Endlich ist "The Division 2" erschienen. Kann der Loot-Shooter aus dem Hause Massive Entertainment/Ubisoft zum Start überzeugen? Wir verraten es euch im Test!
White House Down. Bereits in den ersten Spielminuten von Ubisofts neuestem Loot-Shooter "The Division 2" landen wir auf dem heilen Grün vor dem Weißen Haus, gehen hinter Barrikaden in Deckung und mischen die "bösen Jungs" mit einer Kugelsalve nach der Nächsten auf. Irgendwann ist der Weg endlich frei und wir landen in einem der letzten Zufluchtspunkte in der ehemaligen Hauptstadt der Vereinigten Staaten. Doch nichts ist mehr von der glorreichen Vergangenheit zu sehen: Schuld ist die Dollar-Grippen-Epidemie, die einen Großteil der Menschheit einfach ausradiert hat. Das Weiße Haus als Machtsymbol war einmal. Nun formieren sich hier die letzten Agenten der Strategic Homeland Division, die die Stadt von terroristischen Gruppierungen und allerlei Verbrechern säubern muss.
The Division 2: Das ist passiert | Fantastisches Wordlbuilding | Lahme Story
Drei Jahre ist es her, dass uns Ubisoft in "The Division" zum ersten Mal in die Zeit nach der großen Epidemie geschickt hat. Während wir uns im ersten Teil noch durch die schneebedeckten Straßen von New York bewegt haben, schickt uns „The Division 2“ in die hitzige Atmosphäre von Washington D.C. Und die unfassbar detaillierte Szenerie erzählt fast schon eine eigene Geschichte: Schaufenster sind eingebrochen. Die Straßen sind bevölkert von herrenlosen Koffern, Trümmern und einer wilden Flora und Fauna. Und hin und wieder streunen rivalisierende Gangs durch die bedrückende Leere und Stille der einstigen US-Metropole und versuchen die letzten Ressourcen für sich zu beanspruchen.
Es ist beinahe beängstigend realistisch mit welchem Detailgrad die Entwickler von Massive Entertainment die tatsächlich gigantische Map von "The Division 2" entworfen haben. Das Worldbuilding des Loot-Shooters ist jedenfalls ein absolutes Meisterstück – selbst nach unzähligen Spielstunden. Denn überall gibt es unglaublich liebevoll designte Details zu betrachten, in verlassenen Gebäuden coolen Loot zu finden oder historische Momente im Kontext des postapokalyptischen Settings neu wahrzunehmen. Dem gegenüber steht allerdings eine Story, die insgesamt vernachlässigbar ist, da die Figuren blass und unterrepräsentiert bleiben. Doch das ist tatsächlich nicht nur wegen der Ausrichtung als Loot-Shooter verschmerzbar, sondern weil „The Division 2“ immer wieder nette Gimmicks wie Sprach-Tapes oder visuelle Reenactements präsentiert, die uns einzelne, eigentlich unbedeutende Momente von Washington D.C. beim Ausbruch der Epidemie nachzeichnen und gerade deshalb deutlich mehr unter die Haut gehen, als die stupiden Reaktionen der Aggro-Division-Agenten.
The Division 2: So geht Loot-Shooter | Starke Missionen
Grundsätzlich unterscheidet sich “The Division 2” nicht grundsätzlich vom Vorgänger, sondern lässt sich als Loot-Shooter mit Koop-Fokus deklarieren, wie zuletzt auch „Anthem“ von Bioware. Während letzteres von Fachpresse und vielen Spielern zu Recht ziemlich verrissen wurde, macht "The Division 2" auf Anhieb (fast) alles richtig. Zum einen wurde der Loot-Aspekt des Spiels sinnvoll und motivierend in den normalen Spielablauf integriert. Zum anderen überzeugen die schwedischen Entwickler von Massive Entertainment auch Solo-Spieler mit einer umfangreichen Kampagne: Knapp 30 Spielstunden benötigt ihr mindestens, um die Hauptmissionen von "The Division 2" hinter euch zu lassen.
Die sind nicht nur durchaus herausfordernd, sondern überzeugen mit einem starken Missionsdesign und tollen Schauplätzen. Statt stupiden Grind bis zum Höchstlevel 30 schickt uns „The Division 2“ hingegen in vielfältige Nebenmissionen, die ebenfalls recht aufwendig inszeniert sind und gut in die Story eingewebt. Daneben dürfen Spieler im gigantischen Spielgebiet öffentliche Exekutionen unterbrechen, feindliche Kontrollpunkte übernehmen um besonders lukrativen Loot zu bekommen oder SHD-Tech-Utensilien einsammeln, um coole Fähigkeiten oder Upgrades freizuschalten. Generell wirkt das Spieldesign einfach extrem clever konzipiert und sehr gut ausbalanciert.
The Division 2: Endgame mit Dark Zones | Ein Herz für den Soundtrack
Allzu viel Zeit konnten wir im Endgame zwar noch nicht verbringen, doch einmal mehr Machen die coolen Dark Zones besonders viel Spaß: Hier misst man sich in bisher drei großen Arealen nicht nur mit anderen Spielern, sondern auch mit computergesteuerten Widersachern. Insgesamt kämpfen hier zwölf Spieler mit und gegeneinander und versuchen möglichst lukrativen Loot anzugreifen. Allzu waghalsig und verbrecherisch solltet ihr allerdings nicht vorgehen: Denn besonders fiese Dark Zone-Spieler, die andere Teilnehmer beklauen, werden mit einem Kopfgeld versehen. Schon bald will Ubisoft besonders schwierige Missionen in Form von Raids bspw. nachliefern, die für bis zu acht Spieler ausgelegt sind. Generell macht das Spiel im Koop-Modus nicht nur noch mehr Spaß, sondern skaliert auch den Schwierigkeitsgrad sinnvoll. Cool ist die Funktion bei Story-Missionen per Knopfdruck ein Matchmaking zu starten, das hervorragend funktioniert.
Neben der sehr gelungenen Präsentation hat vor allem ein Aspekt von „The Division 2“ unser Herz erobert: der brillante Ingame-Soundtrack. Die unfassbar atmosphärischen und düsteren Synthesizer-Klänge stammen aus der Feder von Komponist Ola Strandh, der hier wirklich eine herausragende akustische Untermalung für die spannungsgeladenen Einsätze abliefert.
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Fazit: The Division 2 – So gut ist es wirklich
Vielleicht war die Erwartungshaltung an "The Division 2“ auch nach dem enttäuschenden Start von „Anthem“ etwas gedämpft. Doch im Gegensatz zur Konkurrenz macht Ubisoft mit „The Division 2“ (fast) alles richtig: Im Kern liefert der Loot-Shooter eine richtig starke Kampagne ab, die mit mitreißenden Missionen, einer fantastisch designten Spiele-Welt und einem motivierenden Loot-System begeistert. Darüber hinaus beinhaltet das Spiel jedoch ein äußerst vielversprechendes Fundament, um auch über Monate hinweg zu begeistern. Selten hat sich ein auf Loot-konzipiertes Spiel zum Launch derart fertig und vor allem auch wertig angefühlt. Und die Vorfreude darauf, was für ein Spiel „The Division 2“ dank der Community in den kommenden Monaten werden wird, könnte kaum größer sein!
"The Division 2" ist seit dem 15. März 2019 auf PS4, Xbox One und PC erhältlich. Einen Trailer zum Loot-Shooter seht ihr hier: