Manche Boxkämpfe sind bereits entschieden, bevor die Boxer den Ring betreten. Darum geht es in der neuen Serie „La Máquina“ auf Disney+. In einem Interview mit den Hauptdarstellern sprachen wir über ihre Erfahrungen.
Es gibt viele Filme über das Boxen, doch Boxserien sind rar gesät. Mit „La Máquina“, der ersten spanischsprachigen Eigenproduktion von US-Streamingdienst Hulu, die in Deutschland exklusiv auf Disney+ zu sehen ist, ändert sich das nun.
Zwar gibt es hierzulande auch eine deutsche Synchronisation, doch die Boxwelt von Mexiko ist ein ganz eigener, fremder und spannender Mikrokosmos, in den man als Zuschauer hineingezogen wird. Neben dem Sport selbst geht es in „La Máquina“ aber auch um Betrug und Verrat – es bleibt also auch außerhalb des Rings gefährlich.
Im Vorfeld der Veröffentlichung hatten wir die Gelegenheit, mit den Hauptdarstellern Gael García Bernal und Diego Luna über ihre langjährige Freundschaft, die körperlichen Herausforderungen und die Besonderheiten von „La Máquina“ zu sprechen.
La Máquina: Eine Rolle mit physischen Herausforderungen
Nach „Cassandro“, in dem García Bernal als mexikanischer Wrestler zu sehen war, ist „La Máquina“ nun die zweite körperlich anstrengende Rolle in kurzer Zeit. Auf die Frage, ob er es nun nicht eher auf ruhigere Rollen abgesehen hat, verneinte er entschieden: „Ich liebe Projekte, die körperlichen Einsatz erfordern, weil es ein großartiges Werkzeug ist, um in die Rolle einzutauchen.“ Die Handlung in „La Máquina“ sei besonders spannend, weil sie mit den klassischen Klischees des Boxfilms bricht. „Es geht nicht um den Aufstieg eines unbekannten Kämpfers, sondern um einen Champion, der versucht, seinen Erfolg zu bewahren, während der Druck von außen wächst.“
La Máquina: Viel Vertrauen durch langjährige Freundschaft
Diego Luna und Gael García Bernal kennen sich bereits seit ihrer Kindheit und standen schon in Filmen wie „Y Tu Mamá También“ gemeinsam vor der Kamera. Luna beschreibt, wie sich ihre gemeinsame Arbeit über die Jahre verändert hat: „Früher, als wir jünger waren, fühlte sich alles lebenswichtig an, als ob jeder Moment entscheidend wäre. Heute wissen wir, dass es um den langen Weg geht – wie uns jedes Projekt formt und für das nächste besser macht.“ Diese Entwicklung spiegele sich auch in ihrer Freundschaft wider. „Man wird bescheidener und offener für die Zusammenarbeit. Es geht nicht mehr nur darum, wie man selbst performt, sondern darum, was man bei den anderen auslöst.“
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Eine interessante Parallele in der Serie ist die Darstellung von Boxen als eine Art Theaterstück, bei dem jeder Boxer eine Rolle spielt. Luna erklärt: „Was man im Boxring erwartet, ist eine Geschichte – eine, die dich berührt und in die du emotional eintauchst. Wenn ein Boxer nicht bereit ist, diese Geschichte zu liefern, verpasst er eine Chance.“ Auch García Bernal fand den Vergleich passend: „Im Boxen, wie auch im Theater, gibt es immer eine Art Gut-gegen-Böse-Dynamik. Und auch wenn einer gewinnt, fühlt man mit demjenigen, der verliert.“
La Máquina: Die Schattenseiten des Erfolgs
Ein zentrales Thema der Serie ist der Umgang mit Erfolg und der Frage, wann es Zeit ist, aufzuhören. Luna merkt an: „Wir wollten eine Geschichte erzählen, die sich damit beschäftigt, wie der Erfolg dich formt und was passiert, wenn die Maschine, die hinter dir steht, dich nicht aufhören lässt.“ Boxen sei hier eine perfekte Metapher, insbesondere in Mexiko, wo der Sport eine große kulturelle Bedeutung hat. „In unserer Jugend war Julio César Chávez eine nationale Ikone. Er war ein Held, der die Klassenunterschiede in Mexiko für einen Moment überwinden konnte, weil er das ganze Land vereinte.“
Alle 6 Episoden von „La Máquina“ sind ab sofort auf Disney+ verfügbar