Frisch geleakte Dokumente zeigen Microsofts Pläne für die Xbox. So sollen bereits nächstes Jahr zwei neue Konsolen-Modelle und ein Controller erscheinen. Ebenso gibt es einen Release-Zeitraum für die nächste Konsolengeneration. Wir bringen Licht ins grüne Dunkel.
Dieser Leak geht in die Gaming-Geschichte ein – so viel ist klar! Von Montagnacht auf Dienstag, 18. auf 19. September 2023, tauchte ein umfassendes Dokument im Internet auf, welches die Roadmap von Xbox für die kommenden Jahre zeigt. Demnach seien eine Revision der Xbox Series X und S sowie ein neuer Controller nicht mehr in weiter Ferne. Und nicht nur das: Ebenso geben die Daten einen Einblick in kommende Xbox-Spiele sowie die nächste Konsolengeneration. Es ist sogar die Rede von einer Nintendo-Übernahme! Aber eins nach dem anderen.
Das ist der Ursprung des Mega-Leaks
Gerüchte und vermeintliche Leaks im Reich der Videospiele gibt es in Hülle und Fülle. Doch oft bewahrheiten sich diese nicht. Anders verhält es sich scheinbar mit den nun geleakten Dokumenten. Deren Inhalt war eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, sondern für die Justiz. Genauer gesagt entstammen die Papiere aus dem Gerichtsprozess der Microsoft/Activision-Übernahme, die übrigens immer noch in der Schwebe steht. Viele pikante Zukunftspläne des Weltkonzerns sind darin detailliert dokumentiert.
Offenbar hat Microsoft den Leak selbst zu verschulden: Deren Rechtsabteilung wollte dem US-Gericht ein fünfseitiges PDF zur Verfügung stellen, sendete dabei aber auch etliche vertrauliche und teils nicht geschwärzte Dokumente an den Empfänger. Nichtsahnend veröffentlichte das Gericht die sensiblen Daten auf ihrer Website. Zwar wurde das Dokument kurzerhand wieder entfernt, doch wie heißt es so schön: Das Internet vergisst nie.
Xbox-Chef Phil Spencer reagierte prompt und schickte eine Rundmail an seine Mitarbeiter*innen. Aus dem Englischen übersetzt, schrieb Spencer folgendes:
„Ich weiß, dass dies enttäuschend ist, auch wenn viele der Dokumente weit über ein Jahr alt sind und sich unsere Pläne weiterentwickelt haben. Wir alle stecken unglaublich viel Herzblut und Energie in unsere Arbeit und wir möchten niemals, dass diese harte Arbeit auf diese Weise mit der Community geteilt wird.“
Auch, wenn der Inhalt des Dokuments teilweise veraltet sein mag, indirekt bestätigte der CEO die Echtheit des Dokuments. Schauen wir mal, was da konkret drinsteht.
Hardware-Update für die Xbox Series X & S
Laut dem geleakten Dokument sind Revisionen für die Xbox Series X & Xbox Series S geplant, die bereits zwischen September 2024 und November 2024 erscheinen sollen. Eine offizielle Ankündigung sei für Juli 2024 geplant. Die prognostizierten Preise liegen bei 499 Dollar für die Series X und bei 299 Dollar für die S-Konsole. Die Hardware-Updates sehen wie folgt aus: Die neue Series X (Codename Brooklin) soll ohne Laufwerk auskommen, 2 Terabyte Speicherplatz (momentan halb so viel) und schnelleres Wi-Fi bieten sowie ein neues Design erhalten. Hier ein Ausschnitt des Dokuments:
Die Xbox Series S (Ellewood) kriegt laut dem Leak 1 Terabyte statt bislang 512 Gigabyte spendiert. Optisch wird sich scheinbar nichts ändern.
Neuer Controller soll bereits im Juni erscheinen
Auch der Release eines neuen Xbox-Controllers (Sebile) sei bereits für Juni 2024 geplant und biete folgende Features: anpassbare Analog-Sticks, leisere Knöpfe, bessere Haptik, Gyro-Bewegungssensor und einen Wechsel-Akku. Der Preis soll bei 69 US-Dollar liegen. Wie im Dokument erkennbar, bleibt das Design des Xbox Wireless Controllers nahezu identisch.
Erste Infos zur neuen Xbox-Generation
Aus dem Dokument geht außerdem hervor, dass eine komplett neue Xbox-Konsolengeneration im Jahr 2028 erscheinen soll. Interessant ist hier auch der geplante neue Ansatz einer hybriden Konsole, die ihre Leistung aus der Hardware und Cloud bezieht und kombiniert. Beim "Microsoft Flight Simulator" wird eine ähnliche Technik bereits angewandt.
Leak enthüllt zudem kommende Spiele-Releases
Es geht noch weiter: Im Dokument ist auch eine Roadmap für neue Spiele enthalten. Folgende Games sind geplant, hier nach chronologischer Reihenfolge sortiert:
- Indiana Jones
- Oblivion Remaster
- The Elder Scrolls Online Add-ons
- Starfield DLC
- Doom Year Zero + DLC
- The Elder Scrolls 6
- Fallout 3 Remaster
- Ghostwire Tokyo 2
- Dishonored 3
Interessant hierbei sind ein neues “Doom“, die Neuauflagen von “Oblivion“ und “Fallout 3“ sowie die Fortsetzungen von “Ghostwire Tokyo“ und “Dishonored“. Dass die sensiblen Daten aber schon etwas veraltet sind, zeigt sich mit dem geplanten Release des “Oblivion“-Remasters, das laut dem Dokument schon für das Fiskaljahr 2022 geplant war. Was wir auch erfahren: Mit “The Elder Scrolls 6“ können wir frühestens 2026 rechnen, wie schon bei “Starfield“ kommt das neue Bethesda-Spiel nur für die Xbox und den PC.
Microsoft will Nintendo kaufen?
Ebenso wurde rund um den Leak auch ein Mailverkehr von 2020 zwischen Xbox-Chef Phil Spencer, Chief Marketing Officer Chris Capossela und Commercial Chief Marketing Officer Takeshi Numoto ungewollt veröffentlicht. Darin betonte Spencer sein großes Interesse (und sein persönliches Karriereziel) an einer möglichen Übernahme von Nintendo. Jedoch sei der japanische Gaming-Konzern finanziell bestens aufgestellt, eine Übernahme daher keine Option. Spannend hierbei ist aber der Fakt, dass der Microsoft-Anteilseigner ValueAct schon fleißig Nintendo-Aktien gekauft hat. Die Zukunft wird zeigen, was alles von dem Leak auch tatsächlich geschehen wird. Etwas schlauer sind wir aber nun alle.
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