Wes Anderson versammelt in „Asteroid City“ mal wieder die Elite von Hollywood. Doch bleibt die Magie dabei auf der Strecke? Wir verraten es euch in unserer Filmkritik.
In seiner nun fast 30 Jahre andauernden Karriere als Drehbuchautor und Regisseur ist Wes Anderson etwas gelungen, was nicht viele seiner Kolleg:innen von sich behaupten können: Er hat beinahe ein eigenes Genre geschaffen. Seine melancholischen Komödien zeichnen sich durch skurrile Figuren, verworrene Handlungsstränge und eine einzigartige Ästhetik aus – besonders letztere ist so herausragend, dass sie sogar Teil der Popkultur geworden ist. Instagram- und TikTok-Userinnen kreieren Videos, in dem sie vorgeben, sich in einem Wes-Anderson-Film zu befinden.
"Asteroid City": Von der Liebe zum Detail
Eben diese Ästhetik findet sich auch in Wes Andersons neustem Werk, „Asteroid City“ wieder, welches in Cannes Premiere feierte und am 15. Juni in die deutschen Kinos kommt. Der Regisseur entführt die Zuschauer:innen in die titelgebende Wüstenstadt, die ihren Namen deshalb bekommen hat, weil dort vor 3.000 Jahren ein Meteorit eingeschlagen ist. Mittlerweile ist dort ein Observatoriums der US-Regierung, doch auch eine Veranstaltung, bei der jugendlichen Erfinder:innen der besten wissenschaftlichen High-School-Projekte geehrt werden, führt die Menschen nach Asteroid City. Und so treffen unter anderem der verwitwete Kriegsfotograf Augie Steenbeck (Jason Schwartzman) und die Schauspielerin Midge Campbell (Scarlett Johansson). Der verschlafene Ort wird in Aufruhr versetzt, als ein Alien bei der Verleihung plötzlich auftaucht und den damals abgestürzten Meteoriten mitnimmt…
In „Asteroid City“ ist Wes Andersons Stil erneut unverkennbar. Vor allem Fans visueller Elemente kommen voll auf ihre Kosten. Die unterschiedlichen Kulissen sind bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und so faszinierend, dass die Geschichte schnell mal zur Nebensache wird. Und genau hier liegt auch das Problem. Denn: Viele Spannungs-Höhepunkte gibt es im Laufe des Films nicht.
Mehr Hollywood-Stars geht nicht!
Jetzt ist Wes Anderson natürlich bekannt dafür, mehr Wert auf Ästhetik und Skurrilität zu legen, anstatt große Handlungsstränge aufzubauen. In seinem neusten Werk sorgt das allerdings dafür, dass der Streifen, der mit einer Dauer von 104 Minuten eigentlich im Rahmen liegt, hin und wieder langatmig daherkommt.
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Nichtsdestotrotz gibt es in seiner Komödie viel zu sehen – und das liegt auch an dem Cast, den der Autor für sein neues Projekt gewinnen konnte. Zu den Highlights gehören hier Jason Schwartzman, der in Andersons Filmen mittlerweile quasi einen Stammplatz sicher hat, und seine Szenenpartnerin Scarlett Johansson, die eine zurückhaltende, aber dennoch eindrucksvolle Performance zeigt.
Aber auch die kleineren Rollen sind hochkarätig besetzt, mit Stars wie Steve Carell, Tilda Swinton und Tom Hanks. Für den größten Überraschungsmoment sorgt aber „Jurassic Park“-Schauspieler Jeff Goldblum – mehr sei hier dazu nicht verraten.
Fazit: Lohnt sich "Asteroid City"?
„Asteroid City“ bietet genau das, was Fans von einem Wes-Anderson-Film erwarten: eine skurrile Handlung, detailverliebte Aufnahmen und einem Star-Cast, der durchaus zu überzeugen weiß. Dennoch gilt: Das neuste Werk des Regisseurs ist vor allem lohnend für Fans, die sich an einer melancholischen Komödie mit visuellen Highlights erfreuen.
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