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Gaming

PSVR2 im Test: Technik, Spiele, Eindrücke – Lohnt sich das VR-Headset für PS5?

Fast zwei Wochen lang konnten wir die PlayStation VR2 ausführlich testen. Bringt PSVR2 tatsächlich den erhofften Schub für Virtual-Reality? Und für wen lohnt sich das kostspielige System wirklich? Das verraten wir euch in unserem Test!

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Sony PlayStation
Revoltuioniert die PlayStation VR2 den umkämpften, aber auch noch nischigen VR-Markt? Foto: Sony PlayStation AA Anderson
Inhalt
  1. PSVR2 Technik im Check: Warum die Hardware den hohen Preis rechtfertigt
  2. PSVR2: Der Clou namens „Foveated Rendering“ | Weitere technische Highlights
  3. PSVR2: Wie einsteigerfreundlich ist es wirklich? | Kniffliger Sweetspot
  4. PSVR2: Was ist eigentlich mit Motion Sickness?
  5. PSVR2: Unser erstes Fazit – Für wen ist die PlayStation VR2 geeignet?

Vermutlich hat jeder Spieler bzw. jede Spielerinnen diese eine Erinnerung an die allererste VR-Erfahrung, die einen die unglaublichen Möglichkeiten dieser Technologie erst so richtig spürbar gemacht hat. Ich erinnere mich gut an den Fahrstuhl zur Batcave in "Batman: Arkham VR" auf der PSVR1: Trotz des stark pixeligen Looks des technisch nicht unbedingt ausgefeilten VR-Headsets hat mich die Möglichkeit mich umzuschauen und die gigantischen Dimensionen der Batcave wahrzunehmen, nachhaltig beeindruckt. Umso beeindruckter war ich, dass ich dieses WOW-Erlebnis gleich mehrfach beim Testen der PlayStation VR2 reproduzieren konnte, obwohl mich Virtual Reality in den vergangenen Jahren bis auf den Release von Half-Life: Alyx ziemlich kaltgelassen hatte. Tatsächlich trifft die PSVR2 den Sweespot zwischen beeindruckender und fast schon revolutionärer Technik und Einsteigerfreundlichkeit, doch wird es unserer Einschätzung nach trotzdem verdammt schwer am Markt haben – und zwar aus mehreren Gründen.

Warum das so ist und wie wir die bisherige Startphase der PS VR2 beurteilen, lest ihr in den nächsten Abschnitten.

 

PSVR2 Technik im Check: Warum die Hardware den hohen Preis rechtfertigt

PSVR 2: Über 20 Games könnten zum Release des VR-Headsets für PlayStation 5 erscheinen
Mit 599 Euro Kaufpreis ist die PlayStation VR2 sogar teurer als eine PS5! Foto: © 2022 Sony Interactive Entertainment Europe Limited

Reden wir gleich zu Beginn des Tests über den Elefanten im Raum: den Preis! Mit knapp 600 Euro Kaufpreis gehört die PlayStation VR2 zwar nicht einmal zu den teuersten VR-Headsets auf dem Markt, aber ist einerseits deutlich teurer als die PSVR1 zum damaligen Release und setzt natürlich andererseits auch voraus, dass ihr im Besitz einer PlayStation 5 seid. Bspw. ist bei der VR-Konkurrenz von Meta nicht zwingend eine Voraussetzung, dass ihr für die Meta Quest 2 einen PC besitzen müsst, weil zumindest ein Teil des VR-Lineups auch auf der internen Festplatte des Headsets direkt gespielt werden kann.

Doch trotz des hohen Kaufpreises hat die PlayStation VR2 einen wirklich exzellenten Eindruck aus technischer Sicht hinterlassen: Das liegt zu einen natürlich am OLED-Display im Inneren des Headsets, das eine Auflösung von 2000 x 2040 Pixeln pro Auge liefert, was eine höhere Auflösung als die meisten VR-Headsets auf dem Markt bietet. Das Display hat auch eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hz, was auf dem Papier für ein flüssigeres und realistischeres VR-Erlebnis sorgt. Das Sichtfeld beträgt 110 Grad, was auch breiter ist als bei vielen anderen VR-Headsets. Doch was bedeutet das technische Kauderwelsch in der Praxis? Wer von der PSVR 1 updatet, wird einen richtigen qualitativen Quantensprung mit PSVR 2 erleben, denn durch die viel größere Anzahl an Pixeln ist der grafische Sprung enorm. Tatsächlich misst sich die PlayStation VR2 mit der hohen Auflösung und dem tollen OLED-Display mit HDR-Unterstützung, was für besonders eindrucksvolle Farbkontraste und Helligkeiten sorgt, mit den besten VR-Headsets, die es aktuell zu kaufen gibt. Im Vorzeigespiel „Horizon: Call of the Mountain“ wird das besonders deutlich, wenn ihr eine enorme Weitsicht mit kontrastreichen Exterieurs der "Horizon"-Welt beobachten könnt. Dennoch ist es wichtig die Erwartungshaltung realistisch zu halten: Wer sich bspw. eine Darstellung wie auf einem 4K-OLED-Fernseher vorstellt, wird möglicherweise etwas enttäuscht sein. Dadurch, dass eine sehr hohe Auflösung berechnet wird mit hoher Bildwiederholrate, müssen natürlich auf grafischer Ebene einige Kompromisse gemacht werden, die definitiv sichtbar sind.

