Mit „Elemental“ entführt uns Pixar in eine Welt, in der die vier Elemente lebendig sind. Doch kann eine Liebesgeschichte zwischen Feuer und Wasser funktionieren?
Großstädte sind bekanntermaßen Schmelztiegel, in denen verschiedene Kulturen aufeinandertreffen und sich beeinflussen. Dies sorgt natürlich auch für mögliche Reibereien – und bietet so genügend Stoff für Geschichten. In der Animation hatte Disney 2016 mit „Zoomania“ eine Kriminalstory aus den Unterschieden von Raubtieren und Pflanzenfressern gesponnen. Einige Jahre später nun zieht Pixar mit „Elemental“ nach, in dem die Liebesgeschichte von eigentlich grundsätzlich unterschiedlichen Wesen erzählt wird.
„Elemental“: Darum geht es
Ember ist ein junges Feuerelementar, die ihr ganzes Leben darauf hingearbeitet hat, den Laden ihres Vaters Bernie zu übernehmen. Der kam mit seiner Frau Cinder nach Element City, während sie noch schwanger war. Obwohl sie nicht mit offenen Armen willkommen geheißen wurden, baute sich das Paar eine Existenz auf, inzwischen blüht das Feuer-Viertel der Stadt regelrecht auf.
Leider kommt Ember immer wieder ihr Temperament in die Quere. Als dann eines Tages das Wasserelementar Wade in den Laden gespült wird, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Doch können sich Feuer und Wasser überhaupt näher kommen?
Die Schablone, die „Elemental“ in seiner Geschichte erzählt, ist weither bekannt: Zwei sich Liebende, die durch äußere Umstände eigentlich nichts miteinander zu tun haben dürften und gegen eben diese Widerstände ankämpfen, hatte schon Shakespeare bekanntermaßen als Protagonisten eingesetzt. Doch Regisseur Peter Sohn schafft es, sowohl Ember als auch Wade sowie ihre aufkeimende Beziehung mit so viel Energie und Witz darzustellen, dass man den beiden gerne zusieht – selbst wenn es nicht überraschend ist, wie die Story verläuft.
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Viel interessanter ist bei „Elemental“ meist das gesamte Drumherum. Embers Geschichte ist offensichtlich geprägt durch Erfahrungen von Kindern aus Einwanderer-Familien. Viele der auftretenden Probleme, wie Ausgrenzung oder die Angst, die Eltern zu enttäuschen, sind bekannte Themen. Dadurch, dass der Film aber alles unter einen Hut bringen möchte, wirkt er manchmal etwas überladen. Manche der Plotpunkte entwickeln so nicht ganz die Wirkung, die sie haben sollten.
„Elemental“: Der größte Star ist die Musik
Technisch ist „Elemental“ dann wiederum über jeden Zweifel erhaben. Im Gegenteil zu „Zoomania“ hat Elemental City keine offiziell voneinander getrennten Bereiche, sodass die Stadt deutlich harmonischer wirkt als ihr Tier-Pendant. Leider bekommen wir nicht noch mehr davon zu sehen, denn ein Großteil der Geschichte spielt sich im Feuer-Viertel ab. Doch auch hier begeistert die Liebe zum Detail, in jeder Einstellung lassen sich Kleinigkeiten entdecken, die zum Schmunzeln anregen. Dass dies alles optisch auf dem allerhöchsten Niveau ist, ist bei Pixar seit längerer Zeit selbstverständlich.
Doch ein ganz besonderes Lob gilt der Musik. Komponist Thomas Newman („Findet Nemo“, „American Beauty“) schafft es, einen ganz eigenen, exotischen Stil zu finden, um die unterschiedlichen Herkünfte der Protagonisten abzubilden. Der dazu punktuell eingesetzte Gesang, der in einer Fantasie-Sprache aufgenommen wird, unterstreicht die Kluft zwischen den Bewohnern der Stadt, ohne je plakativ zu wirken.
„Elemental“: Fazit
Vielen Kindern werden die Analogien zum Leben von Migranten-Familien vermutlich nicht auffallen – aber das macht nichts. Denn „Elemental“ ist auch abseits dessen eine flotte und spaßige Liebesgeschichte, die sich jedoch den einen oder anderen Schlenker zu viel erlaubt. Dafür entschädigen aber eine zauberhafte Optik sowie einer der bisher besten Soundtracks des Jahres.
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