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Gaming

"Control" im Test: Inception oder doch Kontrollverlust? | PS4, Xbox One, PC

Mit dem David Lynch-Filter: "Control" ist das neueste Action-Adventure-Epos der "Alan Wake" und "Max Payne"-Macher von Remedy Entertainment. Doch lohnt sich der stylische paranormale Action-Trip? Wir verraten es im Test!

Control Jesse Action Test
Control im Test: So gut hat uns der Action-Trip der "Max Payne"-Macher wirklich gefallen! Foto: Remedy Entertainment
Inhalt
  1. Control: Das erwartet euch | Inhalt und Mechanik
  2. Control: Das Positive
  3. Control: Das Negative
  4. Control im Test: Lohnt es sich? | Fazit
 

Control: Das erwartet euch | Inhalt und Mechanik

Traue nie einer Behörde, die du nicht selbst infiltrierst: Zumindest diese zusammengeschusterte Wahrheit dürfte sich "Control"-Protagonistin Jesse Faden bei ihrem ersten Besuch im "Federal Bureau auf Control" (kurz: FBC) gedacht haben. Das Hauptquartier der für paranormale Aktivitäten zuständigen US-Behörde gleicht nämlich einem geisterähnlichen Betonklotz. Büros sind verlassen, Akten liegen geöffnet rum und keine Menschenseele scheint in den niemals enden wollenden Gängen der Behörde (außer einem ziemlich weirden Hausmeister) ihr Unwesen zu treiben. So ganz stimmt das allerdings auch nicht: Denn Jesse wird nicht nur durch einen Umweg zur leitenden Direktorin des FBC gemacht, sondern muss die Behörde auch noch von einem außerirdischen Phänomen namens "Das Zischen" befreien, dass das komplette Gebäude in Beschlag genommen hat. Oder ist es etwa doch ganz normal, wenn Büroangestellte wie aufgezogene Marionetten in der Luft herumschweben?

Büro Design Control Test
Der ganz normale Büro-Alltag in "Control"       Remedy Entertainment

Im Kampf gegen die außerirdische Invasion, die die Räumlichkeiten des FDC schneller verwandelt hat, als ein IKEA-Makeover eines Influencers, darf Jesse nicht nur auf weirde NPCs zählen, die direkt aus einem David Lynch-Film herbeigebeamt wirken, sondern auch auf eine mächtige Service-Waffe sowie ihre telekinetischen Fähigkeiten. In insgesamt fünf Stufen lässt sich die mächtige Wumme von Protagonistin Jesse umformen und bietet im Verlauf des Spiels deutlich mehr Variation und Abwechslung, als es zu Beginn noch den Anschein macht. Die atemlosen Kämpfe gegen kleinere und größere Bösewichter sind auch dank der telekinetischen Fähigkeiten der Protagonisten nur selten „eintönig“, weil sie mit großer Wucht kleine und große herumliegende Gegenstände auf ihre Widersacher schleudert oder sie später auch komplett "die Seite" wechseln lässt. Upgrades und Modifikationen von Jesses Fähigkeiten bzw. ihrer Service-Waffe sind ebenfalls integraler Bestandteil des Action-Spiels.

Knapp 12 bis 14 Stunden dürften Spieler mit der Hauptkampagne von „Control“ beschäftigt sein, die neben den Storymissionen auch jede Menge Nebenmissionen bietet, mit denen man noch einmal deutlich länger beschäftigt sein kann. Wer sich mit der Mythologie von "Control" noch weiter auseinandersetzen will, kann sich durch Audiofiles, cool inszenierte Instruktionsvideos bzw. Texte durchwühlen und wird mit einer konzeptuell ziemlich abgefahrenen und vielschichtigen Geschichte belohnt.

 

Control: Das Positive

Dass die "Alan Wake"- und "Max Payne"-Macher wissen, wie man eine Geschichte cineastisch und mitreißend inszenieren kann, haben sie in der Vergangenheit bereits unter Beweis gestellt. Einige Elemente von "Control" wirken manchmal etwas zu forciert und wegen des nicht-linearen Aufbaus auch teilweise recycelt, doch insgesamt besticht das Spiel mit einer grandios inszenierten und äußerst atmosphärischen Geschichte, die perfekt in das anachronistische und reduzierte Setting des Federal Bureau auf Control passt. Actiontechnisch sorgen die Fähigkeiten von Jesse und ihrer Service-Waffe vor allem im späteren Verlauf für viel Abwechslung.

Mit oder ohne Raytracing bietet „Control“ außerdem eine sensationelle Präsentation, die zwar viel Hardware-Power fordert (auf PC) bzw. frametechnisch manchmal etwas in die Knie geht (PS4), doch im Großen und Ganzen auf allen Plattformen einen starken Eindruck hinterlässt.

 

Control: Das Negative

Manchmal dreht "Control" eine Pirouette zu sehr ins Abstrakte: Auch deshalb erreicht die Story nie ein immersives Niveau eines „God of War“ bspw. Auch wenn das Spiel im späteren Verlauf viele Überraschungen bietet, wiederholen sich vor allem zu Beginn die Kampfabläufe mit der etwas schwachen KI.  Und auch das Leveldesign ist nicht durchgänig auf dem hohen Niveau der eigentlichen Inszenierung.

Außerdem bleibt ein etwas fader Beigeschmack bezüglich des "Raytracing"-Dilemmas: "Control" bietet teilweise die bisher schönste Implementierung der Next-Gen-Lichteffekte. Doch der Preis ist der immense Hardware-Hunger des Spiels, der sich nur durch überdimensionale und extrem teure Gaming-Rigs stillen lässt.

 

Control im Test: Lohnt es sich? | Fazit

Control Design Feuer Test
"Control" begeistert mit seinem schicken Design!       Remedy Entertainment

Wenn David Lynch auf "Max Payne" trifft: „Control“ trifft mit seinen adrenalintreibenden Action-Einlagen, dem grandios-minimalistischen Setting, seiner starken Präsentation und dem gut inszenierten Story-Mindfuck genau meinen Nerv. Die eher schwache KI, das etwas recycelte Leveldesign sowie die zu Beginn sehr ähnlich-ausfallenden Kämpfe fallen bei diesem atmosphärischen Spiel-Trip zwar ins Gewicht, doch trüben den Spielspaß nur bedingt.

Wer auf einen atmosphärische Action-Kracher mit einer starken Inszenierung Wert legt, dem sei "Control" ans Herz gelegt.

 

Kritik für PS4 und PC von: David Rams

 

 



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