Mit „OlliOlli World“ kommt der bereits dritte Teil der Skating-Reihe für alle bekannten Plattformen. Warum sich der Titel gerade für Einsteiger lohnt erfahrt ihr im Test.
Mit einem Kickflip aus einer Half-Pipe direkt in den Manual, auf einen Holzbalken gesprungen für einen langen Grind, den Wallride perfekt angefangen – aber zu früh verlassen. Die Spielfigur klatscht gegen eine Kante. Knopf drücken, Neustart vom letzten Kontrollpunkt – dieses Mal schafft man den Sprung!
Dies ist das Gameplay von „OlliOlli World“. Wie bereits bei den Vorgängern geht es darum, sehr abstruse Geschicklichkeits-Parcours auf dem Skateboard zu meistern. Dafür stehen euch verschiedene Tricks zur Verfügung, die sich alle mit den Analog-Stick ausführen lassen. Je mehr Punkte ihr bis zum Ende gesammelt habt, umso bessere Belohnungen gibt es.
„OlliOlli World“: Leichter als die Vorgänger
Hier gibt es allerdings bereits einen großen Unterschied zu den Vorgängern: Dort musstet ihr teilweise bestimmte High-Scores erreichen, bevor es überhaupt weiter ging. „World“ ist etwas versöhnlicher – die Sonderaufgaben sind lediglich für kosmetische Gegenstände da oder um spezielle Level freizuschalten, die komplett optional sind. Die Devise heißt also: Kommt ins Ziel.
Das ist manchmal leichter gesagt als getan. Die Kontrollpunkte auf den Strecken sind meist fair gesetzt und erlauben es, bestimmte Stellen solange zu üben, bis ihr sie meistert. Allerdings gibt es auch eine Belohnung, wenn man ein Level ohne zurückzusetzen schafft – was gerade mit fortschreitenden Spielverlauf immer schwieriger wird.
Glücklicherweise bietet „OlliOlli World“ eine solide Lernkurve. Auch im späteren Spielverlauf werden euch neue Tricks und Kniffe beigebracht, um die Strecken besser zu meistern. Damit lohnt es sich tatsächlich, alte Strecken nochmal neu zu besuchen, denn mit neuen Fähigkeiten lassen sich manchmal neue Abschnitte freischalten, die ihr vorher nicht gesehen habt. Auch das hat der dritte Teil der Reihe seinen Vorgängern voraus: Es macht tatsächlich sehr viel Spaß, die frühen Level mit einem besseren Skillset neu zu erkunden. Dennoch ist das Spiel nicht leicht, je weiter ihr fortschreitet, umso mehr wird verlangt, dass ihr die Mechaniken bis ins kleinste Detail beherrscht. Das ist fordernd, aber nie demotivierend.
„OlliOlli World“: Cartoon-Stil, der Spaß macht
Bei dem tollen Gameplay ist die Geschichte, die erzählt wird, eigentlich recht egal. Aber die „OlliOlli World“ ist mit so seltsamen Gesellen besiedelt, dass man ihre Gesprächen um ein Skate-Wunderkind, was als neuer Avatar der vier Skate-Götter dienen soll, gerne zuhört. Das ergibt nur selten Sinn, passt aber in den restlichen, abgedrehten Stil.
Am ehesten lässt dieser sich mit der beliebten Animations-Serie „Adventure Time“ vergleichen. Hier haben Kameras Gesichter, Bienen halten Holzschilder in die Luft und ihr müsst ein Rennen gegen einen Bären gewinnen, welcher in einem Schwimmring Stromschnellen herunterrast. Und wenn ihr in dieser bunten Welt nicht auffallen wollt, weil ihr zu normal ausseht: Jeglicher Aspekt eurer Spielfigur lässt sich anpassen: Von der Kleidung über Tatoos bin hin zu unmöglichen Haarfarben ist alles dabei. Das mag dem einen oder anderen zu viel sein, passt aber so gut zum rasanten Gameplay, dass man dem Spiel nicht böse sein kann. Beim testen waren bei der PS5-Version des Spiels auch von der technischen Seite keine Mängel festzustellen. Das Gameplay lief ruckelfrei, die Ladezeiten waren kurz und knapp.
„OlliOlli World“: Fazit
Insgesamt ist „OlliOlli World“ also ein erstes richtig großes Ausrufezeichen im Gaming-Jahr 2022. Es mag nicht das längste oder größte Spiel sein, aber alles was das Spiel versucht gelingt ihm nahezu perfekt. Selbst in den härtesten Leveln hat man nie das Gefühl, vor einer unerklimmbaren Mauer zu stehen, sondern kann seine Fähigkeiten und Reaktionen Stück für Stück verbessern, um ins Ziel zu gelangen. Und diesen Motivationsschub geben nur die wenigsten Spiele.
„OlliOlli World“ erscheint am 08. Februar 2022 für PS5, PS4, Xbox Series X/S, Xbox One, Nintendo Switch und den PC