 

PSVR2: Der Clou namens „Foveated Rendering“ | Weitere technische Highlights

Horizon Call of the Mountain
Bildunterschrift eingeben Foto: Sony Playstation

Damit diese aber nicht ganz so drastisch ausfallen, hat Sony als technischen Kniff Eye-Tracking- und Foveated-Rendering-Technologie an Bord. Eye-Tracking erfasst die Bewegungen der Augen und ermöglicht es der PSVR2, die Blickrichtung des Benutzers zu verfolgen und die Schärfe und Detailgenauigkeit der Grafiken zu optimieren, die der Benutzer tatsächlich betrachtet. Hier kommt nämlich Foveated Rendering ins Spiel: Im Endeffekt wird nur der Bereich des Displays mit der höchsten Auflösung gerendert, auf den ihr gerade auch wirklich schaut. Während also bspw. euer Cockpit bei GT7 im VR-Modus bzw. der vorausliegende Streckenabschnitt in höchstem Detailgrad dargestellt werden, sind die Streckendetails am Rand deutlich niedriger auflösend – doch das bekommt ihr in 99% der Fälle gar nicht mit. Das ist tatsächlich äußerst clever, weil es Systemperformance spart und im Endeffekt der grafischen Brillanz der Spiele entgegenkommt.

Ansonsten bringt die PlayStation VR2 viele Komfort-Features mit, die aus anderen Headsets bereits bekannt sind, aber im Kontrast zu PlayStation VR einen enormen Sprung darstellen: Zum einen gehören die elendigen Move-Controller endlich zur Vergangenheit an. Stattdessen verfügt PSVR2 über schicke und sehr ergonomische Handcontroller mit DualSense-Button-Layout, adaptiven Triggern & Co., die natürlich eure Handbewegungen tracken, aber generell sehr gut in der Hand liegen. Sowohl Headset als auch Controller unterstützen übrigens Rumble-Features, die mal mehr oder weniger wichtig werden in den einzelnen Spielen. Und Komfort-Features wie bspw. die am Headset angebrachten Kameras, die per Knopfdruck aktivierbar sind, um bspw. in der Umgebung kurz die Controller zu suchen oder Hindernisse wahrzunehmen, sind natürlich super praktisch und gut gelungen.

 

PSVR2: Wie einsteigerfreundlich ist es wirklich? | Kniffliger Sweetspot

GT7 in VR
GT7 ist ein absolutes Knallerspiel in VR! Foto: Sony PlayStation

Zunächst einmal: Die PSVR2 wird lediglich mit einem langen USB-C-Kabel an der PlayStation 5 angebracht. Das wars! Wer sich an die nummerierten Zubehör-Teile der PSVR1 erinnert inkl. Kamera wird erleichtert sein, dass es diesmal „nur“ ein Kabel ist, auch wenn die Konkurrenz teilweise schon drahtlose VR-Varianten ermöglicht. Störend empfanden wir das Kabel aber ehrlicherweise nicht, auch bei flotten und körperbetonten Spielen wie bspw. Pistol Whip VR. Schade allerdings, dass Sony nur ein USB-Kabel für das Laden der Hand-Controller mitliefert, was natürlich nicht ganz ideal ist, da ihr zum Spielen im Regelfall beide Hand-Controller benötigt (außer natürlich bei Spielen, die lediglich per DualSense oder Lenkrad wie bspw. GT7 VR zu spielen sind).

Das Anlegen des Headsets ist dabei auch gut gelöst: Das Headset lässt sich gut aufziehen und mit dem Drehverschluss an der Rückseite bzw. dem beweglichen VR-Visor an die jeweilige Kopfform relativ gut anbringen. Das Anlegen der beigelegten Stereo-In-Ear-Kopfhörer ist dabei ebenfalls sehr einfach und logisch gestaltet. Die Einrichtung der PlayStation VR2 ist auch sehr gut gelöst und führt euch Schritt für Schritt durch den Installationsprozess: Cool empfanden wir vor allem das Feature, dass ihr sehr einfach den Raum, in dem ihr euch im Stehen oder Sitzen bewegen wollt, durch die Kameras des VR-Headsets und den Hand-Controllern sehr leicht definieren könnt.

