dark Souls" abschaut, dafür aber sehr geschickt für sich adaptiert. Auch die insgesamt gelungene Präsentation tut da ihr übriges.

Natürlich muss man bei der graphischen Qualität etwas Abstriche machen: Nioh sieht insgesamt ordentlich aus und weist ein feines Level-Design auf, auch wenn grundsätzlich noch deutlich Luft nach oben wäre. Am besten spielbar ist der Titel tatsächlich im Action-Modus, der fast konstant in 60 Fps läuft, allerdings deutliche Abstriche bei der Auflösung macht. Die Kollegen von Digital Foundry haben die graphischen Modi in einem Video einmal mehr sehr schön aufgeschlüsselt:

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Fazit

Diesen Weg des Samurai sollte man definitiv nicht verpassen: "Nioh" ist weit mehr als ein vermeintlicher "Dark Souls"-Klon. Dafür sorgt nicht nur das schöne Setting im feudalen Japan, sondern auch das brillante, motivierende und komplexe Kampfsystem, das wohl zu den besten dieser Art im Action-Rollenspiel-Genre gehört. Der fordernde und harte, aber nie unfaire Schwierigkeitsgrad, kommt natürlich Hardcore-Spielern sehr entgegen. Doch auch Gelegenheitsspieler werden danke der schönen Lernkurve ihre Freude im ersten großen PS4-exklusiven Spielehighlight im Jahr 2017 haben.



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