Die Oscars 2025 ehrten nicht nur aktuelle Filme und Stars, sondern auch die „James Bond“-Franchise. Erklären konnte sich das kaum jemand.
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Ein rundes Jubiläum für die „James Bond“-Filmreihe, ein aktueller und nominierter „Bond“-Film oder der baldige Start eines neuen 007-Blockbusters – es gäbe viele logische Gründe für ein „James Bond“-Tribut bei den Oscars.
Allerdings liegt die Veröffentlichung von „Keine Zeit zu sterben“ bereits vier Jahre zurück, und ein Nachfolger für Daniel Craig ist weiterhin nicht gefunden. Dennoch wurde die „James Bond“-Franchise bei den Oscars 2025 mit einem ausgedehnten Musik-Medley geehrt. Das sorgte beim Publikum für Verwunderung – und Frust.
Conan O’Brien sorgt für Geduldsprobe mit Ansage
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Zu Beginn der Oscarverleihung erwähnte Moderator Conan O’Brien die stolze Länge der Show und versprach daraufhin, die Zeit der Anwesenden nicht zu verschwenden – nur, um direkt darauf eine imposante Musicalnummer anzuführen, in der er nun davon sang, keine Zeit zu verschwenden. Ein gelungener Witz zur richtigen Zeit, denn die Oscars liefen zu diesem Zeitpunkt erst seit knapp 15 Minuten und das Publikum war noch gut gelaunt und leicht zu begeistern.
Neunzig Minuten später sah die Sache schon anders aus. Etwa am Mittelpunkt der über vierstündigen Veranstaltung kündigte Halle Berry, selbst ein einstiges Bond-Girl, ein Tribut an die „James Bond“-Reihe an.
Darum wurde „James Bond“ geehrt – und das stört die Fans
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Die Logik hinter dem „Bond“-Auftritt ist folgende: Barbara Broccoli und Michael G. Wilson, die bisherigen Produzenten der „James Bond“-Reihe, gehen in den Ruhestand. Sie sollten also mit dem musikalischen Medley von Doja Cat, Raye und Lisa geehrt werden.
Dass die drei Sängerinnen keinerlei Bezug zur „Bond“-Reihe haben und nur auf der Bühne standen, weil ihr gemeinsames Lied „Born Again“ aktuell in den Charts ist, war nur einer der Gründe, warum Zuschauer sich über den Auftritt ärgerten. Das Medley war zudem recht lang und kam an einer Stelle der Show, als die Geduld des Publikums immer mehr nachließ.
Zudem hat das Karriereende von Broccoli und Wilson für viele einen bitteren Nachgeschmack, denn nun übernehmen die Amazon MGM Studios die Kontrolle über die langjährige Franchise. „Bond“-Fans fürchten, dass Amazon die Reihe durch Spin-offs und Serien für Prime Video nach und nach verderben wird. Somit verstanden einige Liebhaber der 007-Reihe den Oscar-Auftritt weniger als Tribut und viel eher als Abgesang auf „James Bond“.