Bauen, kämpfen und überleben: Mit „Enshrouded“ wollen Keen Games ihr bisher ambitioniertestes Survival-Spiel veröffentlichen. Ob es wirklich das deutsche „Valheim“-Pendant werden kann, verraten wir euch in unserer Preview!
Hat das Warten auf das nächste „Valheim“ ein Ende? Wir konnten uns die neue Survivalspiel-Hoffnung „Enshrouded“ des deutschen Entwicklerstudios Keen Games erstmals in einer Hands-Off-Präsentation anschauen. Und es gibt schon gute Gründe, warum das Open-World-Survivalspiel mit Action-Elementen bei vielen Fans starke „Valheim“-Vibes hinterlässt. Schließlich hat Keen Games-Mitbegründer Antony Christoulakis in einem Interview mit PC Gamer das neueste Spiel seines Studios als Mischung zwischen Zelda und Valheim bezeichnet. Doch wie viel Valheim steckt wirklich in „Enshrouded“? Und was macht das Spiel im umkämpften Survival-Genre vielleicht sogar einzigartig? Das versuchen wir euch in unserer ersten Preview zu erklären!
„Enshrouded“: Nebelige Auswirkungen | Die Hauptkomponenten des Spiels
Im Kern handelt es sich bei „Enshrouded“ um ein Open-World-Survivalspiel in einer post-apokalyptischen Fantasy-Welt. Elementar für die Spielwelt ist ein mysteriöser Nebel, der viele weitläufige Gebiete verschlungen hat und für unseren Protagonisten auch auf Dauer tödlich ist: Um eure Wege durch die gewaltige Spielwelt von „Enshrouded“ und den unterschiedlichen Biomen, die das Spiel bietet, zu planen, ist es deshalb auch immer essenziell einzukalkulieren, wie viel „Nebel“ euer Protagonist tatsächlich „vertragen“ kann: Das Ganze erinnert an eine Stamina-Anzeige in einem Spiel, in dem ihr bspw. mit euren Protagonisten im Wasser untertaucht und eben nur eine bestimmte Zeit unter Wasser bzw. bei „Enshrouded“ im Nebel aushalten könnt.
Grundsätzlich könnt ihr „Enshrouded“, ähnlich wie eben das große Survival-Vorbild „Valheim“, entweder alleine oder mit bis zu 15 weiteren Mitspieler:innen zocken. Der Multiplayer-Koop-Modus funktioniert dabei auch ähnlich, wie es bspw. „Valheim“-Fans gewohnt sind: Bei einer Standard-Multiplayer-Session eröffnet bspw. ein Host das Spiel und kann dann mit bis zu 15 Freunden zocken. Allerdings schreitet dann auch nur der Spielfortschritt des Hosts voran. Abhilfe schafft da bspw. ein möglicher Remote-Server, der dauerhaft „offen“ bleibt und damit auch den Spielfortschritt aller Spieler:innen speichert. Der Fokus soll laut „Keen Games“ auch definitiv auf dem Multiplayer-Aspekt von „Enshrouded“ liegen, aber natürlich sei das Open-World-Survivalspiel auch alleine bewältigbar bzw. genießbar.
