Warner Bros. macht in letzter Zeit häufiger mit schlechten Nachrichten Schlagzeilen. Nun hat das Studio angekündigt, zwei heiß erwartete Sequels weiter nach hinten zu verschieben.
Warners Pechsträhne scheint nicht abzureißen. Erst scheint das Studio in "Batgirl" einen so großen Flop zu sehen, dass der Film mitten in der Postproduktion gecancelt wird, dann verschwindet der Star des neuen "The Flash"-Films, Ezra Miller, nach diversen Anschuldigungen plötzlich. Nun muss das Studio zwei weitere Top-Titel verschieben: "Aquaman and the Lost Kingdom" und "Shazam! Fury of the Gods"
"Aquaman" erst Weihnachten 2023
Die "Aquaman"-Fortsetzung sollte ursprünglich im März 2023 erscheinen, während es "Shazam" gerade so noch in dieses Jahr geschafft hätte. Geplant war ein Start kurz vor Weihnachten. Das "Aquaman"-Sequel befindet sich derzeit in rauer See, insbesondere seitdem eine Online-Petition mittlerweile über 4,5 Millionen Unterschriften gesammelt hat mit der Absicht, Amber Heard aus dem Film entfernen zu lassen. Die Schauspielerin musste sich schweren schweren Vorwürfen der häuslichen Gewalt gegenüber "Fluch der Karibik"-Star Johnny Depp stellen, was in einem medialen Rosenkrieg und einer Gerichtsentscheidung führte, die überwiegend zu Depps Gunsten ausging.
Nun soll "Shazam" auf "Aquamans" Slot rücken, während Jason Momoas Unterwasser-Spektakel auf Weihnachten 2023 verschoben wird. Ob das Release-Datum von "The Flash" verschoben wird, bleibt noch offen. Derzeitig scheint Warner am 23. Juni 2023 festzuhalten.
Steckt Warner in Geldnot?
Laut dem Hollywood Reporter soll einer der Hauptgründe für das Rearrangement des Releaseplans eine Verteilung der Marketing- und Vertriebskosten sein. Anscheinend kann sich das Studio derzeit nur die Veröffentlichung zweier Blockbuster leisten, "Black Adam" und "Don't Worry Darling". Erst im April hat der Telekommunikationsriese AT&T seine Mediensparte rund um Warner Brothers abgespalten und mit Discovery Media zu Warner Brothers Discovery zusammengeführt. Dadurch erhoffte sich AT&T, den durch zahlreiche Zukäufe entstandenen Schuldenberg etwas abzutragen und vor allem umzuverteilen. Dies scheint sowohl Warner als auch Discovery finanziell mehr geschädigt als unterstüzt zu haben, trotz Blockbuster-Megahits wie Matt Reeves' "The Batman" und Todd Phillips' "The Joker".
Sowohl "Aquaman 2" als auch "Shazam 2" sind bereits schon einmal verschoben worden. Insbesondere das "Aquaman"-Sequel bräuchte noch mehr Zeit im VFX-Department. Durch die zweite Verzögerung hat das Produktionsteam nochmal neun Monate mehr Zeit, die Visuellen Effekte fertig zu stellen. Auch "Shazam" sollte nun hoffentlich auch finanziell vom verschobenen Starttermin profitieren, insbesondere jetzt, wo der Film nicht mehr mit Disneys "Avatar 2" konkurriert. Ursprünglich hätten sich beide Filme das Relese-Datum geteilt, wobei Disney sich die prestigereiche Veröffentlichung im IMAX-Format gesichert hatte. Nun könnte sich "Shazam" das größtmögliche Filmformat für seine Premiere sichern.
Warners Fettnäpchen
Insgesamt scheint es also nicht sehr rosig um Warner Discovery und dessen DC Universum zu stehen. Trotz starker Marken stolpert das Studio von einer Baustelle in die nächste: Zwei Filme verspätet, einer spontan gecancelt sowie zwei Schauspieler, die in massiver öffentlicher Kritik stehen. Insbesondere der Fall Ezra Miller könnte Warner ins straucheln bringen. Der "The Flash"-Star hat den schnellsten Menschen der welt in dessen ersten Stand-Alone-Film verkörpert, ist jedoch in der Postproduktionsphase massiv wegen Verdacht auf Kindesmisshandlung sowie Einbruch und Körperverletzung angezeigt worden und hielt sich zuletzt versteckt, um den amerikanischen Behörden zu entgehen. Es bleibt zu hoffen, dass die Verzögerungen von "Aquaman an the Lost Kingdom" und "Shazam! Fury of the Gods" den Filmen gut tun und die ins wackeln geratene reputation des Studios wieer stabilisiert.
Von Max Möller