Kniffliger wird es tatsächlich aber bei zwei Aspekten: Nicht nur für das Eye Tracking ist der richtige Abstand zwischen Auge und OLED-Linsen wichtig, sondern natürlich auch für die Bildschärfe. Hier mussten wir zu Beginn wirklich viel nachjustieren und fummeln, weil wir das Gefühl hatten, dass der Sweetspot für die ideale Bildschärfe relativ klein ist und dementsprechend auch schwierig einzustellen. Hier werden sich Neueinsteiger:innen vielleicht etwas schwertun und zumindest dieser Aspekt könnte auch für etwas Frust sorgen. Auch der Spielbereich ist zwar leicht zu definieren, benötigt am Abend aber auch viel externes Licht, um wirklich gut zu tracken. Für Irritationen könnte bspw. sorgen, wenn euer Fernseher das VR-Signal überträgt und als hellste Lichtquelle im Raum funktioniert.

Auch spannend:

 

PSVR2: Was ist eigentlich mit Motion Sickness?

Motion Sickness ist seit dem Aufkommen der ersten VR-Headsets ein Thema, dass tatsächlich ernstgenommen werden muss. Dabei reagiert der Körper individuell vor allem darauf, dass euch das VR-Headset meist eine gewisse Bewegung suggeriert, ihr aber in Wahrheit nur starr sitzt bzw. steht. Das löst im Körper dann eine Art Abwehrreaktion aus, die sich von „flauem Magen“ über „Übelkeit“ bis hin zu „starken Kopfschmerzen“ ziehen kann. Die PSVR2-Verantwortlichen sind sich dessen natürlich bewusst und haben das Headset mit den neuesten Features ausgestattet, die Motion Sickness so gut es geht eben minimieren.

Und letztendlich hängt das Thema auch sehr stark mit der eigenen Konstitution sowie der VR-Vorerfahrung zusammen: Tatsächlich kann man sich eine gewisse Resilienz aufbauen, wenn man behutsam VR-Spiele zockt und beim ersten Auftauchen von „Motion Sickness“ sofort stoppt und zu einem anderen Zeitpunkt weitermacht. Unser Ratschlag: Viele VR-Spiele wie „Horizon: Call of the Mountain“ bieten sehr gute Komfort-Features für Einsteiger:innen, um Motion Sickness so gut es geht zu minimieren. Tatsächlich würden wir euch abraten stark bewegungsabhängige Spiele wie Pavlov VR oder Kayak Mirage VR als Erstes auszutesten, weil hier das größte Motion Sickness-Potenzial aus unserer Sicht vorhanden ist. "Moss 1 & 2" sind nicht nur wunderbare kleine VR-Adventure-Titel, sondern sind dank der relativ fixen Perspektive auch tolle Einsteigerspiele in den VR-Kosmos.

Mehr zu unseren Empfehlungen im Katalog der Launch-Titel im VR-Kosmos lest ihr in unserem separaten Artikel, den ihr hier anwählen könnt:

 

PSVR2: Unser erstes Fazit – Für wen ist die PlayStation VR2 geeignet?

Wie bei vielen anderen Dingen auch ist es natürlich eine Frage der Perspektive, wie lohnenswert die PlayStation VR2 für den einzelnen ist oder nicht. Zweifellos hat Sony PlayStation mit dem Nachfolger des ersten VR-Headsets ein technisch beeindruckendes Package geschürt: Nicht nur die Einsteigerfreundlichkeit des VR-Headsets hat uns überzeugt, sondern auch alle technischen Features wie Bildqualität, haptisches Feedback sowie die gelungenen Handcontroller. Trotz des hohen Preises von knapp 600 Euro kann sich die PSVR2 mit Konkurrenten aus dem gleichen und höheren Marktsegment messen und hat natürlich in Verbund mit Exklusivtiteln wie "Horizon: Call of the Mountain" und den guten bis herausragenden VR-Updates von "Resident Evil: Village" und "Gran Turismo 7" wirklich auch starke Spiele zum Start an Bord. Doch trotz über 40 Titel im Launch-Lineup fehlen uns weitere Plattform-Seller, wie bspw. "Half-Life: Alyx", die die VR-Technologie eben tatsächlich so ausreizen, dass großartiges Gameplay und Storytelling auch tatsächlich Hand-in-Hand gehen und sich die Spiele nicht so anfühlen wie hochwertige Tech-Demos.

Doch für wen ist die PSVR2 nun geeignet? Vor allem VR-Fans, die bisher nur mit der PSVR1 ihre Erfahrungen gesammelt haben, werden mit PlayStation VR2 einen echten Generationssprung erleben. Für alle Neueinsteiger:innen bleibt abzuwägen, inwieweit ihnen das VR-Lineup bisher zusagt: Für 600 Euro + dem Preis für die vielen VR-Titel sollte ein Kauf für die meisten natürlich sehr gut überlegt sein. Aktuell hat Sony PlayStation mit der PSVR2 ein wirklich sehr gutes Fundament für großartige VR-Erfahrungen gelegt. Es bleibt abzuwarten, ob die zukünftigen Spiele das Versprechen der möglichen "VR-Revolution" auch wirklich einlösen können.

Die PlayStation VR2 ist seit dem 22. Februar 2023 erhältlich. Unser Testmuster wurde von Sony PlayStation zur Verfügung! Den Launch-Trailer zu "Horizon: Call of the Mountain" findet ihr hier:

 

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