Das Spiel besteht grundsätzlich aus drei Hauptkomponenten: dem Survival-Aspekt, den Action-RPG-Elementen sowie dem Crafting bzw. Base-Building. Die Entwickler:innen wollen dabei möglichst große Zugänglichkeit garantieren: Beim Survival-Aspekt geht es eher darum, eurer Hauptfigur im Kampf gegen Widersacher:innen in der Spielwelt Vorteile in Form von Buffs zu verschaffen, als euch dafür zu bestrafen, dass ihr bspw. vergessen habt, rechtzeitig Nahrung oder Getränke zu konsumieren. Ähnlich ist es auch bei den RPG-Elementen gelagert: Statt klassischer vorgefertigter Klassen, wie bspw. im letzten und erfolgreichen Vertreter des Studios „Portal Knights“, könnt ihr diesmal anhand eines Skill Trees selbst bestimmen, ob sich euer Protagonist bzw. eure Protagonistin eher zum Kämpfer, Fernkämpfer oder zum Magier entwickelt. Und auch beim Crafting steht Einsteigerfreundlichkeit an erster Stelle: Die ganze Welt ist Voxel-basiert und dementsprechend fast komplett zerlegbar – und natürlich auch wieder aufbaubar. Damit ihr aber nicht Kästchen um Kästchen aufwendig eure Gebäude, Hütte usw. bauen müsst, gibt es natürlich vorgefertigte Bauteile bzw. Blueprints, die euch in Windeseile beim Building und Crafting helfen. Wie das aussieht, seht ihr im nachfolgenden Video:
„Enshrouded“: Vom Kämpfen und dem Reiz der Erkundung
Letztendlich betont Keen Games, dass man sich bei der Spielmotivation auch ganz klar an Genre-Ausnahmespielen wie eben „Valheim“ orientiert: Das heißt, dass nicht unbedingt ein klar definiertes Quest das Ziel sein muss, sondern eben alles, was man auf dem Weg dorthin erlebt bzw. den verborgenen Pfad bzw. die Entdeckung, die man möglicherweise stattdessen macht. In der Anspielsession wurde deutlich, dass es zwar eine Quest-Linie im Spiel gibt, die aber natürlich zu Beginn vor allem darauf aus ist, die Spieler:innen die unterschiedlichen Elemente von „Enshrouded“ näherzubringen.
Dabei ist es in puncto Survival wichtig, dass ihr eure Spielfigur mittels Nahrung und Tränken auf eure „Reise“ vorbereitet und natürlich auch auf potenzielle Kämpfe. Die laufen alle in Echtzeit ab: Ihr könnt euch dabei entweder „stealthy“ verhalten und „schleichend“ in hohen Gräsern verstecken, um eure Widersacher:innen per Schlag auszuknocken oder im Nahkampf agieren bzw. per Pfeil und Bogen ausschalten. Wenn ihr im richtigen Moment pariert, könnt ihr einen „Stun“ bei den Gegnern auslösen. Generell wirkt das Kampfsystem solide und funktioniert ähnlich wie in anderen Genre-Vertretern. Ein bisschen Feintuning würden wir uns vielleicht bei den Animationen wirken, die einen Ticken zu simpel und unrund wirken.
Doch darüber hinaus ist „Enshrouded“ ein echter Hingucker: Mögen die Charaktermodelle vielleicht noch etwas ausbaufähig sein, so sind die Spielwelt, die Texturen bzw. die wirklich hübschen Licht- und Schatteneffekte wirklich sehr schön gelungen und unterstreichen den Stil des Spiels wunderbar. Die Entwickler:innen von Keen Games erhoffen sich, dass sich die Spieler:innen in der Sandbox in ihren Lieblingsbeschäftigungen im besten Fall verlieren. Und zumindest visuell setzt das Spiel gleich zu Beginn viele Anreize, um fleißig zu erkunden und zu entdecken. Auch in puncto Crafting und Charakter-Entwicklung wirkt es so, als ob Keen Games die vielen positiven Eigenschaften von „Portal Knights“ in die DNA von Enshrouded verankert haben: einsteigerfreundlich? Ja! Gleichzeitig aber auch durchaus komplex und anspruchsvoll.
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„Enshrouded“: So fallen unsere ersten Eindrücke aus!
Ist “Enshrouded” das nächste „Valheim“? Das lässt sich aktuell noch überhaupt nicht sagen. Keen Games lässt sich davon auch definitiv nicht unter Druck setzen und baut ihr eigenes Open-World-Survivalspiel, das vor allem auf den vielen Erfahrungen von „Portal Knights“ basiert. Besonders die hübsche Voxel-Optik sowie die zahlreichen Möglichkeiten, die sie mitbringt, haben es uns angetan: Die Welt lädt von Beginn an zum Erforschen und Entdecken ein, was im Grunde auch der Kernaspekt jedes guten Survival-Spiels sein könnte. Vom Action-RPG-Bereich sind wir noch nicht ganz überzeugt, da das ganze noch etwas unrund und rudimentär wirkt. Doch Crafting- und Sandbox-Fans könnten hier wirklich ihr nächstes Suchtspiel finden. Leider haben Keen Games noch nichts zum möglichen Release von „Enshrouded“ verraten, aber ein Early-Access-Release ist noch in diesem Jahr geplant. Wir freuen uns jedenfalls schon darauf, selbst die Voxel zum Schwingen zu bringen und in die Welt von „Enshrouded“ abzutauchen.
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